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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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Gefährdungsklassen<br />

ist mit bauaufsichtlicher Einführung <strong>der</strong> DIN 68800-1: 2011-10 ein veralteter<br />

Begriff aus dem Holzschutz. Neuer Begriff: Gebrauchsklassen.<br />

Die Bezeichnungsän<strong>der</strong>ung begründet sich mit dem europäischen Harmonisierungsprozess<br />

im Zuge <strong>der</strong> Holzschutznormung DIN EN 335.<br />

Gleichgewichtsfeuchte<br />

o<strong>der</strong> Ausgleichsfeuchte des Holzes ist ein beson<strong>der</strong>es Maß <strong>der</strong> Holzfeuchte.<br />

Die Gleichgewichtsfeuchte ergibt sich aus dem Umgebungsklima.<br />

Das Klima wird bestimmt durch:<br />

• die relative Luftfeuchte<br />

• die Temperatur<br />

• den Luftdruck (<strong>der</strong> Einfluss ist hier zu vernachlässigen)<br />

Bleibt die Luftfeuchte konstant, pendelt sich das Holz mit entsprechen<strong>der</strong><br />

zeitlicher Verzögerung auf die Gleichgewichtsfeuchte ein. Bei normalen<br />

Klimaverhältnissen ist aber die relative Luftfeuchte bestimmend.<br />

Abb. Glossar 9<br />

Das Diagramm zeigt das<br />

hygroskopische Verhalten<br />

des Holzes in Abhängigkeit<br />

relativer Luftfeuchte,<br />

Temperatur und Gleichgewichtsfeuchte<br />

des Holzes. Die<br />

Gleichgewichtsfeuchte ist für<br />

jede Holzart unterschiedlich.<br />

Das Diagramm 1 (hier Sitka-<br />

Fichte) kann jedoch<br />

näherungsweise auch für<br />

an<strong>der</strong>e Holzarten verwendet<br />

werden.<br />

Die Abweichungen können bei<br />

einheimischem Nadelholz ca.<br />

±0,5 % und bei einheimischen<br />

Laubholz ca. ±1,5 % betragen.<br />

H<br />

Harnstoffharz, UF<br />

gehören bei den Klebstoffen zu den Duroplasten. Wichtiger<br />

Bestandteil bei <strong>der</strong> Verklebung und <strong>der</strong> zweite Grundstoff ist Formaldehyd.<br />

Die Entwicklung geht auf die 1930iger-Jahre zurück und wurde<br />

als „Kauritleim“ vertrieben. Die Bedeutung in <strong>der</strong> Holzwerkstoffindustrie<br />

(Sperrholz, Spanplatte) war in den 1960iger-Jahren am größten mit bis<br />

zu 80 % <strong>der</strong> Produktionsmenge.<br />

Die Festigkeit von Harnstoffharzen nimmt bei höheren Temperaturen<br />

und Feuchteeinwirkung ab, weshalb diese Klebstoffe in <strong>der</strong> Nutzungsklasse<br />

NKL 1 zu verwenden sind.<br />

Harnstoffharze können mit Melaminharzen vermischt werden (MUF-<br />

Harze) und zusätzlich mit Phenolharzen (MUPF).<br />

Hemicellulose<br />

Hemicellulosen sind ein Bestandteil pflanzlicher Zellwände, <strong>der</strong>en Matrix<br />

aus fibrillärer, teilweise kristalliner Cellulose besteht. Bei Verholzung<br />

ist diese Matrix zusätzlich von dem Makromolekül Lignin durchdrungen<br />

und bildet so Lignocellulose. Die Hemicellulosen stellen somit einen<br />

Teil <strong>der</strong> Stütz- und Gerüstsubstanz von Zellwänden dar und machen 1/4<br />

bis 1/3 <strong>der</strong> Pflanzenmasse aus.<br />

Holzfeuchte<br />

(Kurzzeichen u [%]) ist ein relatives Maß in Prozent (Masseprozent)<br />

bezogen auf den darrtrockenen Zustand (Holzfeuchte u = 0 %).<br />

In <strong>der</strong> natürlichen Umgebung ist in Holz Wasser enthalten. Je nach Holzart<br />

und seiner variierenden Rohdichte besteht das Holz zu 20 bis 80 %<br />

aus Hohlräumen. Wasser kann in zweierlei Art vorhanden sein:<br />

• innerhalb <strong>der</strong> Zellwandungen (gebundenes Wasser im Mikrosystem<br />

des Holzes) sowie ggf. bei höheren Feuchten<br />

• innerhalb <strong>der</strong> Zellhohlräume / Lumen (freies Wasser im Makrosystem<br />

des Holzes).<br />

Siehe weitere Erläuterungen unter<br />

Fasersättigungsbereich<br />

Holz nimmt bei steigen<strong>der</strong> Luftfeuchte Wasser auf (Sorption), bei<br />

fallen<strong>der</strong> Luftfeuchte wird Wasser abgegeben (Desorption). Holz ist<br />

damit ein hygroskopischer Werkstoff.<br />

Siehe weitere Erläuterungen unter<br />

Gleichgewichtsfeuchte<br />

Der Feuchtegehalt des Holzes „u“ wird ermittelt als Quotient aus Masse<br />

an Wasser im feuchten Holz und Masse des darrtrockenen Holzes.<br />

u = (m u - m 0 ) : m 0 x 100 [%]<br />

m u = Masse des feuchten Holzes.<br />

Weitere Feuchtebegriffe zum Werkstoff Holz:<br />

• „Normalfeuchte“ – u = 12 %; dieser Feuchtegehalt stellt sich bei den<br />

meisten Holzarten unter dem Klima 20 °C und 65 % rLf. ein<br />

(Innenraumklima <strong>der</strong> gemäßigten Zone).<br />

• „lufttrocken“ – u l ; unter Freiluftlagerung stellt sich eine Holzfeuchte in<br />

dem Bereich um u = 15 % ein. Wobei die Holzfeuchte zwischen 12 %<br />

und 20 % schwanken kann .<br />

• „trocken“ – u 20 % für Nadelschnittholz. Begriff aus <strong>der</strong> veralteten<br />

DIN 68365 aus dem Jahr 1957.<br />

• „halbtrocken“ – 20 % u 30 % (Querschnitt über 200 cm² bis<br />

35 %). Begriff aus <strong>der</strong> veralteten DIN 68365 aus dem Jahr 1957.<br />

Bauholz dieser Holzfeuchte darf nur für untergeordnete Zwecke<br />

verwendet werden.<br />

• „frisch“ – ohne Begrenzung <strong>der</strong> Holzfeuchte. Begriff aus <strong>der</strong><br />

veralteten DIN 68365 aus dem Jahr 1957. Bauholz dieser<br />

Holzfeuchte darf im Bauwesen nicht verwendet werden.<br />

• „saftfrisch“ o<strong>der</strong> „waldfrisch“, „grünfeucht“ für Fichte und Kiefer:<br />

- im Kern 35 % bis 50 %,<br />

- im Splint 100 % bis 150 %,<br />

- im Durchschnitt 55 % bis 70 %.<br />

die Holzfeuchte „sägefrisch“ weicht unter Umständen nur gering ab<br />

und ist undefiniert. Der Begriff „Frischeinschnitt“ meint den Einschnitt<br />

des Vollholzes aus „saftfrischem“ Rundholz.<br />

1 Quelle: Leiße „Holzbauteile richtig geschützt“, DRW-Verlag.<br />

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