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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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86 A. Einführung in die Laboratoriumstechnik<br />

<br />

200<br />

A/nm •<br />

250 300 400 500<br />

CH2=CHv XH=O -<br />

in Hexan<br />

=CH2<br />

55000 50000 45000 AOOOO 35000 30000 25000 20000<br />

*— v/cm" 1<br />

Abb. A.123<br />

UV-Spektren von Acrolein und Penta-l,3-dien<br />

a><br />

j?<br />

c<br />

LU<br />

n<br />

H*-<br />

Grundzustand<br />

Tt<br />

*<br />

Tt<br />

rm - nn -<br />

Anregungs- Anregungszustand<br />

zustand<br />

Abb. A.124<br />

Grund- und energieärmste angeregte<br />

Zustände des Acroleins im MO-Modell<br />

Die unterschiedliche Intensität der Absorptionsbanden, vgl. Abb. A.123, beruht darauf, daß<br />

die Elektronenübergänge Symmetriebedingungen unterliegen. Man unterscheidet zwischen<br />

„erlaubten" Übergängen (Absorptionskoeffizient e > 10 4 Cm 2 TnOH) und mehr oder weniger<br />

stark „verbotenen" Übergängen (Absorptionskoeffizient £ < 10 4 cm 2 • moH). Die n7r*-Übergänge<br />

von Carbonylgruppen sind relativ stark verboten (s ~ 10... 100 cm 2 • moH).<br />

7i7r*-Zustände sind gewöhnlich stärker polar, n7r*-Zustände dagegen schwächer polar als die<br />

entsprechenden Grundzustände. Absorptionsbanden mit TTTT*-Charakter werden deshalb bei<br />

Erhöhung der Lösungsmittelpolarität zu niedrigeren Energien (längeren Wellenlängen,<br />

„bathochrom") verschoben („positive Solvatochromie"), Banden mit nn*-Charakter dagegen<br />

kurzwellig („hypsochrome Verschiebung", „negative Solvatochromie"). Das kann - verbunden<br />

mit den Unterschieden in den Intensitäten von erlaubten 7T7r*-Übergängen und verbotenen<br />

n7i*-Übergängen - zur Identifizierung des Anregungstyps dienen.<br />

Besonders große bathochrome bzw. hypsochrome Effekte treten auf, wenn bei der Lichtanregung<br />

ein Elektron weitgehend von einem Elektronendonor auf einen Elektronenacceptor<br />

im gleichen Molekül (in Salzen usw. auch intermolekular) übergeht (charge transfer- Übergänge),<br />

z. B. im p-Nitranilin (positive Solvatochromie) bzw. im l-Methyl-4-methoxycarbonylpyridinium-iodid<br />

I oder im Pyridinio-phenolat II (starke negative Solvatochromie). Da die solvatochrome<br />

Verschiebung mit steigender Polarität des Lösungsmittels zunimmt, können I nach<br />

KOSOWER („Z-Werte") und II nach REICHARDT und DIMROTH („ET-Werte") zur Charakterisierung<br />

der Lösungsmittelpolarität benützt werden (vgl. C.3.3.).

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