1x1 der Holzprodukte - Raiss
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2. Trittschalldämmung<br />
Auswahl <strong>der</strong> Trittschalldämmung<br />
Trittschalldämmungen müssen ein für die Trittschallanfor<strong>der</strong>ung ausreichendes<br />
Fe<strong>der</strong>ungsvermögen haben, das durch die dynamische Steifigkeit<br />
s’ [MN/m³] <strong>der</strong> Dämmschicht gekennzeichnet ist. Dieser<br />
Materialkennwert s' wird durch die Hersteller angegeben. Die dynamische<br />
Steifigkeit s’ ist abhängig von <strong>der</strong> Dicke des Dämmstoffes. Je kleiner<br />
s', desto weicher ist die Fe<strong>der</strong>. Bei Holzdecken ergibt sich eine<br />
Verbesserung im tieffrequenten Bereich erst bei sehr geringen dynamischen<br />
Steifigkeiten. Dies ist mit Mineralwolle zu erreichen. Derzeit sind<br />
Trittschalldämmplatten aus Mineralwolle mit s' = 7 - 8 MN/m³ verfügbar.<br />
Beson<strong>der</strong>s weiche Dämmstoffe sind allerdings nur geeignet, wenn die<br />
Nutzlast auf dem Estrich nicht zu hoch ist.<br />
Gleichzeitig müssen Trittschalldämmungen ausreichend druckfest sein,<br />
um für Estrichplatten und Bodenbeläge einen möglichst stabilen Untergrund<br />
zu bieten und <strong>der</strong>en Verformung unter Biegezugbeanspruchung<br />
zu vermin<strong>der</strong>n und Rissbildungen zu vermeiden. Daher ist die Zusammendrückbarkeit<br />
c solcher Dämmstoffe begrenzt und eingeteilt in Stufen<br />
von = 2 mm (CP2) bis = 5 mm (CP5). Die Zusammendrückbarkeit c ist in<br />
Abhängigkeit von <strong>der</strong> Estrichkonstruktion, <strong>der</strong> Nutzlast und dem Bodenbelag<br />
zu wählen. In den Produktnormen für Dämmstoffe sind bestimmte<br />
Nutzlasten auf dem Estrich und zulässige Zusammendrückbarkeiten<br />
festgelegt. Herstellerangaben können jedoch abweichen. Diese sind hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Belastbarkeit zu beachten.<br />
Typische Trittschalldämmplatten für Holzdecken sind in <strong>der</strong> Tab. I3.8 aufgeführt.<br />
Je nach Estrichart (Zement-, Anhydritestrich, Gussasphalt, Trockenestrich)<br />
gelten unterschiedliche Anfor<strong>der</strong>ungen an die dynamische<br />
Steifigkeit s‘.<br />
Im Holzbau o<strong>der</strong> unter Trockenestrichen sollten keine<br />
Hartschaumdämmstoffe verwendet werden.<br />
Verlegung<br />
Rohrleitungen müssen auf dem tragenden Untergrund fixiert sein. Es<br />
dürfen hierdurch keine Schallbrücken entstehen. Daher ist durch einen<br />
Ausgleich wie<strong>der</strong> eine ebene Oberfläche zur Verlegung <strong>der</strong> Trittschalldämmung<br />
herzustellen. Die hierfür erfor<strong>der</strong>liche Konstruktionshöhe ist<br />
einzuplanen.<br />
An allen aufgehenden Bauteilen, wie Wänden und Türzargen, sind<br />
Randdämmstreifen lückenlos anzuordnen. Der Randdämmstreifen darf<br />
erst nach Verlegung des Fußbodenbelages abgeschnitten werden, um<br />
Schallbrücken zu verhin<strong>der</strong>n. Je nach Brandschutzanfor<strong>der</strong>ungen sind<br />
Produkte aus geeigneten Materialien, z. B. Mineralwolle, zu verwenden.<br />
Für Dielenfußböden können spezielle Verlegesysteme eingesetzt werden<br />
(Abb. I3.7). Die Verlegeleisten sind in die Trittschalldämmung so<br />
integriert, dass kein Kontakt zum Untergrund besteht.<br />
Variante 1<br />
druckbelastbare Holzfaserdämmplatte<br />
(zweilagig),<br />
eingelegte Holzleiste, 1 - 2 mm<br />
dünner als die Trittschalldämmplatte<br />
Variante 2<br />
einlagige Trittschalldämmplatte<br />
mit Nut + Fe<strong>der</strong>,<br />
Holzleiste mit Nut + Fe<strong>der</strong>,<br />
dünner als die Trittschalldämmplatte<br />
Abb. I3.7 Verlegesysteme für Dielenböden, bestehend Holzfaser-<br />
Trittschalldämmplatten und eingelegten Holzleisten.<br />
Produktnorm<br />
Anwendungstyp<br />
(Kurzzeichen)<br />
dynamische<br />
Steifigkeit<br />
(Stufe SD a )<br />
7 - 20 MN/m³<br />
SD 25)<br />
15 - 30 MN/m³<br />
SD 40<br />
20 - 30 MN/m³<br />
SD 50<br />
Trittschalldämmplatten<br />
Zusammendrückbarkeit<br />
(Stufe CP b )<br />
5 mm<br />
(CP5)<br />
3 mm<br />
(CP3)<br />
2 mm<br />
(CP2)<br />
Eignung für<br />
Estrich<br />
Nutzlast auf dem<br />
Estrich<br />
Mineralwolle (MW) DIN EN 13162<br />
DES sh<br />
DES sm<br />
Zementestrich<br />
Trockenestrich<br />
2 kN/m²<br />
4 kN/m²<br />
Holzfaser (WF) DIN EN 13171 DES sg<br />
Tab. I3.8<br />
Typische Trittschalldämmplatten bei Holzdecken.<br />
Zementestrich,<br />
Trockenestrich<br />
5 kN/m²<br />
a Stufe <strong>der</strong> dynamischen Steifigkeit SD, SD 25 entspricht s‘ = 25 MN/m³<br />
b Stufe <strong>der</strong> Zusammendrückbarkeit CP (engl. compressibility), CP5 entspricht c 5 mm<br />
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