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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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Körperschall<br />

Bei Deckenkonstruktionen spielt <strong>der</strong> Körperschall<br />

(Trittschall) eine bedeutende<br />

Rolle. Hier wird das trennende Bauteil<br />

(Geschossdecke) durch das Begehen zur<br />

Schwingung angeregt. Im Gegensatz zum<br />

Luftschall kann hier nur <strong>der</strong> Schallpegel<br />

gemessen werden, <strong>der</strong> im benachbarten<br />

Raum noch zu empfangen ist (bewerteter<br />

Norm-Trittschallpegel L´n,w.R [dB] für den<br />

Rechenwert). Um Decken miteinan<strong>der</strong><br />

vergleichen zu können, dient als Schallquelle<br />

ein normiertes Hammerwerk.<br />

L<br />

Hammerwerk<br />

Sen<strong>der</strong>aum<br />

Empfangsraum<br />

Je geringer <strong>der</strong> Wert L´n,w.R desto größer ist die Dämpfung<br />

durch das Bauteil (Maß des Schallpegels).<br />

Lacke<br />

Lacke bilden auf <strong>der</strong> Holzoberfläche einen geschlossenen Film. Dieser<br />

verhin<strong>der</strong>t das Eindringen von Schmutz o<strong>der</strong> Wasser, blockiert jedoch<br />

auch das Puffern von Raumfeuchte. Lacke haben gegenüber Lasuren<br />

einen höheren Bindemittelanteil und bilden eine größere Beschichtungsdicke.<br />

Der s d -Wert von Lackschichten ist größer, somit ist die Feuchteabnahme<br />

und -aufnahme vermin<strong>der</strong>t (weiter lesen Seite 290).<br />

Lagerfähigkeit<br />

wird als Zeitdauer von den Herstellern angegeben. Dies unter <strong>der</strong> Voraussetzung<br />

einer werkstoffgerechten Lagerung. Wenn nicht an<strong>der</strong>s<br />

angegeben, wird von einer kühlen und trockenen Lagerung in <strong>der</strong> Originalverpackung<br />

ausgegangen.<br />

Lasuren<br />

können farblos o<strong>der</strong> farbig pigmentiert sein. Bilden wie Lacke eine<br />

geschlossene Schicht, sind aber dünner. Die Verankerung zum Untergrund<br />

ist stärker, „ziehen“ in das Holz besser ein. Der s d -Wert liegt<br />

unterhalb 1,0 m (weiter lesen Seite 290).<br />

Leistungserklärung<br />

Der Hersteller muss eine produktbezogene Leistungserklärung (DoP =<br />

Document of Performance) erstellen, sobald ein Bauprodukt in Verkehr<br />

gebracht wird, welches von einer harmonisierten europäischen Produktnorm<br />

(hEN) erfasst ist. Eine Leistungserklärung ist auch erfor<strong>der</strong>lich,<br />

wenn für ein Bauprodukt eine Europäisch Technische Bewertung<br />

(ETA) ausgestellt wurde. In <strong>der</strong> Leistungserklärung werden die für den<br />

jeweiligen Verwendungszweck relevanten wesentlichen Merkmale, d. h.<br />

Produkteigenschaften mit deklarierten Werten aufgelistet. Das Inverkehrbringen<br />

des Bauproduktes und die Deklaration <strong>der</strong> Merkmale liegt in<br />

<strong>der</strong> Eigenverantwortung des Herstellers.<br />

Lignin<br />

Lignin ist ein Biopolymer (Makromolekül), das in den Zellen von mehrjährigen<br />

Pflanzen, insbeson<strong>der</strong>e Bäumen, aufgebaut wird. Lignin bildet<br />

neben den Cellulosen und den Hemicellulosen zwanzig bis dreißig<br />

Prozent <strong>der</strong> Holzzellwandsubstanz. Es ist eher bräunlich und so gilt,<br />

dass Holz mit dunklerer Färbung einen höheren Anteil Lignin besitzt.<br />

Lignin lagert sich in <strong>der</strong> Zellwand ein und bewirkt so die Verholzung o<strong>der</strong><br />

„Lignifizierung“ <strong>der</strong> Zelle. In erster Linie verleiht Lignin dem Baum Stabilität<br />

und Druckfestigkeit. Zudem verklebt es die an<strong>der</strong>en Zellwandkomponenten,<br />

vor allem die Cellulose, und verhin<strong>der</strong>t dadurch die<br />

Bioabbaubarkeit <strong>der</strong> Cellulose. Durch das Lignin kann keine Feuchtigkeit<br />

zur Cellulose vordringen, was sowohl dem lebenden Baum als auch verbautem<br />

Holz Dauerhaftigkeit verleiht.<br />

Lignin wird durch UV-Strahlung gelöst. Bei vergrautem Holz ist das gelöste<br />

Lignin ausgewaschen. Die weißlich gräuliche Cellulosefaser verbleibt<br />

an <strong>der</strong> Oberfläche.<br />

Luftdichtheit<br />

einer Gebäudehülle wird mit <strong>der</strong> Luftdurchlässigkeitsprüfung<br />

bestimmt. Die Luftdichtheit wird i. d. R. durch die raumseitige Bekleidung<br />

<strong>der</strong> umschließenden Bauteile hergestellt. An ein Gebäude können unterschiedliche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt werden:<br />

• keine Anfor<strong>der</strong>ungen, bei Gebäuden untergeordneter Verwendung.<br />

• geringe Anfor<strong>der</strong>ungen, z. B. im Altbau<br />

• normale Anfor<strong>der</strong>ungen, bei Neubauten, n 50 3,0 h -1<br />

• erhöhte Anfor<strong>der</strong>ungen, bei Neu- und Altbauten mit Lüftungsanlage,<br />

n 50 1,5 h -1<br />

• extreme Anfor<strong>der</strong>ungen, bei Passivhäusern, n 50 0,6 h -1<br />

Je nach Anfor<strong>der</strong>ung müssen die Werkstoffe <strong>der</strong> luftdichten Ebene<br />

unterschiedlich ausgebildet sein:<br />

• Stöße und Anschlüsse hinterlegt,<br />

• Stöße und Anschlüsse verklebt,<br />

• Luftdurchlässigkeit von Bahnen und Platten sind geprüft und Stöße<br />

und Anschlüsse verklebt.<br />

Detailliert wird das Thema Luftdichtung in Profi-Wissen Holzbau im<br />

Abschn. C2 behandelt.<br />

Luftdurchlässigkeitsprüfung<br />

ist die Bestimmung <strong>der</strong> Luftdurchlässigkeit von Gebäuden im Differenzdruckverfahren<br />

nach DIN EN ISO 9972, die Luftdichtheit von Gebäuden<br />

(Neu- und Altbau) - auch Blower-Door-Prüfung 1 genannt. Die<br />

Luftdurchlässigkeitsprüfung wird schon im Rohbau zur Lokalisierung von<br />

Fehlstellen <strong>der</strong> Luftdichtheitsebene eingesetzt. Rechtsverbindlichkeit<br />

besteht im Sinne einer Abnahme und im Zusammenhang mit den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

nach dem Gebäudeenergiegesetz GEG allerdings erst bei<br />

einer Fertigstellung des Gebäudes. Somit kann es sinnvoll sein zwei<br />

Luftdurchlässigkeitsprüfungen durchzuführen.<br />

Kenngröße für die Luftdichtheit eines Gebäudes ist <strong>der</strong> n 50 -Wert. Der<br />

n 50 -Wert beschreibt den Luftaustausch bei einer Druckdifferenz von 50<br />

Pascal 2 zwischen innen und außen. Dabei wird <strong>der</strong> Volumenstrom ins<br />

Verhältnis zum beheizten Gebäudevolumen gestellt 3 .<br />

1 „Blower-Door“ ist die Markenbezeichnung für ein Prüfgerät.<br />

2 Entspricht dem Druck einer Wassersäule von ~5 mm o<strong>der</strong> dem Staudruck auf<br />

einer Fläche bei einer Windgeschwindigkeit von rund 9 m/s (entspricht einer<br />

Windstärke in Beaufort von 4 bis 5).<br />

3 Weitere Hinweise: „Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen e.V. – FLiB“, http://<br />

www.flib.net.<br />

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