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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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692 E. Identifizierung: 1.2. Prüfung auf funktioneile Gruppen<br />

Bei Alkoholen färbt sich das Reagens rot. Phenole geben in wäßriger Lösung eine grünlichbraune<br />

bis braune Fällung, in Dioxan dagegen eine tiefrote bis braune Färbung.<br />

Grenzen: Die Reaktion verläuft eindeutig mit Verbindungen, die nicht mehr als zehn C-<br />

Atome besitzen, bei höhermolekularen Verbindungen ist die Färbung zuwenig intensiv. Mehrwertige<br />

Alkohole lassen sich ebenfalls nachweisen, allerdings kann sich die Lösung durch Oxidation<br />

schnell entfärben. Positive Reaktion geben weiterhin viele Amine und Substanzen, die<br />

sich leicht zu farbigen Verbindungen oxidieren lassen.<br />

1.2.5.2. Umsetzung mit Eisen(lll)-chlorid<br />

l Tropfen der Substanz wird in 5 ml Alkohol gelöst und l bis 2 Tropfen einer l % igen wäßrigen<br />

Eisen(III)-chloridlösung zugesetzt.<br />

Positive Reaktion zeigt sich durch eine Färbung an (blutrot bis kornblumenblau bei aliphatischen<br />

Enolen, blau bis violett bei Phenolen).<br />

Grenzen: Positiver Ausfall weist auf Phenole und Enole hin. Die meisten Oxime und Hydroxamsäuren<br />

geben eine rote Färbung, die Hydroxyverbindungen des Chinolins und Pyridins rotbraune,<br />

blaue oder grüne Farben. Auch bei Hydroxyderivaten der fünfgliedrigen Heterocyclen mit<br />

aromatischem Charakter entstehen rote Färbungen. Aminosäuren und Acetate geben braune bzw.<br />

rote, Diphenylamin grüne Färbungen. Viele Phenole geben diese Farbreaktion nicht.<br />

1.2.5.3. Umsetzung mit Kupfer(ll)-Salzen<br />

Mehrwertige Alkohole bilden mit Kupfer(II)-Ionen besonders in alkalischem Medium Komplexe.<br />

5 bis 6 Tropfen der Substanz werden in verd. Natronlauge gelöst und wenige Tropfen einer<br />

sehr verd. Kupfersulfatlösung zugegeben.<br />

Bildet sich kein Kupferhydroxidniederschlag, so liegt wahrscheinlich ein mehrwertiger<br />

Alkohol vor.<br />

1.2.5.4. Umsetzung mit Zinkchlorid/Salzsäure (Lukas-Reagens)<br />

Zur Unterscheidung primärer, secundärer und tertiärer Alkohole benutzt man die unterschiedliche<br />

Substitutionsgeschwindigkeit der OH-Gruppe durch Chloridionen (vgl. D.2.5.I.).<br />

Zu l ml Substanz werden schnell 6 ml Lukas-Reagens 1 ) gegeben. Anschließend wird die<br />

Mischung umgeschüttelt, 5 Minuten stehengelassen und beobachtet.<br />

Primäre Alkohole bis zu 5 C-Atomen werden gelöst, die Lösung färbt sich oft dunkel, bleibt<br />

aber klar.<br />

Secundäre Alkohole lösen sich zunächst klar, die Lösung wird aber bald trüb, zum Schluß<br />

scheiden sich feine Tröpfchen des Chlorids ab.<br />

Bei tertiären Alkoholen entstehen schnell 2 Phasen, eine davon ist das Chlorid.<br />

Grenzen: Da der Lukas-Test vom Erscheinen des unlöslichen Alkylchlorids abhängig ist, ist<br />

er natürlich nur bei solchen Alkoholen anwendbar, die sich klar im Reagens lösen. Allylalkohol<br />

verhält sich wie ein secundärer Alkohol (warum?).<br />

1 ) VgI. Reagenzienanhang.

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