1x1 der Holzprodukte - Raiss
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7. Kork-Fertigparkett<br />
Arten von Korkfußböden<br />
Bei Korkböden können drei Ausführungen unterschieden werden:<br />
• Korkparkett, auch „Klebekork“ genannt, wird fest verklebt und erst vor<br />
Ort mit Lack o<strong>der</strong> Öl beschichtet. Die Strapazierfähigkeit und <strong>der</strong><br />
Glanzgard kann durch die Wahl des Lackes bestimmt werden.<br />
• Kork-Fertigparkett, auch „Klick-Kork“ o<strong>der</strong> „Kork-Laminat“ genannt,<br />
wird leimlos und schwimmend verlegt. Als werkseitige Beschichtung<br />
werden Lacke o<strong>der</strong> Hartwachsöl eingesetzt.<br />
• Digital bedruckter Korkboden, auch „Printkork“ genannt. Optik wie<br />
Holzparkett o<strong>der</strong> Steinboden. Ausführung als Klebekork o<strong>der</strong> Kork-<br />
Fertigparkett.<br />
Im Baustoff- und Holzfachhandel hat sich das Kork-Fertigparkett durchgesetzt,<br />
weshalb sich die weiteren Ausführungen auf diesen Bereich<br />
beschränken.<br />
Maßtoleranzen<br />
Maßtoleranzen sind in DIN EN ISO 20326 „Elastische Bodenbeläge -<br />
Spezifikation für Fußbodenpaneele/Fügeanordnung für lose Verlegung“<br />
festgelegt.<br />
Rutschhemmung<br />
Beinhaltet die CE-Kennzeichnung und Leistungserklärung (DoP) das<br />
Merkmal Gleitwi<strong>der</strong>stand - technische Klasse „DS“, so muss <strong>der</strong> Bodenbelag<br />
nach DIN EN 14041 einen Gleitreibungskoeffizienten von im Mittel<br />
µ > 0,3 haben. Hinweise zu „Rutschhemmung“ siehe Seite 227!<br />
Oberflächenbehandlung<br />
Korkböden sollten vor Schmutz und Beschädigungen durch eine Oberflächenbehandlung<br />
geschützt werden. Folgende Oberflächenbehandlungen<br />
werden bei Korkböden verwendet:<br />
• Keramik-Lack, UV-gehärtet, ist filmbildend und bietet einen erhöhten<br />
Abriebschutz, geeignet für die Beanspruchungsklassen 23/31.<br />
• Wasserlack, luftgetrocknet, bildet eine natürlich matte Oberfläche<br />
mit hoher Beständigkeit gegen Abrieb und Kratzer, geeignet für stark<br />
frequentierte Wohnbereiche.<br />
• Hartwachsöl, UV-getrocknet, bildet eine seidenglänzende,<br />
strapazierfähige Oberfläche, geeignet für den Wohnbereich.<br />
• Naturöl ist nicht filmbildend, son<strong>der</strong>n dringt in das Porensystem des<br />
Korks ein und härtet dort aus. Der Korkboden bleibt atmungsaktiv,<br />
geeignet für den Wohnbereich.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Toleranzen<br />
Rechtwinkligkeit<br />
0,20 mm<br />
Geradheit,<br />
gemessen an <strong>der</strong> Oberschicht<br />
0,30 mm/m<br />
Ebenheit des Paneels<br />
konkav / konvex<br />
% <strong>der</strong> Länge 0,50 / 1,0<br />
% <strong>der</strong> Breite 0,10 / 0,15<br />
Fugenöffnungen zwischen den<br />
Paneelen<br />
mittel 0,15 mm<br />
max. 0,20 mm<br />
Höhenunterschied zwischen den<br />
Paneelen<br />
mittel 0,10 mm<br />
max. 0,15 mm<br />
Tab. I4.21 Toleranzen nach DIN EN ISO 20326.<br />
Bil<strong>der</strong>: Amorim<br />
Feuchteverhalten<br />
Die Oberfläche von Kork-Fertigparkett ist wasserabweisend und daher<br />
wenig feuchtigkeitsempfindlich. Jedoch kann das Eindringen von Feuchtigkeit<br />
durch die Fugen zu einer Dickenquellung des Trägermaterials<br />
und damit zu Schäden führen. Darüberhinaus ist Schimmelbildung möglich.<br />
Brandverhalten<br />
Kork-Fertigparkett wird i. d. R. in die europäische Klasse E fl nach<br />
DIN EN 13501-1 eingeordnet. Dies entspricht <strong>der</strong> bauaufsichtlichen<br />
Anfor<strong>der</strong>ung „normal entflammbar“.<br />
Je nach Produkteigenschaften kann auch eine Einstufung in die europäischen<br />
Klassen C fl -s1 o<strong>der</strong> B fl -s1 erfolgen. Dies entspricht <strong>der</strong> bauaufsichtlichen<br />
Anfor<strong>der</strong>ung „schwer entflammbar“.<br />
Abb. I4.22 Korkboden mit gewachster Oberfläche (links) und mit<br />
matter mehrschichtiger Lack-Oberfläche (rechts).<br />
Verlegung<br />
Kork-Fertigparkett wird schwimmend verlegt. Eine Verlegeunterlage ist<br />
nicht erfor<strong>der</strong>lich, da die Elemente bereits mit einem Gegenzug aus Kork<br />
ausgerüstet sind. Bei mineralischen Untergründen, wie z. B. Estrich, ist<br />
eine Dampfsperre (PE-Folie, mindestens 0,2 mm) anzuordnen.<br />
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