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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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7.4.1.2. Addition von Wasser, Halogenwasserstoff, Schwefelwasserstoff, Alkoholen und ... 597<br />

Rühren tropfenweise mit konz. Natronlauge. Das alkalische Gemisch wird bei flüssigen Produkten<br />

mit Wasserdampf destilliert und das Destillat mehrfach ausgeethert. Man trocknet über Kaliumhydroxid,<br />

dampft den Ether ab und destilliert im Vakuum über eine 20-cm-Vigreux-Kolonne.<br />

Bei Feststoffen saugt man ab, trocknet das Rohprodukt im Vakuumexsikkator und fällt das<br />

Hydrochlorid, indem man in die Lösung der rohen Base in Aceton Chlorwasserstoff einleitet.<br />

Nach dem Absaugen wird in Wasser gelöst, mit Kohle gekocht, filtriert und die Base wie oben<br />

wieder in Freiheit gesetzt und abgesaugt. Schließlich kristallisiert man aus Wasser/Alkohol um.<br />

Tabelle 7.277<br />

Skraupsche Chinolinsynthese<br />

Produkt<br />

Chinolin 1 )<br />

6-Nitro-chinolin<br />

1 - Aza-phenanthren<br />

Ausgangsverbindung<br />

Acetanilid 2 )<br />

p-Nitranilin<br />

ß-Naphthylamin<br />

Kp (bzw. F)<br />

in 0 C<br />

H2l,9(14)<br />

FlSl(EtOHAV.)<br />

F93(Ligroin)<br />

1 J An Stelle von As2O5 0,25 mol Nitrobenzen als Oxidationsmittel verwenden.<br />

2 ) Wird im Reaktionsverlauf zu Anilin hydroylsiert.<br />

n 2 D0<br />

1,6218<br />

7.4.1.2. Addition von Wasser, Halogenwasserstoff, Schwefelwasserstoff,<br />

Alkoholen und Thiolen an vinyloge Carbonylverbindungen<br />

Ausbeute<br />

in%<br />

Die Addition von Alkoholen an acceptorsubstituierte Olefine gelingt in Gegenwart saurer<br />

oder (häufiger) alkalischer Katalysatoren:<br />

ROH + H2C=CH-COOR' RO-CH2-CH2-COOR' [7.278]<br />

In gleicher Weise läßt sich auch Wasser addieren, wobei entweder ß-Hydroxyverbindungen<br />

oder die entsprechenden ß,/?'-disubstituierten Diethylether entstehen. Man formuliere die<br />

Reaktion!<br />

Bei der Umsetzung von Ethylenglycol oder Glycerol mit Acrylonitril erhält man Addukte, die als Trennphasen<br />

in der Gaschromatographie eingesetzt werden. Cyanethylierte Cellulose wird für Spezialfasern verwendet.<br />

Die Addition von Schwefelwasserstoff und Thiolen verläuft leichter als die von Wasser und<br />

Alkoholen, da die Nucleophilie der Schwefelverbindungen höher liegt. So reagiert Methanthiol<br />

mit Acrolein schon ohne Katalysator (Kupfer(II)-acetat dient als Polymerisationsinhibitor).<br />

Die Addition von Halogenwasserstoff führt zu ß-Halogen-carbonylverbindungen und folgt<br />

hier nicht der Markovnikov-Regel. Man erkläre diesen Befund!<br />

Darstellung von/^Methylthio-propionaldehyd durch Addition von Methanthiol an Acrolein 1 )<br />

Achtung! Man beachte die in D.2.6.6. gegebenen Hinweise für den Umgang mit Thiolen!<br />

Acrolein ist stark tränenreizend!<br />

In einem 500-ml-Zweihalskolben mit Gaseinleitungsrohr und Rückflußkühler mit Gasableitungsrohr<br />

erwärmt man vorsichtig unter Durchleiten eines langsamen Stickstoffstromes 0,28<br />

mol S-Methyl-thiouroniumsulfat 2 ) mit 110 ml 5 N Natronlauge. Das freigesetzte gasförmige<br />

Methanthiol wird wie folgt durch zwei Waschflaschen (zweite mit verd. Schwefelsäure: l Vol.<br />

konz. Schwefelsäure, 2 Vol. Wasser) und einen Trockenturm mit Calciumchlorid in einen Vier-<br />

1 J nach PIERSON, E., u. a., J. Am. Chem. Soc. 70 (1948), 1450.<br />

2 ) Darstellung vgl. Org. Synth., CoIl. Vol. II (1943), 411.<br />

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