1x1 der Holzprodukte - Raiss
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GLOSSAR<br />
Abb. Glossar 14:<br />
Die drei<br />
Nutzungsklassen<br />
in einer typischen<br />
Bausituation. Die<br />
Holzfeuchte<br />
hängt bei<br />
Konstruktionen<br />
„unter Dach“ im<br />
Wesentlichen von<br />
<strong>der</strong> relativen<br />
Luftfeuchte <strong>der</strong><br />
umgebenden Luft<br />
ab.<br />
Detailliert wird das Thema in Profi-Wissen Holzbau im Abschn. C3<br />
behandelt [1].<br />
O<br />
60° NKL 2<br />
"unter Dach"<br />
NKL 3<br />
"bewittert"<br />
NKL 1<br />
"warm + trocken"<br />
Oberflächenqualität<br />
von Vollholz ist beson<strong>der</strong>s relevant für Beschichtungen. Außerdem<br />
wird die Haptik (fühlbare Eigenschaften) des Materials durch die Bearbeitung<br />
geprägt (Oberflächenvergütung). Als Arten von maschineller<br />
Bearbeitungen lassen sich unterscheiden:<br />
• grobsägerau, z. .B. durch Gatterschnitt im Sägewerk, für<br />
Beschichtungen ungeeignet, für Imprägnierungen und Pflegeöle<br />
geeignet (siehe Seite 189).<br />
• feingesägt, durch Feinbandsägenschnitt im Hobelwerk, bei<br />
zusätzlicher Bürstung für Beschichtung sehr gut geeignet.<br />
• gebürstet, zu unterscheiden sind:<br />
- entfernen loser Späne nach einem Feinbandsägenschnitt zum<br />
Zweck einer Beschichtung;<br />
- abtragen von dem weicheren Frühholz an <strong>der</strong> Oberfläche, um die<br />
Jahrringstruktur des Holzes heraus zu bilden, für die Beschichtung<br />
geeignet.<br />
• egalisiert, grobsägeraue bzw. getrocknete Querschnitte werden durch<br />
Hobelung auf Querschnittsmaß (Nennmaß) kalibriert, Hobelfehlstellen<br />
sind üblich, für Beschichtungen ungeeignet, für Imprägnierungen<br />
geeignet.<br />
• gehobelt, zu unterscheiden ist:<br />
- Balkenhobel, für die Beschichtung nur durch zusätzliches schleifen<br />
geeignet, für Imprägnierungen geeignet;<br />
- Hydrohobel, als feine Hobelung (z. B. bei Profilbrettern), auch für die<br />
direkte Beschichtung geeignet.<br />
• geschliffen, mit einer für die Beschichtung angepassten Körnung.<br />
• geriffelt, wellenartige Profilierung <strong>der</strong> Oberfläche.<br />
• gehackt, grobe aber gezielte Bearbeitung <strong>der</strong> Oberfläche, um dem<br />
Holz einen rustikalen Eindruck zu geben.<br />
Bei Konstruktionsholz werden verschiedene Oberflächenqualitäten<br />
unterschieden:<br />
• „Industriequalität“ - hier bestehen keine Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />
Eigenschaften nach dem Aussehen.<br />
• „NSi“ - Verwendung im nicht sichtbaren Bereich o<strong>der</strong> bei<br />
Verwendungen für die im Allgemeinen geringe Anfor<strong>der</strong>ungen an das<br />
Aussehen gestellt werden (z. B. Balkenköpfe bei Dachüberständen<br />
o<strong>der</strong> Konstruktionen in nicht ausgebauten Dächern).<br />
• „Si“ - Verwendung in sichtbaren Bereich, so dass die Sortierung nach<br />
dem Aussehen bereits bei <strong>der</strong> Holzauswahl bei <strong>der</strong> Fertigung des<br />
Konstruktionsholzes berücksichtigt wird. Holzfehler dürfen zum Teil<br />
nachträglich ausgebessert werden.<br />
P<br />
Pfettendach<br />
Bei Pfettendächern werden die Sparren von parallel zur Traufe und zum<br />
First liegende Pfetten getragen. Es können deutlich flachere Dachneigungen<br />
und größere Spannweiten ausgeführt werden als bei Sparrendächern.<br />
Der zweifach stehende Stuhl ist für kleine Wohngebäude die<br />
Standardausführung. Fehlen im Dachgeschoss die Innenwände, so werden<br />
zwei Stiele quer zur Firstlinie unterhalb <strong>der</strong> Pfetten durch Doppelzangen<br />
miteinan<strong>der</strong> verbunden. Die Pfetten werden hierbei auf die Stiele<br />
aufgezapft. Zusätzlich fassen die Doppelzangen noch ein Sparrenpaar,<br />
das als Bindesparren bezeichnet wird. Die Kopfbän<strong>der</strong> an Stiel und Pfetten<br />
steifen das Dach in Längsrichtung aus. Zur Lastübertragung sind die<br />
Kopfbän<strong>der</strong> mit Versatz angeschlossen.<br />
Abb. Glossar 15 Pfettendach mit Firstpfette, Mittelpfette und<br />
Fußpfette (Schwelle). Das Bild zeigt einen „dreifach stehen<strong>der</strong> Stuhl“ bei<br />
dem auch die Firstpfette Stiele und Kopfbän<strong>der</strong> erhält.<br />
Phenolharz, PF<br />
gehört bei den Klebstoffen wie auch z. B. Harnstoff-, Melamin-,<br />
Resorcin-Formaldehydeharze zu den Duroplasten und beinhaltet<br />
die zur Herstellung <strong>der</strong> Harze wichtigen Ausgangsstoffe Phenol und Formaldehyd.<br />
Sie sind wichtiger Bestandteil bei <strong>der</strong> Verklebung. Phenolharze<br />
sind dunkel, witterungsbeständig, kochfest und fugenfüllend.<br />
Sie sind verwendbar in den Nutzungsklassen NKL 1 und NKL 2.<br />
Phenolharze können mit Harnstoffharzen und Melaminharzen vermischt<br />
werden (MUPF-Harze).<br />
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