1x1 der Holzprodukte - Raiss
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6. Mineralwerkstoffplatten<br />
Anwendungsgebiete<br />
Horizontale und vertikale Anwendungen sind möglich. Die Verwendbarkeit<br />
wird nachgewiesen nach DIN EN ISO 19712 o<strong>der</strong> durch Prüfzeugnisse<br />
<strong>der</strong> Hersteller.<br />
Plattentyp<br />
Typ Standard<br />
Typ<br />
Dünnschicht<br />
Maßtoleranzen<br />
Feuchtebeständig<br />
keitsbereich 1<br />
Trocken- und<br />
Feuchtbereich<br />
Nach DIN EN ISO 19712 bestehen folgende Anfor<strong>der</strong>ungen:<br />
• Dickentoleranz als Grenzabweichung<br />
± 0,8 mm bei Dicke 8 mm<br />
± 1,0 mm bei Dicke 10 mm<br />
± 1,2 mm bei Dicke 12 mm<br />
Eigenschaften nach EN ISO 19712<br />
Anwendung<br />
Unterkonstruktion für<br />
horizontale Anwendungen<br />
erfor<strong>der</strong>lich<br />
vollflächige<br />
Trägermaterialien<br />
erfor<strong>der</strong>lich<br />
1 Der Feuchtebeständigkeitsbereich wird hier nur hilfsweise angegeben.<br />
• Beständigkeit gegenüber Stoßbeanspruchung<br />
• Lichtechtheit<br />
• Beständigkeit gegen fleckenbildende Substanzen/Chemikalien<br />
• Beständigkeit gegenüber Zigarettenglut<br />
• Beständigkeit gegenüber trockener Wärme<br />
• Beständigkeit gegenüber feuchter Wärme<br />
• Beständigkeit gegenüber Temperaturwechsel<br />
Verarbeitung<br />
Der Einsatz von Schraubverbindungen bei Mineralwerkstoffen ist ungünstig,<br />
da eine Reihe von Maßnahmen zu berücksichtigen sind, um spätere<br />
Beschädigungen (meistens Rissbildung) zu verhin<strong>der</strong>n. Mineralwerkstoffe<br />
dürfen nicht direkt gewindeschneidend verschraubt werden. Für<br />
notwendige Gewinde sind entsprechende Einsätze zu verwenden, z. B.<br />
aus Kunststoff o<strong>der</strong> gerauten Messingmuffen, die eingeklebt werden.<br />
Zur flächigen Verklebung von Mineralwerkstoffplatten auf Holzträgerwerkstoffen<br />
werden bei 3 mm-Material modifizierte PVAc-Klebstoffe eingesetzt.<br />
Bei dickeren Materialien muss aufgrund des Wärmeausdehnungskoeffizienten<br />
immer mit dauerelastischen Klebstoffen (z. B.<br />
Polyurethan) verklebt werden.<br />
Funktion als Arbeitsplatte<br />
Mineralwerkstoffe (Typ Dünnschicht) mit Dicke 1-3 mm werden direkt auf<br />
eine Trägerplatte (meist Spanplatte) aufgebracht. Für Mineralwerkstoffplatten<br />
(Typ Standard) mit einer Materialdicke von 10-12 mm wird bei<br />
horizontalen Anwendungen i. d. R. eine Rahmenkonstruktion benötigt.<br />
Für den Einsatz als Küchenarbeitsplatte ist zu<br />
beachten, dass Mineralwerkstoffe i. d. R. nur bis<br />
180°C hitzebeständig sind.<br />
Funktion als Rückwand<br />
Mineralwerkstoffplatten mit 10 mm Materialstärke können als Nischenbzw.<br />
Wandbekleidung eingesetzt werden. Die Befestigung erfolgt durch<br />
Kleben auf folgenden Untergründen: Putz-/Beton, Gipskarton/Tapete<br />
o<strong>der</strong> auch vorhandener Fliesenspiegel.<br />
Brandverhalten<br />
Weitere Informationen siehe Herstellerangaben sowie<br />
Datenblätter <strong>der</strong> Fachgruppe pro-K Mineralwerkstoffe.<br />
Bezüglich ihres Brandverhaltens werden Mineralwerkstoffe i. d. R. in<br />
die Baustoffklasse B2 nach DIN 4102-1 eingestuft. Dies entspricht <strong>der</strong><br />
bauaufsichtlichen Anfor<strong>der</strong>ung „normal entflammbar“.<br />
Einige Mineralwerkstoffe können gemäß Prüfzeugnis je nach Randbedingungen<br />
in die Euroklasse C-s1 d0 bzw. B-s1 d0 eingestuft werden.<br />
Dies entspricht <strong>der</strong> bauaufsichtlichen Anfor<strong>der</strong>ung „schwer entflammbar“.<br />
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