1x1 der Holzprodukte - Raiss
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Glossar<br />
A<br />
Ausgleichsfeuchte<br />
siehe Gleichgewichtsfeuchte.<br />
Auslieferungsfeuchte<br />
als Feuchtegehalt in Prozent bezogen auf die Trockenmasse. Bestimmung<br />
nach DIN EN 322. Die Auslieferungsfeuchte bezieht sich auf den<br />
Zustand im Herstellwerk. Auf dem Transportweg und den Lagerstationen<br />
zur Baustelle kann die Holzfeuchte abweichen.<br />
B<br />
Bauartgenehmigung, allgemeine<br />
An Bauprodukte nach europäisch-harmonisierten Normen können produktspezifische<br />
nationale Anfor<strong>der</strong>ungen nicht (mehr) gestellt werden.<br />
Mit <strong>der</strong> dadurch erfor<strong>der</strong>lichen Novellierung des deutschen Baurechtes<br />
erfolgte eine deutliche Abgrenzung von produktspezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
(Verwendbarkeit) zu den Bauarten (Anwendbarkeit), also dem<br />
Zusammenfügen von Bauprodukten zu baulichen Anlagen. Vor diesem<br />
Hintergrund wurde die allgemeine Bauartgenehmigung (aBG) als neuer<br />
Nachweistyp geschaffen, um die Einbaubedingungen europäisch-harmonisierter<br />
Bauprodukte „nachregeln“ zu können. Das bedeutet: Immer<br />
dann, wenn aus Sicht des deutschen Baurechts die Einbaubedingungen<br />
in <strong>der</strong> europäisch harmonisierten Spezifikation nicht ausreichend<br />
bestimmt sind, um das nationale Sicherheitsniveau des Bauwerkes (z. B.<br />
Standsicherheit, Brandschutz, Gesundheitsschutz) zu erreichen, kann<br />
eine zusätzliche aBG erfor<strong>der</strong>lich werden. Dies ist unter an<strong>der</strong>em in <strong>der</strong><br />
jeweiligen Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmung (VV TB)<br />
<strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> festgelegt. Die allgemeine Bauartgenehmigung (aBZ)<br />
darf lediglich Regelungen enthalten, die den Einbau bzw. das korrekte<br />
Zusammenfügen <strong>der</strong> jeweiligen Bauart betreffen.<br />
Nur für Bauprodukte, die nicht europäisch harmonisiert sind , können<br />
auch national produktspezifische Anfor<strong>der</strong>ungen im selben Dokument<br />
geregelt werden. Hier wird ein „kombinierter“ Verwendbarkeits- und<br />
Anwendbarkeitsnachweis -ausgestellt. Dieser wird dann als „allgemeine<br />
bauaufsichtliche Zulassung/allgemeine Bauartgenehmigung“ (abZ/aBG)<br />
bezeichnet.<br />
Baustoffklasse<br />
ist die Klassifizierung von Baustoffen hinsichtlich des Brandschutzes<br />
unter bauaufsichtlichen Gesichtspunkten. Unterschieden werden die<br />
Baustoffklassen A (A1 und A2 – „nicht brennbar“) und Baustoffklassen B<br />
(B1, B2 und B3 – „brennbar“).<br />
Die Klassifizierung wird geregelt in DIN 4102-1 „Brandverhalten von<br />
Baustoffen“. Parallel gilt eine europäische Klassifizierung nach dem<br />
Brandverhalten.<br />
tragendes Bauteil<br />
Bauteil, das hinsichtlich <strong>der</strong> Standsicherheit <strong>der</strong> baulichen Anlage, <strong>der</strong><br />
Standsicherheit <strong>der</strong> Teile <strong>der</strong> baulichen Anlage o<strong>der</strong> hinsichtlich <strong>der</strong><br />
eigenen Standsicherheit nicht nur von untergeordneter Bedeutung ist.<br />
Dagegen ist ein nicht tragendes Bauteil hinsichtlich <strong>der</strong> Standsicherheit<br />
<strong>der</strong> baulichen Anlage, <strong>der</strong> Standsicherheit <strong>der</strong> Teile <strong>der</strong> baulichen Anlage<br />
und hinsichtlich <strong>der</strong> eigenen Standsicherheit nur von untergeordneter<br />
Bedeutung. Von Bauteilen untergeordneter Bedeutung geht im Versagensfall<br />
in <strong>der</strong> Regel nur eine relativ geringe Gefahr aus.<br />
Anmerkung: Nicht geregelte Bauteile/Bauprodukte untergeordneter<br />
Bedeutung sind im Teil D 2 <strong>der</strong> Muster-Verwaltungsvorschrift Technische<br />
Baubestimmungen (MVV TB) des Deutschen Instituts für Bautechnik<br />
(DIBt) aufgeführt.<br />
Bekleidung<br />
Schicht eines mehrlagigen Bauteils, die die Konstruktion abschließt. Der<br />
Abschluss kann zur Raumseite, zur Außenseite o<strong>der</strong> zu einem Luftraum<br />
sein. Beispiele sind Fassadenbekleidungen (siehe „Fassadenbretter“ auf<br />
Seite 83) o<strong>der</strong> auch Innenbekleidungen bei Wänden, Decken und<br />
Dächern (siehe „Bekleidungen Dach/Wand“ auf Seite 249). Die Innenbekleidungen<br />
bleiben in ihrer Art zum Raum sichtbar. Es sind Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Ebenheit sowie an die Raumgestaltung zu berücksichtigen.<br />
Beplankung<br />
Bauteilschicht im Holzbau, die im Sinne des Tragwerksnachweises statisch<br />
nachgewiesen werden. Auch bezeichnet als „tragende und/o<strong>der</strong><br />
aussteifende Beplankung“ als „tragendes Bauteil“.<br />
Im Wandbereich des Holzrahmenbaus werden Beplankungen oft aus<br />
OSB-Platten hergestellt. Sinnvollerweise sollten diese Beplankungen auf<br />
<strong>der</strong> Innenseite (Warmseite) des Rahmenwerks angeordnet werden. Es<br />
hat sich bewährt die Beplankung als Dampfbremse und Luftdichtung<br />
auszubilden.<br />
Detailliert wird das Thema Holzrahmenbau in Profi-Wissen Holzbau im<br />
Abschn. A1 behandelt.<br />
Biozide<br />
Biozidprodukte sind Produkte, die durch ihre chemischen o<strong>der</strong> biologischen<br />
Eigenschaften gegen Schadorganismen wirken o<strong>der</strong> durch<br />
Schadorganismen verursachte Schädigungen verhin<strong>der</strong>n.<br />
Auf <strong>der</strong> Internetseite des BAuA „Bundesanstalt für Arbeitsschutz und<br />
Arbeitsmedizin heißt es:<br />
„Als Mittel zur Bekämpfung unterschiedlicher Organismen sind Biozidprodukte<br />
potenziell auch gefährlich für Menschen, Tiere und die Umwelt<br />
und müssen dementsprechend mit <strong>der</strong> gebotenen Vorsicht gehandhabt<br />
werden. Um die notwendige Sicherheit für Verbraucher, Beschäftigte<br />
und die Umwelt zu erreichen und gleichermaßen die erfor<strong>der</strong>liche Wirksamkeit<br />
<strong>der</strong> entsprechenden Produkte gewährleisten zu können, dürfen<br />
grundsätzlich nur nach behördlicher Prüfung zugelassene Biozidprodukte<br />
verwendet werden. Die deutsche Zulassungsstelle für Biozide ist<br />
die Bundesstelle für Chemikalien <strong>der</strong> Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />
und Arbeitsmedizin (BAuA).“<br />
Weiter wird auf den Sinn von alternativen Methoden aufmerksam<br />
gemacht:<br />
295