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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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E. Identifizierung: 1.1. Vorproben 685<br />

tert-Butylalkohol (Terpengeruch), niedere Alkohole; niedere Fettsäuren (Ameisen- und Essigsäure<br />

scharf, ab Propionsäure unangenehm schweißartig); niedere Ketone; Aldehyde; Halogenkohlenwasserstoffe<br />

(betäubend süßlich); Phenole („Carbol"-Geruch); Phenolether (Anis-,<br />

Fenchelgeruch); aromatische Nitroverbindungen (Bittermandelgeruch); Ester aliphatischer<br />

Alkohole (Fruchtgeruch): Isocyanide (unangenehm süßlich); Thiole, Sulfide u. Ä. (unangenehmer<br />

schwefelwasserstoffähnlicher Geruch).<br />

c) Geschmack: Eine Geschmacksprüfung ist unter keinen Umständen anzuraten, da ein großer<br />

Teil organischer Substanzen auch in kleinsten Mengen physiologisch aktiv ist.<br />

1.1.2. Bestimmung physikalischer Konstanten<br />

Bestimmung und Bedeutung der physikalischen Konstanten, wie Schmelztemperatur, Siedetemperatur,<br />

Brechungsindex u. a., werden in A.3. besprochen. Die Kristallform der Substanz<br />

wird zusammen mit der Schmelztemperatur unter dem Heiztischmikroskop bestimmt, wobei<br />

man gleichzeitig noch Sublimation, Kristallwasserabspaltung u.a. beobachten kann.<br />

1.1.3. Brenn- und Glühprobe<br />

Einige Tropfen bzw. Kristalle der Substanz werden erhitzt, und jede Veränderung des Aussehens,<br />

der Farbe und des Geruchs sowie das Auftreten flüchtiger Anteile werden beobachtet<br />

und notiert.<br />

Ist die Substanz brennbar, so deutet eine schwach leuchtende, fast blaue Flamme auf eine<br />

sauerstoffreiche Verbindung (Alkohol, Ether usw.), während eine leuchtend gelbe, meist<br />

rußende Flamme bei stark kohlenstoffhaltigen, ungesättigten Systemen (aromatische Kohlenwasserstoffe,<br />

Acetylene usw.) auftritt.<br />

Hinterbleibt beim Erhitzen ein Rückstand, so glüht man bis zur Oxidation der kohlenstoffhaltigen<br />

Bestandteile und analysiert den evtl. noch vorhandenen anorganischen Rückstand.<br />

Findet man ein Oxid oder Carbonat eines Metalls, so lag das Salz einer sauren Verbindung<br />

(Carbonsäure, Phenol usw.) vor. Ergibt sich ein Sulfid, Sulfit oder Sulfat, kann man auf eine<br />

Bisulfitverbindung von Aldehyden bzw. Ketonen, auf das Salz einer Sulfin- oder Sulfonsäure<br />

oder auf ein Thiolat schließen.<br />

1.1.4. Nachweis der Elemente<br />

Beilstein-Probe (Hinweise auf Halogene): Man befeuchtet einen ausgeglühten Kupferdraht mit<br />

der Substanz bzw. gibt einige Kristalle darauf und hält den Draht in den Saum einer entleuchteten<br />

Bunsenflamme. Die bei der Verbrennung entstehenden leicht flüchtigen Kupferhalogenide<br />

färben den Flammensaum grün bis grünblau.<br />

Sehr empfindliche Probe! Eindeutig kann nur die Abwesenheit von Halogen bewiesen werden!<br />

<strong>Organisch</strong>e Stickstoffverbindungen geben oft auch bei Abwesenheit von Halogen eine<br />

positive Reaktion.<br />

Neben den für organische Verbindungen typischen Elementen Kohlenstoff, Wasserstoff und<br />

Sauerstoff kommen noch bevorzugt Stickstoff, Schwefel und die Halogene in organischen Substanzen<br />

vor. Um diese Elemente nachweisen zu können, schließt man die unbekannte Substanz<br />

mit metallischem Natrium auf und überführt dabei die vorhandenen Elemente in eine wasserlösliche<br />

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