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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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D. 7.2.1. Reaktionen von Carbonylverbindungen mit CH-aciden Verbindungen 547<br />

5-Methyl-3-oxo-hexansäureethylester aus Isobutylmethylketon und Diethylcarbonat und<br />

Benzoylessigsäureethylester aus Acetophenon und Diethylcarbonat: BRÄNDSTRÖM, A., Acta<br />

Chem. Scand. 4 (1950), 1315;<br />

x-Cyan-phenylessigsäureethylester aus Benzylcyanid und Diethylcarbonat: WALLINGFORD, V.<br />

H.; JONES, D. M.; HOMEYER, A. H., J. Am. Chem. Soc. 64 (1942), 576.<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Decarbonylierung von Oxobernsteinsäure- und 2,4-Dioxocarbonsäureestern<br />

(Tab. 7.170)<br />

In einer Vakuumdestillationsapparatur wird der betreffende a-Ethoxalyl-carbonsäureester (auch<br />

das Rohprodukt kann direkt verwendet werden) mit einer Spur Eisenpulver und einer Spur Borsäure<br />

versetzt und danach bei einem Vakuum von etwa 6 kPa (40 bis 50 Torr) 1 ) unter Verwendung<br />

eines Heizbades bis zum Einsetzen der Reaktion langsam erhitzt (Badtemperatur 140 bis 170 0 C).<br />

Die Abspaltung von Kohlendioxid ist am Druckanstieg erkenntlich. Dabei destilliert ein Teil des<br />

decarbonylierten Esters über. Sobald die Gasentwicklung nachgelassen hat, wird die Heizbadtemperatur<br />

allmählich auf maximal 180 0 C gesteigert und das restliche Produkt herausdestilliert, wenn<br />

nötig, unter Verminderung des Druckes. Das Rohprodukt wird nochmals im Vakuum destilliert.<br />

Tabelle 7.170<br />

Decarbonylierung von Oxobernsteinsäure- und 2,4-Dioxo-carbonsäureestern<br />

Produkt Ausgangsverbindung Kp n 2 ^ Ausbeute<br />

in 0 C<br />

2-Oxo-cyclohexan-l-carbon- (2-Oxo-cyclohex-l-yl)-glyoxylsäure- 1071)6(12) 1,4794 80<br />

säureethylester ethylester<br />

Phenylmalonsäurediethylester 2-Oxo-3-phenyl-bernsteinsäure- 1 511?3(10) !,4977 67<br />

diethylester<br />

Methylmalonsäurediethylester 3-Methyl-2-oxo-bernsteinsäure- 831(7(13) 1,4126 95<br />

diethylester<br />

Eine Kondensation der Estercarbonylgruppe mit methylenaktiven Verbindungen im Sinne<br />

einer Knoevenagel-Kondensation (vgl. D.7.2.1.4.) ist keinesfalls zu erwarten. Alkoxymethylenverbindungen,<br />

wie sie im Ergebnis einer solchen Reaktion entstehen würden, können jedoch<br />

hergestellt werden, wenn man von Orthocarbonsäureestern ausgeht, z. B.:<br />

OEt COOEt /A _. EtO COOEt<br />

/ / (ACpO) \ / i>r 1111<br />

Eto-cH + H2C -2EtOH / c=c \ [im]<br />

OEt COOEt H COOEt<br />

Die Reaktion setzt eine relativ große CH-Acidität der Methylenkomponente voraus sowie<br />

ein wasserfreies, schwach saures Medium (Warum? Man vergleiche Orthoester mit Acetalen!).<br />

Sie beginnt mit der Eliminierung von Alkohol aus dem Orthoester nach dessen Protonierung.<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Kondensation von Orthoameisensäuretriethylester mit<br />

methylenaktiven Verbindungen (Tab. 7.172)<br />

In einem 500-ml-Kolben, der zu einer Destillationsapparatur mit kurzer Kolonne gehört,<br />

erhitzt man ein Gemisch von 0,75 mol Orthoameisensäuretriethylester, 0,5 mol der methylenaktiven<br />

Verbindung und l mol Acetanhydrid l Stunde auf 14O 0 C, danach noch l Stunde auf<br />

15O 0 C Badtemperatur, wobei Essigester abdestilliert. Anschließend wird die Kolonne entfernt<br />

und im Vakuum destilliert.<br />

) Druck und Temperatur sind so aufeinander abgestimmt, daß die Decarbonylierung bei möglichst niedriger<br />

Temperatur zustande kommt, ohne daß dabei die Ausgangsverbindung mit überdestilliert.

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