1x1 der Holzprodukte - Raiss
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H. Hausbau<br />
H3. Konstruktionsholz<br />
Das Bauen hat sich verän<strong>der</strong>t<br />
• Ausgebaute Dachgeschosse bieten heute hochwertigen Wohnraum<br />
(früher Trockenböden).<br />
• Voll gedämmte Konstruktionen mit maximalen Wärmeschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />
(früher geringe/keine Dämmung).<br />
• Ablehnung von chemischen Imprägnierstoffen (Folgewirkung <strong>der</strong><br />
„Frankfurter Holzschutzmittelprozesse“).<br />
• Holz als natürlicher Baustoff ist heute in sichtbar bleibenden<br />
Konstruktionen sehr verbreitet.<br />
Vollholz und daraus hergestellte Produkte<br />
Der Begriff „Konstruktionsholz“ wird in diesem Handbuch vereinfachend<br />
verwendet. Er steht stellvertretend für „Vollholz und daraus hergestellte<br />
Produkte“. Gemeint sind Bauholz mit und ohne Keilzinkung,<br />
Balkenschichtholz, Brettschichtholz und an<strong>der</strong>e stabförmigen Querschnitte.<br />
Eben alles, was nicht als „Platte“ bezeichnet werden kann.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Hälfte des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts wurde<br />
eine sehr geringe Qualität von Kantholz bei Dachstühlen<br />
verbaut: nass, baumkantig, untermaßig, unsortiert.<br />
Die For<strong>der</strong>ung nach marktgerechter Qualität wurde zum Anfang <strong>der</strong><br />
1990er Jahre lauter. Zimmerer- und Sägewerksverbände haben 1995<br />
eine Vereinbarung über das „Konstruktionsvollholz“ getroffen. Dies war<br />
ein wichtiger Wendepunkt für den Holzbau in Deutschland.<br />
Bild: Ing.-Büro Meyer<br />
Abb. H3.5<br />
Die Qualität ist <strong>der</strong> Konstruktion heute anzusehen.<br />
Bild: Ing.-Büro Meyer<br />
Abb. H3.4 Nass, untermaßig, baumkantig, unsortiert, imprägniert:<br />
dies waren die Merkmale des „unterentwickelten“ Kantholzes.<br />
Holz im heimischen Wald gewachsen, geerntet, vom örtlichen Sägewerk<br />
eingeschnitten, vom Zimmermann verarbeitet – so hat es Jahrzehnte /<br />
Jahrhun<strong>der</strong>te funktioniert. Im Grunde bietet sich Holz als lokales Produkt<br />
geradezu an. Auch ökologisch betrachtet, wäre diese Vorgehensweise<br />
heute zeitgemäß. Holz aus <strong>der</strong> lokalen Wirtschaft ist aber nur dort möglich,<br />
wo es die örtlichen leistungsfähigen Sägewerke noch gibt.<br />
Mit relativ geringem Aufwand wäre das Herstellen von Kantholz möglich.<br />
Allerdings sind weitere Vergütungsschritte erfor<strong>der</strong>lich um die heute notwendigen<br />
hohen Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen zu erfüllen und die Wirtschaftlichkeit<br />
zu verbessern:<br />
• Verarbeitung von forstwirtschaftlichen Standardlängen (ca. 5 Meter)<br />
• Trocknung auf eine Holzfeuchte zwischen 12 und 20 % (je nach<br />
Produkt)<br />
• maschinelle Sortierung des Holzes<br />
• Keilzinkung für eine höhere Holzausnutzung und flexible<br />
Längenkappung<br />
Abb. H3.6<br />
angeboten.<br />
Konstruktionsholz wird heute in großer Vielfalt<br />
Bild: Ante<br />
Die Sägeindustrie, aber auch viele mittelständische Sägewerke sind<br />
heute in <strong>der</strong> Lage ein Bauprodukt mit gleichbleiben<strong>der</strong> Qualität zu liefern:<br />
trocken, egalisiert, maßhaltig und frei vom chemischen Holzschutz. Es<br />
gibt zu jedem Konstruktionsholzprodukt eindeutige Regeln. So unterscheiden<br />
wir:<br />
• Produkte für die „tragende Verwendung“ (siehe Tab. H3.7) und<br />
• Holz, das diesen Regeln nicht entspricht. Dies sind Kantholz, Bretter<br />
und Latten für die „untergeordnete Verwendung“ (siehe Tab. H3.9).<br />
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