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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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552 D. 7. Reaktionen von Carbonylverbindungen<br />

O0 Na® O O 0 O<br />

2 R-C-CH-COOR + R'-C-CI - R-C=C-COOR + R-C-CH2-COOR [7.179]<br />

R 1 —C=O<br />

+ NaCI<br />

Aus diesem Grunde müssen zwei Äquivalente der Hilfsbase (meist Natrium- oder Magnesiumalkoholat<br />

1 ) angewendet werden. Formulieren Sie die Umsetzung von Propionylchlorid mit<br />

Acetessigester bzw. Malonester!<br />

Am ambidenten Anion (vgl. D.2.3.) einer ß-Dicarbonylverbindung wird unter bestimmten Bedingungen<br />

neben der C-Acylierung eine Substitution am Enolatsauerstoff beobachtet (O-Acylierung):<br />

©<br />

?0 Na<br />

R-C-CH-COOR + R'COCI<br />

O<br />

R-C-CH-COOR C-Acylierung<br />

COR'<br />

~ NaCI 0-COR'<br />

R-C=CH-COOR 0-Acylierung<br />

[7.180]<br />

Das Verhältnis von O- zu C-Substitution hängt sowohl von der Struktur des Acylierungsmittels und der<br />

ß-Dicarbonylverbindung als auch vom Reaktionsmedium ab.<br />

Die Acylierung der freien ß-Dicarbonylverbindungen mit Säurechloriden in Pyridin führt zu O-acylierten<br />

Produkten. Acylierendes Agens ist dabei das zunächst gebildete Acylpyridiniumsalze I:<br />

+ H^ /COOR [7.181]<br />

Die Addition des Acetessigesters an I entspricht der Mannich-Reaktion bzw. einer sauer katalysierten<br />

Aldoladdition an die stickstoffanaloge Carbonylgruppe ®>N=C< . Durch diesen ersten Reaktionsschritt ist<br />

die Orientierung der Reaktion auf die O-Acylierung festgelegt. Man formuliere die Bruttogleichung der<br />

Reaktion!<br />

Die als Nebenreaktion bei Verwendung von Alkohol als Lösungsmittel mögliche Alkoholyse<br />

des Acylchlorids läßt sich weitgehend vermeiden, wenn man bei Temperaturen um O 0 C arbeitet.<br />

Mit schwer verseifbaren Säurechloriden kann man sogar in wäßriger Natronlauge acylieren.<br />

Dibenzoylessigsäureethylester aus Benzoylessigsäureethylester und Benzoylchlorid: WRIGHT,<br />

R E.; McEwEN, W. E., J. Am. Chem. Soc. 76 (1954), 4540-4542;<br />

Benzoylessigsäureethylester aus Acetessigsäureethylester und Benzoylchlorid in wäßriger<br />

Lösung (Acylierung mit anschließender Esterspaltung): STRALEY, J. M.; ADAMS, C. A., Org.<br />

Synth., CoIl. Vol. IV (1963), 415.<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Acylierung von /7-Dicarbonylverbindungen (Tab. 7.182)<br />

In einem 2-1-Dreihalskolben mit Rührer (am besten entsprechend Abb. A.6g), Intensivkühler<br />

mit Calciumchloridrohr und Tropftrichter übergießt man l mol Magnesiumspäne mit 50 ml<br />

abs. Ethanol und fügt 5 ml trockenen Tetrachlorkohlenstoff zu, der die Bildung von Magnesiumethanolat<br />

zum Anspringen bringt. Sobald die Reaktion gut im Gang ist, tropft man ein<br />

Gemisch aus l mol ß-Dicarbonylverbindung, 100 ml abs. Ethanol und 400 ml abs. Diethylether<br />

unter kräftigem Rühren so zu, daß die Mischung lebhaft siedet. Nach einigen Stunden ist prak-<br />

) Man verwendet oft Magnesiumalkoholat, weil die Magnesiumderivate der a-Dicarbonylverbindungen<br />

leichter löslich sind als die Natriumverbindungen.

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