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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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H. Hausbau<br />

H1. konstruktive Holzwerkstoffe<br />

Maßtoleranzen<br />

Nach DIN EN 315 bestehen folgende Anfor<strong>der</strong>ungen bei einem Feuchtegehalt<br />

von 10 % ±2 % und in dem Dickenbereich > 12 mm bis 25 mm<br />

• Dicke (geschliffen) + (0,2 mm + 0,03 x Nenndicke) bzw.<br />

- (0,4 mm + 0,03 x Nenndicke) und innerhalb <strong>der</strong> Platte 0,6 mm<br />

• Dicke (ungeschliffen) + (0,8 mm + 0,03 x Nenndicke) bzw.<br />

- (0,4 mm + 0,03 x Nenndicke) und innerhalb <strong>der</strong> Platte 1,5 mm<br />

• Länge und Breite ± 3,5 mm<br />

• Rechtwinkligkeit 1 mm je Meter<br />

• Geradheit <strong>der</strong> Kanten 1 mm je Meter<br />

Feuchte<br />

Die Auslieferungsfeuchte mit ca. 10 % ± 2 % liegt im Bereich <strong>der</strong> Ausgleichsfeuchte<br />

beheizter Wohnräume. Bei höherer Feuchte während<br />

<strong>der</strong> Montage sollte Sperrholz geschützt werden. Sperrholz sollte auf <strong>der</strong><br />

Warmseite <strong>der</strong> Konstruktion verwendet werden. Beim Einsatz auf <strong>der</strong><br />

Kaltseite ist in <strong>der</strong> Regel ein Feuchtenachweis erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Brandverhalten<br />

Bezüglich seines Brandverhaltens kann Sperrholz (EN 636) mit einer<br />

Rohdichte 400 kg/m³ gemäß DIN EN 13986 ohne weiteren Nachweis<br />

in die Euroklasse D-s2, d0 (bei Bodenbelägen D fl -s1) eingestuft werden,<br />

wenn die Bedingungen nach <strong>der</strong> Tabelle erfüllt werden.<br />

Einbaubedingung<br />

Ohne Luftspalt hinter dem Holzwerkstoff<br />

Mit offenem Luftspalt hinter dem Holzwerkstoff<br />

Mit geschlossenem Luftspalt hinter dem Holzwerkstoff<br />

zur Klasse D-s2, d1 gehörend<br />

Ohne Einschränkungen zur Klasse E/E fl gehörend<br />

Dies entspricht jeweils <strong>der</strong> bauaufsichtlichen Anfor<strong>der</strong>ung „normal entflammbar“.<br />

Durch Brandschutzausrüstung, z. B. Zusätze bei <strong>der</strong> Herstellung o<strong>der</strong><br />

Oberflächenbehandlung, ist für Sperrholz die Einstufung in die Euroklassen<br />

C o<strong>der</strong> B („schwer entflammbar“) möglich.<br />

Funktion <strong>der</strong> Beplankung<br />

Mindestdicke<br />

9 mm<br />

18 mm<br />

15 mm<br />

3 mm<br />

Sperrholz darf nur dann für die tragende und/o<strong>der</strong> aussteifende Beplankung<br />

eingesetzt werden, wenn ausdrücklich eine Festigkeitsklasse<br />

ausgewiesen wird. Die Festigkeitsklasse ist Teil <strong>der</strong> Kennzeichnung<br />

auf <strong>der</strong> Platte selbst. Verbreitet ist dies bei Nadelholz und Birke aus finnischer<br />

Produktion erhältlich. Werden Festigkeitsklassen für Sperrholz<br />

nach DIN EN 636 deklariert, so können Rechenwerte für charakteristische<br />

Festigkeits- und Steifigkeitskennwerte <strong>der</strong> DIN 2000-1 entnommen<br />

werden.<br />

Sperrholz gilt als diffusionshemmend. Auf <strong>der</strong> Warmseite <strong>der</strong> Konstruktion<br />

ist die Verwendung unproblematisch. Auf <strong>der</strong> Kaltseite ist in <strong>der</strong><br />

Regel ein Feuchtenachweis erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Sperrholz wurde beim Hausbau in weiten Teilen von OSB abgelöst. Dennoch<br />

ist die Verwendung als Beplankung vergleichbar zu OSB möglich.<br />

Im Ingenieurbau wird Sperrholz für die Ausbildung von Knotenpunkten<br />

eingesetzt. Vorteil ist die hohe mechanische Belastbarkeit in allen Richtungen.<br />

Funktion als Schalung (bei Dachabdichtungen / Metalldeckung)<br />

Es ist mindestens die Dicke von 22 mm erfor<strong>der</strong>lich und die technische<br />

Klasse EN 636-2 „Feuchtbereich“. Außerdem muss das Sperrholz mit<br />

<strong>der</strong> Festigkeitsklasse gekennzeichnet sein z. B. F20/10.<br />

Funktion <strong>der</strong> Luftdichtheit<br />

Mit Sperrholz können Luftdichtheitsebenen hergestellt werden. Bei<br />

erhöhten Anfor<strong>der</strong>ungen kann ein Nachweis des Herstellers über die<br />

Luftdichtheit notwendig sein.<br />

Funktion als Dampfbremse<br />

In DIN EN 13986 werden µ-Werte abhängig von <strong>der</strong> Rohdichte genannt.<br />

Produktspezifische Werte (deklarierte Werte <strong>der</strong> Hersteller) können<br />

abweichen. Zum Teil werden die genannten -Werte 70/200 von den<br />

Herstellern bestätigt.<br />

mittlere<br />

Rohdichte<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

Wasserdampfdiffusionswi<strong>der</strong>stand<br />

nach DIN EN 13986<br />

feucht<br />

trocken<br />

300 kg/m³ 50 150<br />

500 kg/m³ 70 200<br />

700 kg/m³ 90 220<br />

1000 kg/m³ 110 250<br />

Die Wärmeleitfähigkeit für Sperrholz wird in DIN EN 13986 in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> mittleren Rohdichte angegeben.<br />

mittlere<br />

Rohdichte<br />

[W/mK]<br />

300 kg/m³ 0,09<br />

500 kg/m³ 0,13<br />

700 kg/m³ 0,17<br />

1000 kg/m³ 0,24<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

nach DIN EN 13986 a<br />

a Zwischenwerte von nicht aufgeführten Rohdichten dürfen<br />

interpoliert werden.<br />

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