1x1 der Holzprodukte - Raiss
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G. Holz im Garten<br />
G3. Anwendungen<br />
Beträgt die Höhe einer Terrasse über dem Gelände mehr als 65 cm, so<br />
handelt es sich um eine tragende Konstruktion. Ein Nachweis über die<br />
Tragsicherheit ist dann erfor<strong>der</strong>lich (Statik). Es dürfen nur noch Werkstoffe<br />
verwendet werden, die für eine tragende Konstruktion geeignet<br />
sind.<br />
Nadelhölzer sollten bei tragen<strong>der</strong> Funktion mindestens den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Sortierklasse S 10, Laubhölzer <strong>der</strong> Sortierklasse LS 10 entsprechen.<br />
Bezüglich des Brandverhaltens bestehen keine beson<strong>der</strong>en Vorschriften.<br />
Beläge aus Vollholz sind in <strong>der</strong> Baustoffklasse B2 „normal entflammbar“<br />
klassifiziert.<br />
Die Verlegung<br />
Die Befestigung des Dielenbelages erfolgt:<br />
• mit einer sichtbaren Verschraubung von oben durch das Brett, o<strong>der</strong><br />
• unsichtbar mit Hilfe einer seitlichen Nut in den Dielenbrettern bzw.<br />
• mit unterseitig verschraubten Befestigern.<br />
Um Verfärbungen im Bereich <strong>der</strong> Schrauben zu vermeiden, sollten Befestigungsmittel<br />
aus Edelstahl (V2A), bei salz- o<strong>der</strong> chlorhaltiger Luft auch<br />
V4A verwendet werden.<br />
Die Befestigung muss so erfolgen, dass:<br />
• das Material in <strong>der</strong> Breite „arbeiten“ kann,<br />
• dabei das Fugenbild möglichst gleichmäßig bleibt,<br />
• das Dielenmaterial hinterlüftet wird,<br />
• die Diele mit kleiner Fläche auf <strong>der</strong> Unterkonstruktion aufliegt, um dort<br />
Wassernester zu vermeiden.<br />
Die Unterkonstruktion<br />
Unterkonstruktionen dürfen nicht im Wasser stehen. Für einen sicheren<br />
Ablauf unterhalb des Belages ist zu sorgen.<br />
Ein Gefälle <strong>der</strong> Dielen in Längsrichtung för<strong>der</strong>t den Wasserablauf und<br />
eine weniger anhaltende Feuchte auf den Dielen. Das Gefälle wird mit<br />
<strong>der</strong> Unterkonstruktion hergestellt (1-2 %).<br />
Die Unterkonstruktion kann aus Holz, Aluminium o<strong>der</strong> einem Verbundwerkstoff<br />
(WPC) bestehen. Beim Einsatz von Aluminiumprofilen hat sich<br />
eine Wandstärke von 3 mm bei Nadelholz und 4 mm beim Laubholz<br />
bewährt. Verbundwerkstoffe (WPC) sind für Terrassen aus Massivholz<br />
weniger geeignet. Bei modifizierten Hölzern (Thermoholz etc.) und Verbundwerkstoffen<br />
sind zwingend die Verlegeanleitungen zu beachten.<br />
Die Unterkonstruktion sollte in sich verwindungssteif sein. Entwe<strong>der</strong><br />
durch zusätzliche Wechsel, Kreuzlattung o<strong>der</strong> Befestigung mit dem<br />
Untergrund.<br />
Holzschutz<br />
Unterkonstruktionen sollten mindestens die gleiche<br />
Dauerhaftigkeitsklasse wie <strong>der</strong> Belag aufweisen.<br />
Für Bauteile, die nach <strong>der</strong> Fachregel [6] ausgeführt werden, ist ein chemischer<br />
Holzschutz beim Einsatz entsprechen<strong>der</strong> Holzarten nicht<br />
erfor<strong>der</strong>lich.<br />
2. Gartenhäuser<br />
Ein Gartenhaus stellt ein Bauwerk dar, das ein Tragwerk aus Balken,<br />
Stützen, Rahmen, Dach, Platten, Scheiben, Decken, Wänden und <strong>der</strong><br />
Gründung bildet, die in statisch stabiler Form errichtet sein müssen.<br />
Standsicherheit<br />
Die Statik von einem Gartenhaus sorgt für die Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />
des Tragwerkes und berücksichtigt dabei die wirkenden Kräfte<br />
wie Schnee- und Windlasten. Es geht nicht allein darum, ob Bauteile brechen<br />
könnten, son<strong>der</strong>n dass die recht leichten Bauteile bei größeren<br />
Windeinwirkungen keine Passanten gefährden dürfen. Somit müssen die<br />
Bauteile untereinan<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Verankerung zum Baugrund „kraftschlüssig“<br />
sein.<br />
Abb. G3.2<br />
Montage einer Terrassenkonstruktion.<br />
Bild: Ing.-Büro Meyer<br />
Für den Deckbelag gilt bei einer Breite oberhalb 80 mm zwei Befestigungspunkte<br />
pro Auflager herzustellen. Die Fugenbreite ist so zu wählen,<br />
dass im Fasersättigungsbereich <strong>der</strong> Diele das Wasser noch<br />
ablaufen kann (Mindestfugenbreite 4 mm).<br />
Die Schnittkanten sind mit Hirnholzschutz herzustellen.<br />
Ein Gartenhaus muss so konstruiert und verankert sein, dass die einwirkenden<br />
Kräfte sicher in den Baugrund abgeleitet werden. Dazu gehören<br />
• ständige Lasten: wie das Eigengewicht <strong>der</strong> gesamten Konstruktion,<br />
Anbauten, Installationen<br />
• verän<strong>der</strong>liche Lasten: wie Schneelast, Windlast, ggf. Verkehrslast<br />
• in manchen Regionen auch Erdbebenlasten.<br />
Die Konstruktion muss den baurechtlichen (statischen) Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
entsprechen, selbst dann, wenn keine Baugenehmigung erfor<strong>der</strong>lich ist<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Baubehörde kein statischer Nachweis vorzulegen ist.<br />
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