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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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1. Fenster aus Holz<br />

Beschichtung<br />

Ein manueller Beschichtungsauftrag ist bei <strong>der</strong> Produktion von Fenstern<br />

unüblich. Vielmehr wird von „industriell hochwertig endbeschichteten<br />

Fenstern“ gesprochen, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen<br />

(Quelle: Bundesverband ProHolzfenster):<br />

• geeignete Holzauswahl<br />

• Ausbessern von Fehl- und Schadstellen<br />

• gerundete Kanten<br />

• geschliffene Oberfläche<br />

• ggf. Imprägnierung zum Schutz vor Bläuepilzen o<strong>der</strong> Fäulnis<br />

(letzteres nur bei Hölzern geringerer Resistenz, siehe oben)<br />

• dreischichtiger Farbaufbau mit einem geeigneten Farbsystem<br />

Um eine bestimmte Dauerhaftigkeit zu erreichen sind weitere Bedingungen<br />

zu erfüllen:<br />

• mangelfreie Konstruktion und Montage<br />

Hinweis: Das RAL Gütezeichen (RAL-GZ 695) umfasst einen<br />

„Leitfaden zur Planung, Ausführung und Montage von Fenstern und<br />

Haustüren“<br />

• Einbausituation von <strong>der</strong> Fassade zurückspringend<br />

• Mindestens alle zwei Jahre eine einfache visuelle Inspektion und<br />

lokale Nachbesserung von Fehlstellen.<br />

Hinweis aus DIN EN 14351-1 zur Dauerhaftigkeit (Abschn. 4.15.1)<br />

„Der Hersteller muss Angaben zu Wartung und Austausch von Teilen<br />

mitliefern.<br />

Der Hersteller muss den (die) Werkstoff(e) einschließlich angewendeter<br />

Anstriche und/o<strong>der</strong> Schutzüberzüge angeben, aus denen das Produkt<br />

gefertigt wurde. Diese Anfor<strong>der</strong>ung gilt für alle Bestandteile, die<br />

einen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit des Produkts bei vorgesehenem<br />

Einsatz haben (...).<br />

Durch eine geeignete Wahl <strong>der</strong> Werkstoffe (einschließlich Anstriche,<br />

Beschichtungen, Zusammensetzung und Dicke), Bauteile und Montageverfahren<br />

muss <strong>der</strong> Hersteller die Dauerhaftigkeit seines Produktes<br />

(seiner Produkte) für eine wirtschaftlich sinnvolle Lebensdauer sicherstellen,<br />

wenn die von ihm veröffentlichten Wartungsempfehlungen<br />

berücksichtigt werden. (...)<br />

Dauerhaftigkeit<br />

Der Bundesverband ProHolzfenster<br />

gibt Hinweise, um die Instandsetzungsintervalle<br />

zu ermitteln. Dies ist<br />

für Holzfenster und <strong>der</strong>en Beschichtung<br />

von außerordentlicher Bedeutung.<br />

Die Voraussetzungen und<br />

Bedingungen sind oben genannt. Die<br />

Notwendigkeit einer Angabe wird in<br />

DIN EN 14351-1 formuliert (siehe<br />

Kasten).<br />

Bild: Rekord Fenster<br />

Schritt 1: Ermitteln <strong>der</strong> Beanspruchungsgruppe<br />

Die Beanspruchungsgruppe ergibt sich aus <strong>der</strong> Art des Einbaus und <strong>der</strong><br />

Gebäudelage. Berücksichtigt werden dabei jeweils die am stärksten<br />

bewitterten Gebäudeseiten (meist Süd-West-Ausrichtung). Geringer<br />

beanspruchte Beschichtungen halten zum Teil deutlich länger. Fenster,<br />

die z. B. durch einen sehr breiten Dachüberstand geschützt sind, können<br />

üblicherweise als schwach beansprucht angesehen werden.<br />

• schwache Beanspruchung:<br />

Bis 3. Obergeschoss, Wetterseite nicht freistehend. Bis 300 m über<br />

NN. Küstenfern<br />

• mittlere Beanspruchung:<br />

Wetterseite freistehend o<strong>der</strong> über 3. Obergeschoss<br />

• starke Beanspruchung:<br />

Gebirgs- o<strong>der</strong> Küstenregion freistehend<br />

Schritt 2: Ermitteln des Instandsetzungsintervalls<br />

Mit <strong>der</strong> Beanspruchungsgruppe können die Instandsetzungsintervalle<br />

ermittelt werden. Diese gelten für „industriell hochwertig endbeschichtete<br />

Fenster“. Instandsetzung bedeutet üblicherweise, dass zumindest die<br />

unteren ca. 30 cm eines Fensters mit einem neuen Anstrich versehen<br />

werden müssen.<br />

Hinweise zu Tab. H7.12<br />

• Die Haltbarkeit von Beschichtungen auf Fenstern kann durch<br />

Pflegemaßnahmen verlängert werden.<br />

• Die Haltbarkeit von Beschichtungen auf Fenstern kann durch<br />

Metallabdeckungen <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s beanspruchten Hölzer oft deutlich<br />

verlängert werden (horizontale Hölzer im unteren Bereich).<br />

• Harzaustritt bei stärker harzhaltigen Hölzern, z. B. Lärche wird durch<br />

dunkle Farbtöne verstärkt und ist nicht vollständig vermeidbar.<br />

Holzarten Nadelholz Laubholz<br />

Beschichtung lasierend a<br />

deckend lasierend a deckend<br />

schwache Beanspruchung 6 Jahre 10 Jahre 10 Jahre 10 Jahre und mehr<br />

mittlere Beanspruchung 4 Jahre 8 Jahre 8 Jahre 10 Jahre<br />

starke Beanspruchung 3 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 8 Jahre<br />

Tab. H7.12 Instandsetzungsintervalle in Abhängigkeit von Beanspruchung, Holzart und Beschichtung.<br />

Es müssen die oben genannten Voraussetzungen und Bedingungen erfüllt sein.<br />

a Geeignete Lasuren müssen eine UV-Durchlässigkeit von weniger als 3 % aufweisen und/o<strong>der</strong> vom Hersteller ausdrücklich für diesen Einsatzzweck freigegeben sein.<br />

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