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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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1.2.4. Hinweise auf Aldehyde und Ketone<br />

E. Identifizierung: 1.2. Prüfung auf funktioneile Gruppen 691<br />

Aldehyde und Ketone sind an typischen Frequenzen im IR-Spektrum zu erkennen (vgl. Tab.<br />

A.135); das Aldehydproton ist im iH-NMR-Spektrum durch seine starke Verschiebung nach<br />

tiefen Feldern zu identifizieren; im 13 C-NMR-Spektrum ist der Carbonylkohlenstoff leicht zu<br />

erkennen.<br />

1.2.4.1. Umsetzung mit Dinitrophenylhydrazin<br />

Aldehyde und Ketone werden durch Fällung der 2,4-Dinitro-phenylhydrazone nachgewiesen.<br />

Arbeitsvorschrift s. D.7.1.1.<br />

Grenzen: Durch die saure Reagenslösung werden die meisten Acetale, Ketale, Oxime und<br />

Azomethine hydrolysiert und die gebildeten Carbonylverbindungen als 2,4-Dinitro-phenylhydrazone<br />

ausgefällt. Die Reaktion versagt bei Hydroxyketonen (Acyloinen).<br />

Zur Unterscheidung der Aldehyde von den Ketonen kann man die leichtere Oxidierbarkeit<br />

der Aldehyde heranziehen:<br />

1.2.4.2. Umsetzung mit Fehlingscher Lösung<br />

0,05 g Substanz und 2 bis 3 ml Fehlingsche Lösung 1 ) werden auf einem siedenden Wasserbad 5<br />

Minuten erhitzt.<br />

Der Test ist positiv, wenn gelbes oder rotes Kupferoxid ausfällt.<br />

Grenzen: Aromatische Aldehyde geben diesen Test normalerweise nicht. Gleichzeitige<br />

Anwesenheit anderer, stark reduzierender Gruppierungen stört (vgl. E.I.2.3.).<br />

1.2.4.3. Umsetzung mit fuchsinschwefliger Säure (Schiffsches Reagens)<br />

Zu 2 Tropfen oder 0,05 g Substanz werden 2 ml Schiffsches Reagens 1 ) gegeben, und die Lösung<br />

wird gut geschüttelt.<br />

Der Nachweis ist positiv, wenn sich die Lösung rosa bis violett verfärbt.<br />

Grenzen: Die Reaktion gelingt nicht mit Glyoxal und Zuckern, aromatischen Hydroxyaldehyden<br />

und a,ß-ungesättigten Aldehyden. Substanzen, die leicht SO2 absorbieren, können Aldehyde<br />

vortäuschen.<br />

1.2.5. Hinweise auf Alkohole, Phenole, Enole<br />

Man beachte die typischen Frequenzen dieser Substanzklassen im IR-Spektrum, vgl. Tab. A.135!<br />

OH-haltige Verbindungen geben mit Cerammoniumnitrat farbige Komplexe. Mit Eisen-<br />

(Ill)-chlorid ist die Unterscheidung der Enole und Phenole von den Alkoholen möglich.<br />

1.2.5.1. Umsetzung mit Cerammoniumnitrat-Reagens 1 )<br />

Wasserlösliche Substanzen: Man verdünnt 0,5 ml Reagenslösung mit 3 ml dest. Wasser und versetzt<br />

mit 5 Tropfen einer konz. wäßrigen Lösung der Substanz.<br />

Wasserunlösliche Substanzen: Man verdünnt 0,5 ml Reagenslösung mit 3 ml Dioxan, setzt<br />

tropfenweise so viel Wasser zu, bis eine klare Lösung vorliegt, und gibt 5 Tropfen einer konz.<br />

Lösung der Substanz in Dioxan zu.<br />

l Vgl. Reagenzienanhang.

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