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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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Festigkeitsklassen<br />

sind für alle gängigen Bauprodukte festgelegt, die für die tragende und/<br />

o<strong>der</strong> aussteifende Konstruktion verwendet werden. Heute basieren die<br />

Festigkeitsklassen auf europäischen Normen und sind damit in Europa<br />

einheitlich.<br />

Vorteil ist, dass die Klassifizierung dieser Bauprodukte in allen Län<strong>der</strong>n<br />

und grenzüberschreitend angewendet werden können. Dies ermöglicht,<br />

dass Produzent, <strong>der</strong> Handel, <strong>der</strong> Verarbeiter und das Bauvorhaben<br />

selbst in jeweils unterschiedlichen Län<strong>der</strong>n beheimatet sein können. Der<br />

freie Warenverkehr ist möglich.<br />

Feuchteadaptiv<br />

Diese Eigenschaft können z. B. Dampfbremsbahnen aufweisen, auch<br />

feuchtevariabel genannt. Viele Materialien verän<strong>der</strong>n bei Feuchteaufnahme<br />

den s d -Wert, werden diffusionsoffener. Stehen die Daten als<br />

gesicherte Rechenwerte zur Verfügung (ggf. Herstellerangaben), so<br />

kann ein genauerer Tauwassernachweis durchgeführt werden.<br />

Feuchtebeständigkeitsbereich<br />

bezieht sich auf die Verwendung von Holzwerkstoffen in Bezug auf die<br />

klimatischen Umgebungsbedingungen.<br />

Nach DIN EN 13986 werden drei Klimabereiche definiert, die in <strong>der</strong> Definition<br />

vergleichbar den Nutzungsklassen (NKL) nach DIN EN 1995-1-1<br />

sind. Daraus ergeben sich Feuchtebeständigkeitsbereiche, in denen<br />

Holzwerkstoffe verwendet werden dürfen.<br />

• Trockenbereich entspricht NKL 1,<br />

gekennzeichnet durch einen Feuchtegehalt des Materials (i. d. R. bis<br />

max 15 %), <strong>der</strong> einer Temperatur von 20 °C und einer relativen<br />

Luftfeuchte <strong>der</strong> umgebenden Luft entspricht, die nur für einige<br />

Wochen pro Jahr einen Wert von 65 % übersteigt.<br />

• Feuchtbereich entspricht NKL 2,<br />

gekennzeichnet durch einen Feuchtegehalt des Materials (i. d. R. bis<br />

max 15 %), <strong>der</strong> einer Temperatur von 20 °C und einer relativen<br />

Luftfeuchte <strong>der</strong> umgebenden Luft entspricht, die nur für einige<br />

Wochen pro Jahr einen Wert von 85 % übersteigt.<br />

Holzwerkstoffe, die für den Feuchtbereich geeignet sind, können<br />

bezüglich <strong>der</strong> Feuchtebeständigkeit ebenfalls im Trockenbereich<br />

eingesetzt werden.<br />

• Außenbereich entspricht NKL 3,<br />

gekennzeichnet durch Klimaverhältnisse, die zu höheren<br />

Feuchtegehalten als im Feuchtbereich führen.<br />

Holzwerkstoffe, die für den Außenbereich geeignet sind, können<br />

bezüglich <strong>der</strong> Feuchtebeständigkeit ebenfalls im Trockenbereich und<br />

Feuchtbereich eingesetzt werden.<br />

Feuchtebeständigkeitsbereich<br />

nach<br />

DIN EN 13986<br />

max. zulässige<br />

Feuchte <strong>der</strong><br />

Holzwerkstoffe<br />

u zul in <strong>der</strong><br />

GK 0 a<br />

Nutzungsklasse<br />

nach<br />

DIN EN 1995-1-1<br />

Holzwerkstoffklasse<br />

(veraltet)<br />

Trockenbereich 15 % NKL 1 20<br />

Feuchtbereich 18 % NKL 2 100<br />

Außenbereich 21 % NKL 3 100 G<br />

Tab. Glossar. 6 Zuordnung zulässiger Holzwerkstofffeuchten.<br />

a Die Gebrauchsklasse GK 0 wird nach DIN 68800 Holzschutz definiert.<br />

Feuchtespeicherfähigkeit<br />

Beim Feuchteschutz wirkt sich eine Feuchtespeicherfähigkeit <strong>der</strong> Bauteilschichten<br />

positiv aus. Sie wirkt insbeson<strong>der</strong>e, weil unkontrolliert eindringendes<br />

Wasser / Wasserdampf in <strong>der</strong> Fläche gehalten wird.<br />

Kondensat wird von speicherfähigem Material (z. B. Holzwerkstoffe) aufgenommen.<br />

Formaldehyd<br />

ist bei Raumtemperatur ein farbloses Gas, das sehr leicht in Wasser zu<br />

lösen ist, bekannt als Formalin (35-40 % Lösung, z. B. als Desinfektionsmittel<br />

verwendet). Formaldehyd wird als Grundstoff bei Harnstoff-,<br />

Melamin- und Phenolharzen (Klebstoffen) verwendet mit dem<br />

Zweck <strong>der</strong> Vorkondensation im Aushärteprozess.<br />

Formaldehyd hat einen scharfen Geruch und kann beim Menschen Reizungen<br />

hervorrufen. Im Abbindeprozess verbleiben nichtkondensierte<br />

Grundstoffe im Holz, die dann später austreten können. Zusätzlich gibt<br />

es bei Harnstoffen und Melamin den Effekt <strong>der</strong> Hydrolyse, die<br />

zusätzlich Formaldehyd freisetzen kann. Der Abgabeprozess erhöht sich<br />

bei höheren Temperaturen und höheren Luftfeuchten.<br />

Formaldehyd-Klassen<br />

für die Formaldehydabgabe von Baustoffen im eingebauten Zustand,<br />

gemäß den entsprechenden Prüfnormen.<br />

Zur Begrenzung <strong>der</strong> Formaldehydkonzentration in <strong>der</strong> Raumluft von Aufenthaltsräumen<br />

sind Grenzwerte festgelegt.<br />

Bei Holzwerkstoffen im Bauwesen ist eine höhere Formaldehyd-Klasse<br />

als E1 nicht zulässig (Chemikalien-Verbotsverordnung).<br />

Zu beachten ist, dass auch natürliches Holz Formaldehyd enthält.<br />

Vorsicht ist geboten bei Holzwerkstoffen, die gebohrt o<strong>der</strong> geschlitzt werden<br />

(z. B. Akustik). Aufgrund <strong>der</strong> Oberflächenvergrößerung kann es zu<br />

höherer Formaldehydabgabe als Formaldehyd-Klasse E1 kommen.<br />

International agierende Hersteller von Spanplatten, vor allem in <strong>der</strong><br />

Möbelindustrie, erfüllen meist schärfere Vorgaben zur Begrenzung <strong>der</strong><br />

Formaldehydabgabe (z. B. F-4Star).<br />

Die Angabe „formaldehydfrei“ bezieht sich nur auf die Verleimung. Diese<br />

Platten werden von den Herstellern mit F0 (formaldehydfreier Klebstoff<br />

PMDI) bezeichnet.<br />

Standard<br />

Grenzwert<br />

[ppm]<br />

E1 0,1<br />

„Blauer<br />

Engel“<br />

RAL-UZ 76<br />

0,064<br />

Erläuterung<br />

in Deutschland für Holzwerkstoffe im<br />

Innenbereich verbindlich<br />

einzuhalten<strong>der</strong> Grenzwert<br />

gilt auch bei beschichteten Platten<br />

für die eingesetzten Holzwerkstoffe im<br />

Rohzustand, d.h. vor <strong>der</strong> Beschichtung<br />

natureplus 0,03 Qualitätszeichen für Holzwerkstoffe<br />

CARB 0,09<br />

Californien/USA, CARB/EPA<br />

für Spanplatten<br />

F****<br />

(F-4Star)<br />

0,03 - 0,04 Japanese Industrial Standard (JIS)<br />

Tab. Glossar. 7 Grenzwerte und Standards für die Formaldehydabgabe<br />

im Bauwesen.<br />

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