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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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Ii<br />

598 D. 7. Reaktionen von Carbonylverbindungen<br />

halskolben mit Gaseinleitungsrohr, Rührer, Innenthermometer und Rückflußkühler mit<br />

Gasableitung geleitet:<br />

In diesem Kolben befinden sich 0,5 mol frisch<br />

destilliertes Acrolein und 0,25 g Kupfer(II)-acetat. Die Reaktionstemperatur soll 35 bis 40 0 C<br />

betragen (Kühlung im Eisbad). Nach etwa 90 Minuten ist das gesamte Thiouroniumsulfat zersetzt<br />

und die Reaktion beendet. Man fraktioniert im Vakuum unter Verwendung einer kurzen<br />

Vigreux-Kolonne. Kp^di) 53 0 C; ng> 1,4850; Ausbeute 60%.<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift für die Addition von Halogenwasserstoff an vinyloge Carbonylverbindungen<br />

(Tab. 7.279)<br />

Man leitet unter Feuchtigkeitsausschluß trockenen Halogenwasserstoff in 0,2 mol der frisch<br />

destillierten vinylogen Carbonylverbindung, die in Eis-Kochsalz-Mischung auf etwa -1O 0 C<br />

abgekühlt wird, mit einer solchen Geschwindigkeit ein, daß die Temperatur im Kolben nicht<br />

über -5 0 C ansteigt. Nach Aufnahme der theoretischen Gasmenge (Massekontrolle!) läßt man<br />

den verschlossenen Kolben bei O 0 C über Nacht stehen. Das Reaktionsgemisch wird nacheinander<br />

mit Wasser, 10%iger Natriumhydrogencarbonatlösung und nochmals mit Wasser gewaschen,<br />

über Magnesiumsulfat getrocknet und destilliert.<br />

Tabelle 7.279<br />

Addition von Halogenwasserstoff an vinyloge Carbonylverbindungen<br />

Produkt Ausgangsverbindungen Kp in 0 C rig Ausbeute<br />

3-Chlor-propiononitril<br />

3-Brom-propiononitril<br />

3-Chlor-propionsäureethylester<br />

3-Brom-propionsäuremethylester<br />

3-Brom-propionsäureethylester<br />

3-Brom-isobuttersäuremethylester<br />

2 )n{8<br />

Chlorwasserstoff,<br />

Acrylonitril<br />

Bromwasserstoff,<br />

Acrylonitril<br />

Chlorwasserstoff,<br />

Acrylsäureethylester<br />

Bromwasserstoff,<br />

Acrylsäuremethylester<br />

Bromwasserstoff,<br />

Acrylsäureethylester<br />

Bromwasserstoff,<br />

Methacrylsäuremethylester<br />

872j(20)<br />

923,3(25)<br />

803,9(29)<br />

652)4(i8)<br />

7S2^19)<br />

762,9(22)<br />

7.4.1.3. Addition von CH-aciden Verbindungen an vinyloge<br />

Carbonylverbindungen (Michael-Addition)<br />

1,4360<br />

!,4789 1 )<br />

1,4254<br />

1,4542<br />

1,45692)<br />

1,4551<br />

Von besonderer präparativer Bedeutung sind die Additionsreaktionen CH-acider Verbindungen<br />

an vinyloge Carbonylverbindungen in Gegenwart basischer Katalysatoren. Die Umsetzungen<br />

verlaufen besonders glatt mit ß-Dicarbonylverbindungen (warum?), aber auch gut mit<br />

Ketonen und Nitrilen vom Typ des Benzylcyanids. Sie werden häufig als Michael-Addition<br />

bezeichnet. Man formuliere entsprechend [7.272] z. B. die Addition von Malonsäurediethylester<br />

an Acrylsäureethylester in Gegenwart von Natriumalkoholat!<br />

Besitzt die CH-acide Komponente mehrere reaktionsfähige Wasserstoffatome, so können<br />

außer dem Monoaddukt auch Mehrfachaddukte gebildet werden. Das Monoaddukt läßt sich<br />

meist in guter Ausbeute erhalten, wenn die CH-acide Komponente im Überschuß eingesetzt<br />

oder durch ein Lösungsmittel verdünnt wird.<br />

95<br />

90<br />

80<br />

80<br />

90<br />

80

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