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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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506 D. 7. Reaktionen von Carbonylverbindungen<br />

7.1.7. Thionierung von Carbonylverbindungen<br />

Carbonylverbindungen lassen sich mit Phosphorpentasulfid (P4Si0) in Gegenward von Basen<br />

wie Pyridin oder Natriumhydrogencarbonat, in Thiocarbonylverbindungen überführen:<br />

O S<br />

/Cx , /C. , ^ = AIKyI1ArYl1OR1NH21NHR1NR2 [7.94]<br />

R R R R<br />

Auf diese Weise können insbesondere aromatische Thioketone, Thiocarbonsäureester und<br />

Thiocarbonsäureamide aus Ketonen, Carbonsäureestern und -amiden dargestellt werden.<br />

In neuerer Zeit hat sich das aus Phosphorpentasulfid und Anisol leicht und in hoher Ausbeute<br />

zugängliche 2,2-Bis-(4-methoxy-phenyl)-l,3,2,4-dithiadiphosphetan-2,4-disulfid [7.95],<br />

auch als Lawessons Reagens bezeichnet, als äußerst nützlich für die Herstellung von Thiocarbonylverbindungen<br />

aus Carbonylverbindungen erwiesen. Es ist reaktiver als P4Si0 und bei<br />

erhöhter Temperatur ausreichend in organischen Lösungsmitteln löslich, so daß die Reaktionen<br />

in homogener Phase durchgeführt werden können.<br />

4 PhOMe + P4S10 2 MeO^f ^-P( "P—f ^OMe [7.95]<br />

v=/ ^Y \=/<br />

Für die Reaktion von Lawessons Reagens mit Carbonylverbindungen ist folgender Mechanismus wahrscheinlich:<br />

' S'<br />

\ / \ / N o —<br />

v=y v=/ b<br />

/r^\ e s rV /R 1 /TA " *<br />

-// V-Px n + £ MeO-Y/ V-P-S-C-R'<br />

\=/ x s 0 o \=/ © A -<br />

e/s R R 1<br />

MeO-X/ V- p ~ s - c - Rf<br />

X=/ © ^G<br />

5 MeO<br />

O-C-R'<br />

i<br />

R<br />

o<br />

SxN /C6H4OMe<br />

©/P 0^0<br />

. © MeOC6H4^p p^S<br />

b n^O" \<br />

S C6H4OMe<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Darstellung von Thiocarbonsäureamiden (Tab. 7.97)<br />

A. 2,2-Bis-(4-methoxy-phenyl)-l,3,2,4-dithiadiphosphetan-2,4-disulfid (Lawesson Reagens)<br />

| Vorsicht! Schwefelwasserstoff-Entwicklung. Abzug benutzen!<br />

[7.96]<br />

l mol Anisol und 0,1 mol P4S10 werden in einem 250-ml-Rundkolben mit Rückflußkühler und<br />

Calciumchloridrohr 6 Std. auf 155 0 C Badtemperatur erhitzt, wobei alles in Lösung geht. Beim<br />

Abkühlen auf Zimmertemperatur kristallisiert das Produkt aus. Es wird abgesaugt, mit Ether/

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