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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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4. Fassadenbahnen<br />

Wi<strong>der</strong>stand gegen Wasserdurchgang<br />

Fassadenbahnen für Bekleidungen mit offen Fugen müssen bei <strong>der</strong><br />

Bestimmung des Wi<strong>der</strong>standes gegen Wasserdurchgang die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> höchsten Klasse W1 erfüllen. Die angegebene Klasse muss<br />

auch nach <strong>der</strong> künstlichen Alterung des Produktes erreicht werden.<br />

Fassadenbahnen tragen in hohem Maße zum<br />

dauerhaften Witterungsschutz bei.<br />

UV-Beständigkeit<br />

Sind Fassadenbahnen aus Kunststoffen <strong>der</strong> Sonne ausgesetzt, so greift<br />

die UV-Strahlung die Bindung <strong>der</strong> Makromoleküle an. Es entstehen so<br />

genannte Radikale, die mit Sauerstoff reagieren und zum Abbau des<br />

Produktes führen. Daher wird bei Fassadenbahnen die Dauerhaftigkeit<br />

nach künstlicher Alterung gemäß DIN EN 13859 ermittelt. Die Prüfung<br />

erfolgt bei kontinuierlicher UV-A-Strahlung und erhöhter Temperatur für<br />

die Dauer von<br />

• 336 h für den Einsatz bei geschlossenen Fassadenfugen<br />

• 5000 h für den Einsatz bei offenen Fassadenfugen<br />

Mittelwerte für Zugfestigkeit und Dehnung sind jeweils vor und nach <strong>der</strong><br />

künstlichen Alterung in <strong>der</strong> Leistungserklärung vom Hersteller anzugeben.<br />

Die Hersteller benennen Fugenbreiten bzw. einen Fugenanteil in<br />

Prozent <strong>der</strong> Fassadenfläche. Zusätzlich wird die Freibewitterungszeit<br />

von den Herstellern angegeben.<br />

Brandverhalten<br />

Die Hersteller weisen in ihrer Leistungserklärung zu den einzelnen Produkten<br />

die Euroklasse nach DIN EN 13501-1 aus. Dies ist bei Fassadenbahnen<br />

üblicherweise E „normal entflammbar“. Darüberhinaus sind<br />

auch Fassadenbahnen mit <strong>der</strong> Klassifizierung B „schwer entflammbar“<br />

erhältlich.<br />

Diffusionsverhalten<br />

Fassadenbahnen sollen diffusionsoffen sein, weil sie auf <strong>der</strong> Außenseite<br />

<strong>der</strong> Außenwand eingesetzt werden („Kaltseite“). Vergleiche dazu<br />

den Abschnitt „Faktor 10 einhalten!“ auf Seite 116. Dort wird die Grenze<br />

mit dem s d -Wert 0,3 m genannt. Unterdeckbahnen halten diesen<br />

Grenzwert in <strong>der</strong> Regel ein.<br />

Anwendung Fassade mit offenen Fugen<br />

Zur Ausführung von Fassaden mit offenen Fugen sind in <strong>der</strong> Muster-Verwaltungsvorschrift<br />

Technische Baubestimmungen (MVV TB) folgende<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Unterdeckbahnen festgelegt:<br />

• Nachweis <strong>der</strong> UV-Beständigkeit nach EN 13859-2<br />

• s d -Wert 1,0 m<br />

• Wi<strong>der</strong>stand gegen Wasserdurchgang Klasse W1<br />

f<br />

Abb. H6.16<br />

Fassadenbahn mit<br />

Selbstklebestreifen als<br />

wasserableitende Schicht<br />

hinter Lückenschalung.<br />

Die Verklebung <strong>der</strong><br />

Querstöße wird mit<br />

Klebeband als Systemkomponente<br />

ausgeführt.<br />

Anwendung Verblendmauerwerk<br />

Bei Holzrahmenbauwänden mit Verblendmauerwerk wird in dem Konstruktionsbeispiel<br />

GK 0 im Anhang A <strong>der</strong> Norm DIN 68800 Teil 2 die<br />

Abdeckung <strong>der</strong> äußeren Dämmschicht durch eine wasserableitende<br />

Schicht gefor<strong>der</strong>t mit:<br />

• s d = 0,3 m bis 1,0 m<br />

Abb. H6.17<br />

Fassadenbahn als<br />

wasserableitende Schicht<br />

bei Holzrahmenbauwand<br />

mit Verblendmauerwerk.<br />

Verlegung<br />

Bild: Alujet<br />

Bild: Moll pro clima<br />

Fassadenbahnen werden mit Überlappungen verlegt. Die Bahnen werden<br />

zunächst auf <strong>der</strong> Holzunterkonstruktion durch Tackerklammern verdeckt<br />

im Bereich <strong>der</strong> Höhen- und Seitenüberdeckungen montiert. Die<br />

endgültige Befestigung erfolgt durch die vertikalen Konterlatten bzw.<br />

Tragprofile.<br />

Die Verklebung <strong>der</strong> Überlappungen erfolgt entwe<strong>der</strong> mittels integrierter<br />

Selbstklebestreifen o<strong>der</strong> mit Klebebän<strong>der</strong>n als Systemzubehör. Auch die<br />

Anschlüsse bei Durchdringungen, sowie an Fenster o<strong>der</strong> Sockel werden<br />

wind- und regendicht mit Klebebän<strong>der</strong>n ausgeführt.<br />

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