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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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74 A. Einführung in die Laboratoriumstechnik<br />

menge muß daher durch Aufnahme von Eichkurven festgestellt werden, am besten unter<br />

Zugabe einer bestimmten Menge einer Bezugssubstanz, eines inneren Standards, auf dessen<br />

Peakfläche die Peakflächen der Eichsubstanzen bezogen werden.<br />

Mit Säulen größeren Durchmessers (5 mm bis 20 cm) und Arbeitsdrucken zwischen 70 und<br />

80 bar kann die Hochdruckflüssigchromatographie auch für Stofftrennungen im päparativen<br />

Maßstab (l mg bis 10 g) angewendet werden (präparative HPLC).<br />

Eine apparativ weniger aufwendige und damit billigere Variante der Hochdruckflüssigchromatographie<br />

ist die sog. Mitteldruckflüssigchromatographie (medium pressure liquid chromatography,<br />

MPLC), bei der mit Drücken zwischen etwa 5 und 50 bar gearbeitet wird Sie dient<br />

hauptsächlich zur Isolierung und Reinigung von Substanzen in Mengen von l mg bis 100 g.<br />

Auch für die MPLC werden handelsübliche Geräte eingesetzt. Im allgemeinen benutzt man<br />

kunststoffummantelte zylindrische Glassäulen, die beidseitig mit Flanschverbindungen ausgestattet<br />

sind, mit Durchmessern zwischen 15 und 100 mm und Längen von 25 oder 50 cm. Die<br />

Säulen mit größerem Durchmesser sind weniger druckbelastbar. Als stationäre Phasen werden<br />

Adsorbentien, wie Kieselgel und Aluminiumoxid, sowie Polyamide und Umkehrphasen eingesetzt.<br />

Die Korngrößen liegen zwischen 15 und 50 ^m. Die geeignete Zusammensetzung der<br />

mobilen Phase kann durch Vorversuche mittels DC, kleiner MPLC-Säulen oder analytischer<br />

HPLC ermittelt werden.<br />

Die Probelösung wird in eine Probeschlaufe injiziert und durch Schaltung der Probeschlaufe<br />

zwischen Pumpe und Säule auf die Säule gebracht. Das aus der Säule austretende Eluat durchläuft<br />

einen UV-Detektor (ungeeignet für nicht UV-aktive Substanzen) oder einen Brechungsindex-Detektor<br />

(nicht geeignet bei Gradientenelution) und wird durch einen automatischen<br />

Fraktionssammler in Fraktionen wählbarer Größe aufgefangen. Die Detektoren müssen auf<br />

die hohe Durchflußgeschwindigkeit des Eluats ausgelegt sein. Die Detektorsignale zeichnet<br />

ein Schreiber als Chromatogramm auf.<br />

2.7.4. Gaschromatographie<br />

In der Gaschromatographie wird ein Inertgas als mobile Phase und ein festes Adsorbens oder<br />

meist eine Flüssigkeit auf einem festen Träger als stationäre Phase angewandt (Gas-Fest-<br />

Adsorptionschromatographie bzw. Gas-Flüssig-Verteilungschromatographie). Sie ist auf Stoffe<br />

beschränkt, die ohne Zersetzung verdampft werden können oder die bei ihrer thermischen<br />

Zersetzung definierte, gasförmige Produkte ergeben.<br />

Die Gaschromatographie ist ein sehr leistungsfähiges und schnelles Trennverfahren, das vorwiegend<br />

zur qualitativen und quantitativen Analyse, aber auch zur präparativen Trennung von<br />

Stoffgemischen eingesetzt wird. Es werden kommerzielle Geräte verwendet, deren Aufbau<br />

schematisch in Abbildung A. 106 dargestellt ist<br />

Als Trennsäule oder Kolonne werden Rohre aus Kupfer, Stahl, Glas oder Quarz mit Durchmessern<br />

von 3 bis 8 mm und Längen von l bis 6m verwendet, in denen sich die stationäre<br />

Phase auf einem festen Trägermaterial befindet. Auch sog. Kapillarsäulen (Durchmesser 0,1-<br />

0,5 mm, Länge 10-300 m) sind gebräuchlich, die eine außerordentlich hohe Trennleistung<br />

besitzen. Bei ihnen befindet sich die stationäre Phase als Flüssigkeitsfilm direkt auf der Kolonnenwand<br />

(Dünnfilm-Kapillaren) oder auf einer dünnen Schicht des Trägermaterials (Dünnschicht-Kapillaren).<br />

Mit gepackten Säulen können Substanzmengen von 0,5-30 mg, mit Kapillarsäulen<br />

Mengen im /ig-Bereich getrennt werden.<br />

Die Trennsäule wird von einem Gas (Stickstoff, Helium, Argon, Wasserstoff) durchströmt,<br />

in das am Kopf der Kolonne das zu trennende Stoffgemisch aufgegeben, bei Flüssigkeiten<br />

meist injiziert wird. Die im Gaschromatographen herrschende Arbeitstemperatur (O bis<br />

40O 0 C) soll etwa 100-20O 0 C unterhalb der mittleren Siedetemperatur der zu trennenden Substanzen<br />

liegen. Sie wird durch einen Thermostaten aufrechterhalten und kann im Laufe der

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