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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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D. 8.4.2.2. Reaktionen aliphatischer Diazoverbindungen mit Carbonylverbindungen 651<br />

R<br />

R<br />

NHN-CH2 + ,C=QI - N=N-CH2-C-QI 0 [ 8 - 42a ]<br />

Cl Cl<br />

© " 1 JV Q _ © e / R _ _<br />

D^C 1 Or N=N-CH-C + HCI [8.42b<br />

1 s' ~~ V X<br />

H r CI O<br />

u<br />

Arbeitet man nicht im basischen Medium (Triethylamin), so reagiert der abgespaltene Chlorwasserstoff<br />

bzw. die Carbonsäure in der oben formulierten Weise (vgl. [8.38]) mit einem weiteren<br />

Mol DiazoVerbindung unter Bildung von Methylchlorid bzw. Carbonsäuremethylester.<br />

Die a-Diazoketone sind wichtige Zwischenprodukte. Sie lassen sich zu den Methylketonen<br />

oder auch zu den a-Amino-ketonen reduzieren. Die Umsetzung mit Halogen Wasserstoff säure<br />

liefert a-Halogen-ketone (formulieren!).<br />

Schließlich kann das Diazoketon in Gegenwart von Wasser und Alkoholen bzw. Ammoniak<br />

unter Umlagerung in Carbonsäuren und Carbonsäureester bzw. -amide übergeführt werden.<br />

Diese Reaktion wird in D.9.1.1.3. behandelt.<br />

Als ambidente Substrate reagieren a-Diazo-ketone auch mit starken Alkylierungsmitteln<br />

wie z.B. Trialkyloxoniumhexachloroantimonaten, wobei unter O-Alkylierung (Angriff am<br />

Zentrum der höchsten Elektonendichte, vgl. auch D.2.3.) alkoxy-substituierte 1-Alkendiazoniumsalze<br />

entstehen. Sie sind bemerkenswert stabil. Man formuliere die Reaktion und informiere<br />

sich über diesen Verbindungstyp in der am Ende des Kapitels angegebenen Literatur.<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Darstellung von Diazoketonen und deren Überführung in<br />

Halogenketone (Tab. 8.43)<br />

Achtung! Diazomethan ist explosibel, cancerogen und giftig (vgl. D.8.4.I.)! Da Reibung von<br />

Glas zur Explosion des Diazomethans führen könnte, fette man den KPG-Rührer sehr gut!<br />

Diazoketone zersetzen sich beim Erwärmen unter Explosion! Man arbeite unter einem<br />

gut ziehenden Abzug und hinter einem Schutzschild! Diazoketone sollten nach ihrer Darstellung<br />

ohne Reinigung sofort umgesetzt werden.<br />

a-Halogen-ketone sind tränenreizende, giftige Stoffe (Weißkreuzgruppe)!<br />

A. Diazoketone<br />

In einem Dreihalskolben mit Rührer, Tropftrichter und Innenthermometer gibt man eine etherische<br />

Diazomethanlösung, die aus 0,4 mol W-Methyl-W-nitroso-harnstoff nach der Arbeitsvorschrift<br />

in D.8.2.1. hergestellt wurde. Dazu läßt man unter Rühren und Kühlen bei O 0 C eine<br />

Lösung von 0,1 mol Säurechlorid in 100 ml Ether zutropfen. Die Umsetzung erfolgt sehr rasch<br />

und unter Gasentwicklung. Nach beendeter Zugabe des Säurechlorids läßt man noch eine<br />

Stunde bei Zimmertemperatur stehen.<br />

Die Diazoketone sind wegen ihres polaren Charakters in Ether schwer löslich und können<br />

durch Abkühlen auf-20 0 C aus ihren Lösungen ausgefällt und abgesaugt werden. Flüssige Diazoketone<br />

gewinnt man durch vorsichtiges Einengen der Lösung im Vakuum ohne Temperaturerhöhung.<br />

Zur Schmelzpunktbestimmung kristallisiere man nur eine kleine Probe des Diazoketons aus<br />

Ether um. Zur Darstellung der a-Halogen-ketone werden die Diazoketone nicht isoliert.<br />

B. Halogenketone<br />

Zu der unter A. anfallenden Lösung von Diazoketon tropft man unter Rühren 100 ml konz.<br />

Salzsäure bzw. Bromwasserstoffsäure zu. Die Reaktion setzt sofort unter Stickstoffentwicklung<br />

^in. Man erwärmt nach der Zugabe der Mineralsäure eine Stunde auf dem Wasserbad unter

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