1x1 der Holzprodukte - Raiss
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GLOSSAR<br />
Weitere Begriffe:<br />
• Fasersättigungsfeuchte,<br />
• Gleichgewichtsfeuchte,<br />
• Holztrocknung,<br />
• Messbezugsfeuchte,<br />
• Nutzungsklassen NKL.<br />
Holzfeuchtemessung<br />
Die Bestimmung <strong>der</strong> Holzfeuchte kann auf unterschiedliche Art erfolgen 1 :<br />
• Die Bestimmung <strong>der</strong> Holzfeuchte mit Hilfe des Darrverfahrens erfolgt<br />
nach DIN EN 13183-1. Ist die genaueste Methode unter<br />
labortechnischen Voraussetzungen.<br />
Die Ausgangsmasse des Stückholzes wird bestimmt. Das<br />
Differenzgewicht zur Darrmasse wird auf die Darrmasse bezogen.<br />
In <strong>der</strong> Darrmasse des Holzes ist quasi keine Feuchte enthalten. Die<br />
minimal verbleibende Restfeuchte ist ohne Bedeutung.<br />
• Die Schätzung <strong>der</strong> Holzfeuchte durch das elektrische Wi<strong>der</strong>stands-<br />
Messverfahren erfolgt nach DIN EN 13183-2. Es ist die verbreitetste<br />
Methode mit mobilen Messgeräten (siehe unten).<br />
• Die Schätzung <strong>der</strong> Holzfeuchte durch das kapazitive Messverfahren<br />
erfolgt nach DIN EN 13183-3. Es wird z. B. bei <strong>der</strong><br />
Vollholzproduktion in stationären Anlagen verwendet.<br />
Elektrische Holzfeuchtemessung 2 :<br />
Es werden zwei Elektroden definiert in das Holz eingetrieben. Über die<br />
Messung des elektrischen Wi<strong>der</strong>stands des Holzes wird auf die Holzfeuchte<br />
geschlossen. Der Messwert kann mit Hilfe des angeschlossenen<br />
Gerätes unmittelbar abgelesen werden. Einflussfaktoren sind die im Holz<br />
enthaltene Feuchte, die Holzart und die Temperatur des Holzes.<br />
In den Fachregeln und Normen wird überwiegend die „mittlere Holzfeuchte“<br />
u m des Querschnittes z. B. als Grenzwerte benannt. Um die<br />
mittlere Feuchte zu ermitteln sind mehrere Messungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Bei den Messungen werden unterschieden:<br />
• Oberflächenfeuchte, bei einer Einschlagtiefe von ca. 5 mm<br />
• Kernfeuchte, gemessen in <strong>der</strong> Mitte des Querschittes (1/2 <strong>der</strong> Dicke)<br />
• optimale Messtiefe zur Ermittlung <strong>der</strong> mittleren Holzfeuchte, bei einer<br />
Einschlagtiefe von 1/3 <strong>der</strong> Holzdicke.<br />
Bei den Messungen und <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> mittleren Holzfeuchte ist zu<br />
beachten (Grundlage ist DIN EN 13183-2):<br />
• Isolierte Elektroden verwenden (Vermeidung des Einflusses <strong>der</strong> stark<br />
schwankenden Oberflächenfeuchte).<br />
• Elektroden quer zu Faserrichtung 3 , in Bereichen frei von sichtbaren<br />
Holzfehlern eintreiben (keine Risse, Äste, Harzgallen, Rinde), in freier<br />
Anordnung in <strong>der</strong> Länge des Stückes.<br />
• Einschlagtiefe beträgt 1/3 <strong>der</strong> Holzdicke und max. 40 mm.<br />
• Messabstand mind. 30 cm vom Hirnholzende.<br />
• Für die Holzart ist auf den Geräten ein Korrekturwert 4 einzustellen<br />
(Angaben des Geräteherstellers beachten).<br />
• Messergebnis 2-3 Sek. nach dem Einschalten des Gerätes ablesen.<br />
• Chemisch behandeltes Holz beeinflusst die Messung; dies ggf. durch<br />
einen Korrekturwert berücksichtigen.<br />
• Bei einzelnen zu prüfenden Stücken sind drei Messungen durchzuführen,<br />
ab 3 Stücken 2 Messungen und ab 5 Stücken 1 Messung.<br />
In dem Merkblatt 2 wird bei einer größeren Anzahl von Stücken empfohlen,<br />
die Messung bei 5 % <strong>der</strong> Menge durchzuführen, wobei die Hälfte <strong>der</strong><br />
Messung aus dem Stapelinneren erfolgen sollte. Bei geringeren Mengen<br />
Messungen bei mindestens 5 Stück durchführen.<br />
Holzschutz<br />
Beim Bau eines Gebäudes aus Holz ist <strong>der</strong> Holzschutz zu berücksichtigen.<br />
Dies beinhaltet erstrangig die baulichen Maßnahmen. Ziel ist es<br />
heute, ohne einen vorbeugenden chemischen Holzschutz auszukommen.<br />
Dazu gibt die DIN 68800 im Teil 2 ausführliche Hinweise zur Planung<br />
und Ausführung. Werden die Grundsätze dieses Normteils<br />
eingehalten, so kann von einer sehr hohen Dauerhaftigkeit <strong>der</strong> Konstruktion<br />
ausgegangen werden. In dem Fall entspricht die Konstruktion<br />
<strong>der</strong> Gebrauchsklasse GK 0.<br />
chemischer Holzschutz – Einbringverfahren<br />
• Anstrich<br />
Häufig wird aus Kostengründen das Holz mit Holzschutzmitteln<br />
beschichtet. Hierbei handelt es sich um einen reinen<br />
Oberflächenschutz. Um die Wirksamkeit zu gewährleisten, ist<br />
insbeson<strong>der</strong>e auch wegen <strong>der</strong> nachträglichen Rissbildung ein<br />
Nachbehandeln notwendig.<br />
• Spritzen, Tauchen, Fluten<br />
Diese Verfahren gehören wie das Streichen zu den Kurzzeitverfahren.<br />
• Trogtränkung<br />
Die Trogtränkung gehört zu den am häufigsten eingesetzten<br />
Verfahren. Hier steht technischer Aufwand und erzielbare Wirkung in<br />
einem guten Verhältnis.<br />
Bei <strong>der</strong> Trogtränkung werden die Hölzer in sogenannte Tröge, die mit<br />
Holzschutzmittel gefüllt sind, getaucht und gegen ein Aufschwimmen<br />
gesichert. Dort verweilen sie über Stunden bis zu mehreren Tagen.<br />
Die Tränkzeit hängt von <strong>der</strong> Tränkbarkeit <strong>der</strong> Holzart, <strong>der</strong><br />
Holzfeuchte und <strong>der</strong> Konzentration <strong>der</strong> Schutzmittellösung ab.<br />
• Volltränkung (Vakuum-Druckverfahren, Abk. KDI)<br />
Die Hölzer werden in so genannte Imprägnierkessel gegeben, in<br />
denen Unter- o<strong>der</strong> Überdruck erzeugt wird, um die Luft aus dem Holz<br />
zu verdrängen, die ein Eindringen <strong>der</strong> Schutzmittel verhin<strong>der</strong>n würde.<br />
Dieses „statische“ Verfahren ist zur Tränkung von trockenen bis<br />
halbtrockenen („tränkreifen“) Hölzern geeignet.<br />
• Wechseltränkung (Henriksson - Verfahren)<br />
Die Wechseldrucktränkung hingegen ist ein „dynamisches Verfahren“.<br />
Dieses Verfahren wird bei saftfrischen Hölzern (mittlere Holzfeuchte<br />
von etwa 80 bis 100 %) angewandt. Vor allem geschälte Rundhölzer<br />
werden mit diesem Verfahren geschützt.<br />
1 Quelle: Ulf Lohmann, „Holz-Lexikon“, 5. Auflage, DRW Verlag<br />
2 Quelle: u.a. Merkblatt vom Bund Deutscher Zimmermeister (heute Holzbau<br />
Deutschland) Ausgabe 02/2009<br />
3 Die DIN EN 13183-2 gibt längs zur Faser vor. Die meisten Gerätehersteller<br />
empfehlen jedoch quer zu Faser um den Fehler unterschiedlich feuchter<br />
Faserstränge zu vermeiden.<br />
4 Je breiter die Korrekturwertskala des Gerätes desto genauer das Messergebnis<br />
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