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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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364 D. 5. Substitutionen an Aromaten<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Chlorsulfonierung von Aromaten (Tab. 5.25)<br />

Achtung! Vorsicht beim Arbeiten mit Chlorsulfonsäure. Abzug, Schutzbrille, Schutzhandschuhe<br />

(s. auch Reagenzienanhang)!<br />

Für einen Ansatz von 0,5 mol Aromat arbeitet man in einem 1-1-Dreihalskolben, der mit einem<br />

Rührer, Rückflußkühler mit Gasableitungsrohr, Innenthermometer und gegebenenfalls einem<br />

Tropftrichter ausgestattet ist.<br />

A. Wenig reaktionsfähige Aromaten<br />

Der Aromat wird mit der 3fach molaren Menge reiner Chlorsulfonsäure auf einmal versetzt<br />

und unter Rühren langsam auf 110 bis 12O 0 C erhitzt, so daß die Abspaltung von Chlorwasserstoff<br />

gut in Gang bleibt. Gegen Ende der Reaktion steigert man die Temperatur nochmals um<br />

10 0 C. Die Reaktion ist beendet, wenn kein Chlorwasserstoff mehr gebildet wird. Aufarbeitung<br />

s. unten.<br />

B. Aromaten mittlerer Reaktivität<br />

Chlorsulfonsäure (3 mol pro Aromat) wird vorgelegt und der Aromat unter gutem Rühren<br />

und Kühlen auf O bis 5 0 C langsam zugegeben. Danach rührt man bei Zimmertemperatur weiter,<br />

bis die Chlorwasserstoffentwicklung zu Ende ist.<br />

C. Reaktionsfähige Aromaten (Mono-Chlorsulfonierung)<br />

Der Aromat wird in trockenem Chloroform (250 ml pro Aromat) gelöst und die doppelt<br />

molare Menge Chlorsulfonsäure unter gutem Rühren und Kühlen bei etwa -1O 0 C zugetropft.<br />

Man rührt bei dieser Temperatur so lange weiter, wie noch lebhaft Chlorwasserstoff abgespalten<br />

wird. Dann läßt man auf Zimmertemperatur erwärmen und rührt bis zur Beendigung der<br />

Chlorwasserstoffentwicklung.<br />

Aufarbeitung<br />

Die Reaktionsmischung wird sehr vorsichtig unter gutem Umrühren auf zerstoßenes Eis<br />

gegeben (Abzug!) und das abgeschiedene Sulfonsäurechlorid entweder abfiltriert (feste Produkte)<br />

oder mit Chloroform oder Toluen extrahiert (flüssige Produkte). Feststoffe wäscht man<br />

sorgfältig mit Eiswasser, Extrakte flüssiger Produkte mit Wasser, Natriumhydrogencarbonatlösung<br />

und Wasser. Schließlich kristallisiert man das vorher an der Luft getrocknete Produkt um<br />

bzw. destilliert. 1 )<br />

Die Reaktion läßt sich im Halbmikromaßstab durchführen. Sie hat in dieser Form Bedeutung<br />

für die qualitative Analyse von aromatischen Verbindungen.<br />

Tabelle 5.25<br />

Chlorsulfonierung von Aromaten<br />

Produkt<br />

m-Nitro-benzensulfochlorid<br />

Benzensulf ochlorid<br />

Ausgangsverbindung<br />

Nitrobenzen<br />

Benzen<br />

Variante<br />

A<br />

B<br />

Kp (bzw. F)<br />

in 0 C<br />

» 2 D°<br />

F 62 (Et2O)<br />

114l3(l(n<br />

F 14,5<br />

1,5521<br />

Ausbeute<br />

in%<br />

75<br />

75<br />

Bemerkungen<br />

1 J Beim Abdestillieren der genannten Lösungsmittel wird das noch anwesende Wasser azeotrop entfernt.<br />

! )

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