1x1 der Holzprodukte - Raiss
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M. Möbelbau<br />
M2. Beschichtungen<br />
1. Lacke/Lasuren, Öle/Wachse<br />
Verwendung<br />
Bild: Remmers<br />
Möbeloberflächen werden durch farblosen Überzugslack geschützt.<br />
Das Erscheinungsbild des Untergrundes bleibt dabei erhalten. Ein<br />
höherer Glanzgrad lässt sich durch Polieren erreichen.<br />
Oberflächenbeschichtungen im Möbelbau können in Bezug auf die Verwendung<br />
wie folgt unterschieden werden:<br />
• Lacke sind druckfeste, versiegelnde Oberflächenbeschichtungen mit<br />
hohem Bindemittelanteil.<br />
• Lasuren sind transparente, dünne Beschichtungen mit geringem<br />
Bindemittel- und höherem Lösemittelanteil.<br />
• Öle bilden diffusionsoffene Oberflächen, die jedoch einen begrenzten<br />
Schutz des Holzes darstellen.<br />
• Wachse sind vor allem eine Ergänzung zu einer Vorbehandlung mit<br />
Ölen und für wenig beanspruchte Oberflächen geeignet.<br />
Lacke<br />
Lacke dienen zur Farbgebung sowie zum Schutz <strong>der</strong> Holzoberflächen<br />
vor mechanischer Beanspruchung, Feuchtigkeit und UV-Licht. Holzlacke<br />
werden i. d. R. in folgende Klassen eingeteilt:<br />
• Nitro- und Nitrocombilacke (NC-Lacke) für normal beanspruchte<br />
Holzflächen ohne Wasserbeanspruchung, z. B. Wandtäfelung<br />
• Säurehärterlacke (SH-Lacke) für normal bis mäßig stark<br />
beanspruchte Objekte, z. B. Schränke, Türen<br />
• Zweikomponenten-Polyurethanlacke (2K-PUR-Lacke) für höchstbeanspruchte<br />
Oberflächen, z. B. Küchen, Treppen, Badezimmer<br />
• Wasserlacke als Alternative zu lösemittelhaltigen Lacken für alle<br />
Lackierungen im Möbel- und Innenausbau. Wasserverdünnbare<br />
Holzlacke enthalten geringe Mengen an Lösemitteln zur einwandfreien<br />
Filmbildung.<br />
• Ungesättigte Polyesterlacke (UP-Lacke) ermöglichen den Aufbau<br />
dicker Lackschichten, die polierbar sind. Sie kommen in speziellen<br />
Anwendungen zum Einsatz, z. B. für Klarvierlack-Oberflächen.<br />
Ausführung und Klassifikation siehe ...<br />
Lacke<br />
Kunstharzlacke,<br />
Naturharzlacke<br />
Lasuren<br />
Kunstharzlasuren,<br />
Naturharzlasuren<br />
Öle,<br />
Wachse<br />
Beizen<br />
ohne / mit Lösemittel,<br />
Grundstoffe aus<br />
nachwachsenden<br />
Rohstoffen o<strong>der</strong><br />
aus Erdöl<strong>der</strong>ivaten<br />
Farbstoffbeizen,<br />
Chemische Beizen<br />
Verwendung<br />
Woraus besteht das Material?<br />
Lacke bestehen aus Bindemitteln, Füllstoffen, Pigmenten,<br />
Lösemitteln, Harzen und/o<strong>der</strong> Acrylaten sowie Additiven, die bestimmte<br />
Eigenschaften beeinflussen wie z. B. UV-Beständigkeit, Glanz, Struktur.<br />
• UV-Industrielacke beinhalten keine o<strong>der</strong> geringe Mengen Lösungsmittel<br />
und können nur mit entsprechenden Lackieranlagen verwendet<br />
werden. Sie werden meistens in dünnen Schichten aufgewalzt und<br />
dann mittels UV-Strahlern ausgehärtet.<br />
Im Möbelbau werden vor allem Wasserlacke verwendet. Spanplatten<br />
und MDF sind vor dem Beschichten mit Wasserlacken zu grundieren, um<br />
das Anquellen <strong>der</strong> Holzfasern und damit den Schleif- und Materialaufwand<br />
zu reduzieren. Holzwerkstoffplatten, die mit Grundierfolie ausgerüstet<br />
sind, können direkt lackiert werden. Ggf. ist vor dem Lackieren ein<br />
Reinigungsschliff erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Nach den verwendeten Bindemitteln werden folgende Lacke unterschieden:<br />
• Kunstharzlacke (lösemittelbasiert): Alkydharzlacke, High Solid Lacke,<br />
Reaktionslacke (Ein- o<strong>der</strong> Mehrkomponentenlacke, DD-Lacke)<br />
• Kunstharzlacke (wasserbasiert): Alkydharzlacke, Acrylharzlacke,<br />
Polyurethanharze mit Härterkomponente<br />
• Naturharzlacke<br />
Mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ (RAL UZ 12a) werden Lacke<br />
ausgezeichnet, die wasserverdünnbar sind und einen höheren Wassergehalt<br />
und somit weniger umweltschädliche Stoffe enthalten.<br />
Lasuren<br />
Lasuren für den Innenbereich gibt es auf Lösemittel- und Wasserbasis.<br />
Ökologische Varianten basieren auf Leinöl und sind mit Pigmenten versetzt.<br />
Im Gegensatz zu Lacken bilden Lasuren offenporige, diffusionsoffene<br />
Oberflächen.<br />
Beizen<br />
Beizen bilden keine oberflächliche Schicht, son<strong>der</strong>n dringen ins Holz ein<br />
und bieten keinen Schutz vor Beschädigungen. Beizen sind wässrige<br />
o<strong>der</strong> ölige Lösungen, die den natürlichen Farbton <strong>der</strong> Holzoberflächen<br />
verän<strong>der</strong>n.<br />
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