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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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O<br />

R-C + O2<br />

H<br />

HO,.," VS, .<br />

R-C<br />

CMDH<br />

O<br />

2 R-C<br />

OH<br />

+ R-CHO(H 0 )<br />

D. 1.5. Peroxygenierung 207<br />

Diese Reaktion wird technisch zur Darstellung von Essigsäure aus Acetaldehyd angewendet. Sie verläuft<br />

darüber hinaus oft unerwünscht bei der Aufbewahrung von Aldehyden besonders in Gegenwart von<br />

Metallsalzspuren und im Licht. Aromatische Amino- und Hydroxyverbindungen (z. B. Hydrochinon) inhibieren<br />

die Kettenreaktion (vgl. D. 1.2.) und werden infolgedessen als „Antioxidantien" zugesetzt.<br />

[1.46]<br />

Die meisten Peroxyverbindungen sind energiereich und neigen deshalb zum explosiven<br />

Zerfall. Besonders gefürchtet sind Etherperoxide, die z.B. aus Diethylether, Diisopropylether,<br />

Tetrahydrofuran und Dioxan beim Stehen an der Luft und im Licht leicht gebildet<br />

werden 1 ). Sie sind weniger flüchtig als die Ether und reichern sich deshalb beim Abdestillieren<br />

dieser Lösungsmittel im Destillationsrückstand an.<br />

Man prüfe Ether daher stets vor ihrer Verwendung auf Peroxidfreiheit, indem man sie<br />

mit einer wäßrigen schwefelsauren Titan(IV)-sulfat- oder essigsauren Kaliumiodidlösung<br />

schüttelt. Gelbfärbung zeigt Peroxide an.<br />

Als saure Verbindungen bilden Hydroperoxide mit Alkali Salze, die in Ether unlöslich<br />

sind. Aus diesem Grunde bewahrt man die genannten Lösungsmittel stets über Ätzkali in<br />

braunen Flaschen auf.<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Darstellung von Hydroperoxiden aus Kohlenwasserstoffen<br />

(Tab. 1.47)<br />

Reinigung der Kohlenwasserstoffe<br />

Die zu oxydierenden Kohlenwasserstoffe müssen frei von Olefinen sein. Man schüttelt sie mit<br />

ungefähr 1/10 ihres Volumens an konz. Schwefelsäure aus (Vorsicht! Unter Umständen Erwärmung!)<br />

und wiederholt diese Prozedur, bis die Schwefelsäure nicht mehr braun oder gelb wird.<br />

Anschließend wird zweimal mit Wasser gewaschen, über festem Kaliumhydroxid getrocknet<br />

und über Natrium destilliert.<br />

Ausführung der Oxidation<br />

In einen Kolben mit gut wirkendem Rückflußkühler, Gaseinleitungsrohr und Sicherheitswaschflasche<br />

(vgl. A. 1.6.) gibt man 0,2 mol des gereinigten Kohlenwasserstoffs und 0,1 g Azobisisobutyronitril,<br />

erhitzt den Kolben in einem Wasser- bzw. Glycolbad auf die angegebene<br />

Temperatur und leitet 8 bis 10 Stunden langsam Sauerstoff in den Kohlenwasserstoff ein.<br />

Bestimmung des Hydroperoxidgehaltes<br />

0,2 bis 0,5 g der Reaktionslösung werden in einem 200-ml-Erlenmeyer-Kolben mit Schliffstopfen<br />

genau eingewogen. Man gibt l g Kaliumiodid und 10 ml Essigsäureanhydrid p.a. zu, schüttelt<br />

mehrmals um, bis sich das lodid gelöst hat, und versetzt nach 10 Minuten mit 50 ml Wasser.<br />

Dann wird 1/2 Minute kräftig geschüttelt und das ausgeschiedene lod mit 0,1 N Natriumthiosulfatlösung<br />

und Stärke als Indikator titriert.<br />

Hydroperoxidgehalt der Lösung (in %) =<br />

Verbrauch l Molmasse des Peroxids<br />

(in gJ • 200<br />

Die Hydroperoxidbestimmung wird alle 2 Stunden wiederholt.<br />

1 J Auch ungesättigte Kohlenwasserstoffe, Tetralin und Ketone neigen zur Peroxidbildung

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