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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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408 D. 5. Substitutionen an Aromaten<br />

O<br />

ArI + RSnMe3 + CO Pdl " 2 • Ar-C 7 + ISnMe3 [5.109a]<br />

ArI + HSnBu3 + CO<br />

PdL2<br />

—<br />

/P<br />

Ar-C + ISnBu3<br />

Vl<br />

[5.109b]<br />

Ein wesentlicher Nachteil der Stille-Reaktion ist die Giftigkeit der verwendeten Organozinnverbindungen.<br />

Die Reaktionsbedingungen und -abhängigkeiten der Stille-Kupplung entsprechen weitgehend denen der<br />

bereits behandelten palladiumkatalysierten Reaktionstypen. Die nachfolgenden Beispiele illustrieren<br />

einige präparative Aspekte dieser Reaktion.<br />

Palladiumkatalysierte Darstellung von Carbaldehyden aus Arylhalogeniden, Tributylzinnhydrid<br />

und Konlenmonoxid: BAILLARGEON, V. R; STILLE, J. K., J. Am. Chem. Soc. 108 (1986), 452^61.<br />

Palladium-katalysierte Darstellung von Toluenen aus Benzendiazoniumsalzen und Tetramethylstannan:<br />

KIKUKAWA, K.; KONO, K.; WADA, F.; MATSUDA, T, J. Org. Chem. 48 (1983), 1333-<br />

1336.<br />

Für Kreuzkupplungen von Aryl- und Alkenylhalogeniden und -sulfonaten mit magnesiumorganischen<br />

(Grignard) -Reagenzien<br />

Ar-X + R-MgX - Ar-R + MgX2 [5.110]<br />

werden hauptsächlich Nickelkomplexe wie Dichloro[l,2-bis(diphenylphosphino)ethan]nickel(II)<br />

NiCl2(dppe) und Dichloro[l,3-bis(diphenylphosphino)propan]nickel(II) NiCl2(dppp) als Katalysatoren<br />

eingesetzt, obwohl auch Palladium und andere Metalle katalytisch wirksam sind.<br />

Auch hier sind die katalytisch aktiven Spezies immer Nickel(0)-Komplexe, die aus den Nickel(II)-Komplexen<br />

durch Reduktion durch die Grignard-Verbindungen entstehen. Die Reaktionen verlaufen nach dem<br />

gleichen Mechanismus [5.101] wie die Palladium-katalysierten Kupplungen.<br />

Mit Nickelkomplexen können auch Alkyl-Grignard-Reagenzien mit ß-H-Atomen im Alkylrest<br />

gekuppelt werden, was mit Pd-Komplexen wegen der leicht erfolgenden ß-H-Eliminierung<br />

aus Alkyl-Pd-Verbindungen unter Bildung von Olefinen (vgl. [4.103]) nicht möglich ist.<br />

Ein Nachteil der OrganomagnesiumVerbindungen ist ihre Neigung zu symmetrischen Kupplungen<br />

und ihre Unverträglichkeit mit vielen funktionellen Gruppen (-OH, -SH, -NH2,<br />

>C=O, -COOH, -NO2, -ON u. a.); dem steht jedoch als Vorteil ihre leichte Zugänglichkeit<br />

gegenüber, vgl. Kap. D.7.2.2.<br />

1,2-Dibutyl-benzen aus 1,2-Dichlor-benzen und Butylmagnesiumbromid und andere Kreuzkupplungen<br />

von Aryl- und Alkenylhalogeniden mit Gignard-Reagenzien in Gegenwart von<br />

NiCl2(dppp): KUMADA, M.; TAMAO, K.; SUMITANI, K., Org. Synth. 58 (1978), 127-133.<br />

5.3.3. Heck-Reaktion<br />

Arylhalogenide, -triflate und -diazoniumsalze reagieren in Anwesenheit einer Base Palladiumkomplex-katalysiert<br />

mit Alkenen zu Alkenylaromaten (Heck-Reaktion):<br />

[5.111]<br />

Neben Arylverbindungen sind auch Alkenylverbindungen Pd-katalysiert mit Olefinen vinylierbar (vgl.<br />

auch D.4.5.).

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