1x1 der Holzprodukte - Raiss
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I. Innenausbau<br />
I1. Türen<br />
Zweiflügelige Innentüren<br />
Bei großen Durchgängen kommen zweiflügelige Türelemente, d. h.<br />
Türen mit zwei Türblättern, zum Einsatz. Zweiflügelige Drehtüren besitzen<br />
Geh- und Standflügel. Der Gehflügel wird immer als erstes benutzt<br />
und ist mit einem Schloss und einem Türdrücker versehen. Der Standflügel<br />
(Bedarfsflügel) hingegen ist festgestellt und kann bei Bedarf durch<br />
das Umlegen eines Riegels (oben und unten) o<strong>der</strong> durch einen Falztreibriegel<br />
geöffnet werden. Die beiden Flügel haben folglich eine unterschiedliche<br />
Öffnungsrichtung. Zweiflügelige Türen sind in <strong>der</strong> Regel mit<br />
einem Gegenfalz versehen: Wo sie aufeinan<strong>der</strong> treffen, greift <strong>der</strong> Falz<br />
des Standflügels in den Falz des Gehflügels. Bei Schallschutztüren ist<br />
<strong>der</strong> Gegenfalz mit einer Dichtung versehen. Zweiflügelige Innentüren<br />
gibt es in symmetrischer Ausführung (Geh- und Standflügel gleich breit)<br />
und in asymmetrischer (Geh- und Standflügel unterschiedlich breit).<br />
Barrierefreie Türen<br />
Auch im privaten Wohnbereich nimmt die For<strong>der</strong>ung nach barrierefreier<br />
Bauweise zu. Die Innentüren spielen dabei eine sehr große Rolle.<br />
DIN 18040-2 gibt dazu Hinweise für die Planung:<br />
• Durchgang mit lichter Breite ab 90 cm<br />
• Durchgang mit lichter Höhe ab 205 cm<br />
• Laibung mit Tiefe bis 26 cm<br />
• Drücker, Griffe mit Höhe 85 cm über Fertigfußboden (OFF)<br />
(in Ausnahmefällen bis 105 cm)<br />
Die für die Barrierefreiheit nutzbare lichte Durchgangsbreite<br />
darf durch hervorstehende Beschlagteile nicht<br />
beeinträchtigt werden. Türen müssen sich daher<br />
entsprechend weit öffnen lassen.<br />
Bei zweiflügeligen Schiebetüren werden die Türblätter nach links und<br />
rechts geschoben, entwe<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Wand laufend o<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Wand laufend.<br />
Drückergarnituren sind greifgünstig<br />
auszubilden. Ungeeignet<br />
sind Drehgriffe o<strong>der</strong><br />
eingelassene Griffe.<br />
Geeignet sind z. B. bogeno<strong>der</strong><br />
U-förmige Griffe.<br />
Für manuell betätigte Schiebetüren<br />
können senkrechte Bügel<br />
eingesetzt werden.<br />
Das Öffnen und Schließen von<br />
Türen muss auch mit geringem<br />
Kraftaufwand möglich sein.<br />
An<strong>der</strong>nfalls sind automatische<br />
Türsysteme erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Lichtausschnitt<br />
Bild: Nds. Fachstelle für Wohnberatung<br />
Abb. I1.5<br />
Raumspartüren<br />
Zweiflügelige Drehtür mit Stand- und Gehflügel.<br />
Bild: Jeld-Wen<br />
Wo wenig Platz im Türbereich vorhanden ist, aber keine ausreichende<br />
Wandfläche für eine Schiebetür zur Verfügung steht, bietet sich eine<br />
Raumspartür als Lösung an. Bei einer Raumspartür ist das Türblatt z. B.<br />
1/3 - 2/3 geteilt. Durch den Faltmechanismus wird dann lediglich 1/3 <strong>der</strong><br />
gesamten Türblattbreite in den Raum gedreht.<br />
Für die Größe von Lichtausschnitten wird <strong>der</strong> Standard in DIN 68706-1<br />
definiert. Allerdings sind auch individuelle Ausführungen möglich. Diese<br />
reichen von Schlitzen, die symmetrisch o<strong>der</strong> asymmetrisch sein können<br />
bis hin zu Bullauge o<strong>der</strong> freien Formen.<br />
Der „DIN-Lichtausschnitt“ ist so bemessen, dass bei einem Türblatt mit<br />
Normmaßen ein dreiseitiger Rahmen von 160 mm Breite bei gefälzten<br />
Türen verbleibt. Die Sockelhöhe beträgt 400 mm.<br />
160<br />
160 160<br />
400<br />
Abb. I1.6<br />
Raumspartür ein Drittel / zwei Drittel geteilt.<br />
DIN-Lichtauschnitt<br />
Lichtausschnitt als Schlitz<br />
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