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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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Tabelle A. 76 (Fortsetzung)<br />

Kolonnenart<br />

Füllkörperkolonne<br />

mit Raschig-Ringen<br />

4,5 x 4,5 mm<br />

(Abb. A.75a)<br />

Füllkörperkolonne<br />

mit Braunschweiger<br />

Wendeln 2x2 mm<br />

4 x 4mm<br />

(Abb. A.75b)<br />

Glockenbodenkolonne<br />

(vgl. Abb. A.65b)<br />

Durchmesser<br />

in mm<br />

24<br />

24<br />

24<br />

24<br />

24<br />

18...25<br />

Belastung<br />

in ml • h -1<br />

600<br />

500<br />

400<br />

500<br />

500<br />

500<br />

A. 2.3. Destillation und Rektifikation 53<br />

Trennstufenhöhe<br />

in cm<br />

8,2<br />

7,6<br />

7,0<br />

1,95<br />

2,86<br />

2...3<br />

Bemerkungen<br />

Geringste Wirksamkeit von allen<br />

Füllkörpern; für Vakuum schlecht<br />

geeignet; großer Betriebsinhalt<br />

Hohe Wirksamkeit; mäßige Belastbarkeit;<br />

hoher Druckverlust; großer<br />

Betriebsinhalt<br />

Hohe Belastbarkeit; hoher Betriebsinhalt<br />

und Druckverlust; für Destillationen<br />

größerer Mengen (>1 1) bei<br />

Normaldruck<br />

In Tabelle A.76 sind die für die Praxis wichtigen Kolonnenarten aufgeführt. Die Wirksamkeit<br />

wird durch die Trennstufenhöhe ausgedrückt; das ist die Höhe in cm, die einem theoretischen<br />

Boden entspricht. Die Trennstufenhöhe einer gegebenen Kolonne ist von der Belastung<br />

1 ) abhängig: Bei den meisten Kolonnentypen steigt die Trennstufenhöhe (sinkt die Wirksamkeit)<br />

mit zunehmender Belastung. Bei einem bestimmten Wert der Belastung kann der<br />

Rücklauf nicht mehr zum Siedekolben abfließen und wird durch den entgegenkommenden<br />

Dampf in der Kolonne in der Schwebe gehalten. Die Kolonne „flutet" bzw. „staut". Unter diesen<br />

Bedingungen ist natürlich keine Rektifikation mehr möglich.<br />

Die Belastbarkeit aller Kolonnen ist im Vakuum geringer, da das Dampfvolumen einer gegebenen<br />

Substanzmenge und damit die Dampfgeschwindigkeit dem Druck umgekehrt proportional<br />

sind. Die Kolonne flutet also bereits bei geringerer Belastung als unter Normaldruck.<br />

Bei Vakuumrektifikationen ist außerdem dafür zu sorgen, daß der Druck während der<br />

Destillation konstant bleibt. Das läßt sich mit Hilfe von Manostaten erreichen (vgl. A.l.9.1.).<br />

Die optimale Leistung einer Kolonne wird bei adiabatischer Arbeitsweise erreicht, d. h. die<br />

Wärmeverluste durch Konvektion, Wärmeleitung und Wärmestrahlung müssen auf ein Mindestmaß<br />

herabgesetzt werden. Bei Destillation von Stoffen mit einem Siedepunkt bis zu etwa<br />

8O 0 C genügt oft das Einbetten der Kolonne in Glas- oder Schlackenwolle oder Isolieren mit<br />

geeigneten Schaumstoffschalen bzw. mit einem einfachen Luftmantel (vgl. Abb. A.73). Einen<br />

besseren Schutz gegen Wärmeverluste bieten versilberte Vakuummäntel oder elektrische<br />

Heizmäntel. Diese sollen die Wärmeverluste kompensieren, nicht jedoch die Kolonne aufheizen.<br />

Man hält deshalb die Temperatur des Heizmantels etwas unter der Kolonneninnentemperatur.<br />

Das für die Trennung notwendige Rücklaufverhältnis läßt sich graphisch nach der in<br />

A.2.3.3.1. geschilderten Methode ermitteln. Das für Laborzwecke optimale Rücklaufverhältnis<br />

ist etwa gleich der Zahl der für die Trennung notwendigen theoretischen Böden. Wenn die<br />

Kolonne mehr theoretische Böden besitzt, als zur Trennung erforderlich sind, kann das Rücklaufverhältnis<br />

auch kleiner gewählt werden. Zur Realisierung eines bestimmten Rücklaufverhältnisses<br />

dienen Kolonnenköpfe. Ohne Kolonnenkopf kommt man im allgemeinen nur bei<br />

sehr leichten Trennaufgaben aus, beispielsweise bei Siedepunktsdifferenzen von mehr als etwa<br />

40 0 C, wenn keine größere Destillatreinheit als ungefähr 95 % erforderlich ist.<br />

Am gebräuchlichsten sind Kolonnenköpfe mit totaler Kondensation des Dampfes (Abb.<br />

A.73). Dieses Kondensat wird bei einfachen und für die meisten Zwecke ausreichenden Aus-<br />

1 J Die Belastung oder den Durchsatz einer Kolonne kennzeichnet man durch die Flüssigkeitsmenge, die in der<br />

Zeiteinheit im Destillationskolben verdampft wird; sie ist gleich der Summe aus Destillat und Rücklauf.

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