1x1 der Holzprodukte - Raiss
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6. Klebemassen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an Klebemassen<br />
Klebemassen werden auf Untergründen wie Mauerwerk, Beton, Porenbeton,<br />
Putz, Holz und Metall verwendet. Je nach Produkt dürfen mineralische<br />
Untergründe auch leicht feucht sein.<br />
Für welche Bahnen die Klebemasse geeignet ist, wird vom Hersteller<br />
angegeben. Um genügend Kontaktpunkte für die Ausbildung hoher<br />
Adhäsionskräfte zu erreichen, muss die Klebemasse die zu verklebende<br />
Bahn ausreichend gut benetzen können. Dies ist <strong>der</strong> Fall, wenn die<br />
Oberfläche <strong>der</strong> Bahn eine ähnliche o<strong>der</strong> höhere Oberflächenspannung<br />
als die Klebemasse aufweist. Die Oberflächenspannung bzw. Oberflächenenergie<br />
wird in mN/m o<strong>der</strong> dyn/cm angegeben. Die Oberflächenspannung<br />
<strong>der</strong> zu verklebenden Bahn sollte mehr als 40 dyn/cm<br />
betragen.<br />
Anschlüsse mit Klebemassen müssen „dauerhaft“ funktionstüchtig sein.<br />
In <strong>der</strong> DIN 4108-11 sind Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an die Dauerhaftigkeit<br />
von Klebeverbindungen von luftdichten Schichten definiert. Unter an<strong>der</strong>em<br />
ist die Festigkeit <strong>der</strong> Klebeverbindung (Schälfestigkeit) nachzuweisen.<br />
Die Prüfungen erfolgen zusätzlich auch nach künstlicher Alterung in<br />
einer Klimakammer. Derzeit (Stand April 2022) ist DIN 4108-11 jedoch<br />
nicht verpflichtend. Zum Teil werden bereits Produkte mit Prüfung nach<br />
DIN 4108-11 angeboten.<br />
Anschlüsse mit Klebemassen sind nach DIN 4108-7 ohne Anpresslatten<br />
o<strong>der</strong> -profile zulässig, wenn hinsichtlich <strong>der</strong> Untergründe folgende Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
eingehalten sind:<br />
• Untergründe müssen ausreichend tragfähig, sauber, trocken, frei von<br />
Staub, Fett, Öl und weiteren haftmin<strong>der</strong>nden Stoffen sein<br />
• gegebenenfalls müssen Untergründe mit einem Haftgrund (Primer)<br />
vorbehandelt werden<br />
• die Eignung <strong>der</strong> Klebemasse und des Untergrundes ist ggf. mit dem<br />
Hersteller abzuklären<br />
Pastöse Klebemittel können vor Erreichen ihrer Endfestigkeit keine<br />
Lasten aufnehmen und sind ggf. gegen Abrutschen während des Abbindeprozesses<br />
mechanisch zu sichern. Beim Anschluss einer Dampfbrems-/Luftdichtungsbahn<br />
mit Klebemasse ist ggf. eine Bewegungsschlaufe<br />
auszubilden, um Längenän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Bahnen aufnehmen<br />
zu können.<br />
Dauelastische Klebstoffe sind auch von <strong>der</strong> Rolle (mit Trennlage) erhältlich<br />
(Abb. H6.21). Dies spart Zeit bei <strong>der</strong> Verarbeitung.<br />
Bild: Moll pro clima<br />
Abb. H6.21 Anschluss einer Fassadenbahn an Beton o<strong>der</strong> Putz mit<br />
Klebemasse von <strong>der</strong> Rolle.<br />
Vorbehandlung des Untergrundes<br />
Absanden<strong>der</strong> Putz und stark saugende Untergründe sollten mit Haftvermittler<br />
(Primer) grundiert werden.<br />
Verarbeitung<br />
Pastöse Klebemassen werden als spritzbare „Raupe“ aus Kartuscheno<strong>der</strong><br />
Schlauchbeutelpressen aufgetragen. Bei <strong>der</strong> Verarbeitung von Klebemassen<br />
werden zwei Verfahren unterschieden:<br />
• Beim Nassverfahren kann die Bahn direkt nach dem Auftrag <strong>der</strong><br />
Klebemasse angebracht werden. Dabei muss eines <strong>der</strong> zu<br />
verklebenden Materialien saugfähig sein.<br />
• Beim Trockenverfahren muss die Klebemasse erst ein bis drei Tagen<br />
trocknen. Beide zu verklebenden Materialien sind wenig o<strong>der</strong> gar<br />
nicht saugfähig. Das Trockenverfahren ist beson<strong>der</strong>s für steife und<br />
schwere Dampfbremsbahnen geeignet.<br />
Bild: Moll pro clima<br />
Abb. H6.22 Anschluss einer Dampfbrems-/Luftdichtungsbahn an<br />
eine Pfette mit Klebemasse. Bei sägerauem Holz ist die Menge <strong>der</strong><br />
Klebemasse zu erhöhen.<br />
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