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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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H. Hausbau<br />

H8. Verbindungsmittel<br />

0. Einführung, Hinweise<br />

Atmosphärische Korrosion<br />

Im Hinblick auf den Korrosionsschutz von unlegiertem Stahl durch<br />

Beschichtungssysteme (z. B. Verzinkung) beziehen sich die Normen auf<br />

die Korrosionsbelastung durch die Atmosphäre. Die Korrosionsgeschwindigkeit<br />

nimmt bei folgenden Faktoren zu:<br />

• Zunahme <strong>der</strong> relativen Luftfeuchte<br />

• Kondensation (Oberflächentemperaturen nahe des Taupunktes)<br />

• Zunahme korrosionsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Stoffe in <strong>der</strong> Atmosphäre, wie Gase<br />

(z. B. Schwefeldioxid) und Salze (z. B. Chloride, Sulfate).<br />

Kritisch sind eine relative Luftfeuchte über 80 % und<br />

eine Temperatur über 0 °C.<br />

Die Umgebungsbedingungen für die atmosphärische Korrosion werden<br />

gemäß DIN EN ISO 12944-2 1 in sechs Korrosivitätskategorien unterteilt,<br />

von C1 (unbedeutende Korrosionsbeanspruchung) bis CX (extreme Korrosionsbeanspruchung).<br />

Die Korrosivität, d. h. die Fähigkeit <strong>der</strong> Umgebung<br />

Korrosion zu verursachen, wird durch den flächgenbezogenen<br />

Massenverlust in g/m² bzw. durch die Dickenabnahme des Materials in<br />

m definiert, siehe Tab. H8.1. Für die Auswahl eines geeigneten Korrosionsschutzes<br />

sind daher unter an<strong>der</strong>em folgende Fragen wichtig:<br />

• Wo steht das Gebäude? Ländlicher Raum o<strong>der</strong> Industriegebiet?<br />

• Welchen Korrosionsbelastungen ist das Gebäude ausgesetzt?<br />

Beispielsweise hohe Feuchte, Industrieabgase, Salze o<strong>der</strong><br />

Spritzwasser (z. B. Hafenanlagen mit Wellenschlag).<br />

Für die Zuordnung zu den Korrosivitätskategorien geben die Normen<br />

keine direkte Hilfestellung.<br />

1 Beschichtungsstoffe – Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme<br />

– Teil 2: Einteilung <strong>der</strong> Umgebungsbedingungen<br />

Korrosivitätskategorie<br />

Korrosionsbeanspruchung<br />

C1<br />

unbedeutend<br />

C2<br />

gering<br />

C3<br />

mäßig<br />

C4<br />

stark<br />

C5<br />

sehr stark<br />

CX<br />

extrem<br />

Dickenabnahme a [µm]<br />

unlegierter<br />

Stahl<br />

a Dickenabnahme nach dem ersten Jahr <strong>der</strong> Auslagerung.<br />

Beispiele typischer Umgebungen<br />

Zink Freiluft Innenraum<br />

1,3 0,1 —<br />

> 1,3 bis 25 > 0,1 bis 0,7<br />

> 25 bis 50 > 0,7 bis 2,1<br />

> 50 bis 80 > 2,1 bis 4,2<br />

> 80 bis 200 > 4,2 bis 8,4<br />

> 200 bis 700 > 8,4 bis 25<br />

Atmosphäre mit geringem Verunreinigungsgrad:<br />

meistens ländliche Gebiete<br />

Stadt- und Industrieatmosphäre mit mäßiger<br />

Schwefeldioxidbelastung; Küstenatmosphäre<br />

mit geringer Salzbelastung<br />

Industrieatmosphäre und Küstenatmosphäre<br />

mit mäßiger Salzbelastung<br />

Industriebereiche mit hoher Luftfeuchte und<br />

aggressiver Atmosphäre und Küstenatmosphäre<br />

mit hoher Salzbelastung<br />

Offshore-Bereiche mit hoher Salzbelastung<br />

und Industriebereiche mit extremer Luftfeuchte<br />

und aggressiver Atmosphäre sowie<br />

subtropische und tropische Atmosphäre<br />

Tab. H8.1 Korrosivitätskategorien für atmosphärische Umgebungsbedingungen nach DIN EN ISO 12944-2: 2018-04.<br />

beheizte Gebäude mit neutraler Atmosphäre,<br />

z. B. Büros, Verkaufsräume, Schulen, Hotels<br />

unbeheizte Gebäude, in denen Kondensation<br />

auftreten kann, z. B. Lagerhallen, Sporthallen<br />

Produktionsräume mit hoher Luftfeuchte und<br />

gewisser Luftverunreinigung, z. B. Lebensmittelverarbeitungsanlagen,<br />

Wäschereien,<br />

Brauereien, Molkereien<br />

Chemieanlagen, Schwimmbä<strong>der</strong>,<br />

küstennahe Werften und Bootshäfen<br />

Gebäude o<strong>der</strong> Bereiche mit nahezu ständiger<br />

Kondensation und mit starker Verunreinigung<br />

Industriebereiche mit extremer Luftfeuchte<br />

und aggressiver Atmosphäre<br />

Korrosionsschutz<br />

Je nach Klimaeinwirkung auf die Konstruktion bzw. <strong>der</strong>en Verbindungsmittel,<br />

muss <strong>der</strong> Korrosionsschutz entsprechend gewählt werden. Der<br />

Eurocode 5 (DIN EN 1995-1-1: 2010-12) gibt im Abschnitt 4.2 „Dauerhaftigkeit<br />

- Korrosionsschutz“ wichtige Hinweise.<br />

(1) Metallische Verbindungsmittel und an<strong>der</strong>e tragende Verbindungen<br />

müssen, sofern erfor<strong>der</strong>lich, entwe<strong>der</strong> von Natur aus korrosionsbeständig<br />

sein o<strong>der</strong> gegen Korrosion geschützt werden.<br />

(2) Beispiele für einen Mindestkorrosionsschutz o<strong>der</strong> Baustoffanfor<strong>der</strong>ungen<br />

für die verschiedenen Nutzungsklassen enthält Tabelle ....<br />

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