26.01.2013 Aufrufe

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

420 D. 6. Oxidation und Dehydrierung<br />

6.2.1. Oxidation von Alkylaromaten zu aromatischen Carbonsäuren<br />

Wegen ihrer hohen Oxidationspotentiale (Tab. 6.5) werden Alkylaromaten nur von den stärksten<br />

anorganischen Oxidationsmitteln z.B. Kaliumpermanganat, Chromschwefelsäure oder<br />

Ce(IV)ammoniumnitrat bei Siedetemperatur analog [6.6] angegriffen. (Die in Tab. 6.5 angegebenen<br />

Werte in Acetonitril verringeren sich in Wasser um mindestens 0,5 V.)<br />

Die Oxidation verläuft als Elektronenübertragung:<br />

Ar-CH3 + M n ® - (Ar-CH3)? + M< n - 1 >® [6.1Oa]<br />

(Ar-CH3)? Ar-CH2- + H® [6.1Ob]<br />

Ar-CH2- + M n ® Ar-CH2 0 + M< n - 1 >© [6.1Oc]<br />

Ar-CH2 0 + Nu-H (oder Nu 0 ) - Ar-Nu + H® [6.1Od]<br />

Nu-H = H2O oder CH3COOH<br />

*r<br />

Das Benzylradikal wird sehr schnell zum Benzylkation weiteroxidiert, das in Wasser oder Essigsäure<br />

zum Alkohol bzw. zum Essigsäureester abgefangen wird. Dieses erste Oxidationsprodukt ist aber ebenfalls<br />

leicht oxidierbar und reagiert weiter analog [6.10a-d], so daß mit Wasser als Nucleophil entsprechend [6.6]<br />

schließlich Carbonsäuren entstehen. Essigsäureester haben aber ein höheres Oxidationspotential als die<br />

betreffenden Alkohole (vgl. den Abfall des Potentials von Anilin zum Acetanilid in Tabelle 6.5), und der<br />

Essigsäureester des Aldehyd-dihydrats wird deshalb nicht weiter oxidiert, vgl. [6.16].<br />

Alkylaromaten mit längerer Alkylseitenkette liefern zunächst a-Arylalkylketone, die (falls<br />

sie Enole bilden können) unter C-C-Spaltung ebenfalls Carbonsäuren liefern.<br />

Arylalkylketone sind auch durch Peroxygenierung darstellbar.<br />

Im Laboratorium werden zur Oxidation von Alkylaromaten zu Arencarbonsäuren auch<br />

heute noch die klassischen Oxidationsmittel Permanganat (meist in Gegenwart von Alkali),<br />

Dichromat/Schwefelsäure, Chromsäure in Essig- oder Schwefelsäure, aber auch Sauerstoff in<br />

Gegenwart von Cobalt- oder Mangansalzen verwendet, z. B.:<br />

CH3<br />

/-,COOH<br />

+ 2KMnO4 fl T + 2Mn °2 + 2KOH [6.1Ia]<br />

CH2-CH3<br />

-,,COOH<br />

+ 4KMnO4 I l + CO2 + 4 MnO2 + 4 KOH [6.1Ib]<br />

CH3<br />

+ Na2Cr2O7 + 4 H2SO4 [| "j + Cr2(SO4J3 [6.1Ic]<br />

+ Na2SO4 + 5 H2O<br />

+ H2O [6.1Id]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!