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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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D. 7.1.2. Reaktionen von Aldehyden und Ketonen mit Wasser und Alkoholen 469<br />

Die Acetalisierung von Carbonylverbindungen mit einwertigen Alkoholen in Gegenwart<br />

wasserfreier Mineralsäuren gelingt nur bei den Aldehyden einigermaßen glatt, weil das Gleichgewicht<br />

hier ziemlich weit auf der rechten Seite liegt. Ketone lassen sich auf diese Weise nur<br />

mit schlechten Ausbeuten oder überhaupt nicht umsetzen. (Man erkläre diese Tatsache!) Um<br />

das Gleichgewicht zu verschieben, müssen wasserbindende Mittel zugesetzt werden. Zur Darstellung<br />

der Diethylacetale nutzt man hierzu gern den Orthoameisensäuretriethylester, der<br />

selbst ein besonders leicht hydrolysierbares Acetal (eines Carbonsäureesters) ist:<br />

OEt O<br />

H-C-OEt + H2O =-=: H-C + 2 EtOH [7.25]<br />

OEt OEt<br />

Für die Darstellung von Dimethylacetalen kann Dimethylsulfit als wasserbindendes Mittel<br />

zugesetzt werden. Bei der Hydrolyse dieses gegen Wasser empfindlichen Esters entweicht das<br />

sich bildende gasförmige Schwefeldioxid, so daß Dimethylsulfit nicht zurückgebildet werden<br />

kann.<br />

Für die Acetalisierung a,ß-ungesättigter Carbonylverbindungen müssen spezifische Bedingungen eingehalten<br />

werden, da sich der Alkohol außerdem leicht an die reaktionsfähige aktivierte Doppelbindung<br />

addieren kann, wobei Acetale von ß-Alkoxy-carbonylverbindungen entstehen.<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Darstellung von Diethylacetalen (Tab. 7.26)<br />

Zu einer warm hergestellten Lösung von l g Ammoniumnitrat in 0,2 mol absolutem Ethanol T«<br />

werden 0,2 mol des betreffenden Aldehyds oder Ketons und 0,2 mol Orthoameisensäuretri- -^<br />

ethylester gegeben und nach gutem Durchmischen unter Feuchtigkeitsausschluß stehengelas- Q<br />

sen. Die Reaktionszeit bei Aldehyden beträgt 6 bis 8 Stunden. Bei Ketonen verwendet man L<br />

statt des Ammoniumnitrats 0,1 ml konz. Salzsäure und läßt 16 Stunden stehen. Dann wird vom<br />

Salz abfiltriert, mit Piperidin oder Pyrrolidin alkalisiert und über eine Kolonne destilliert. Der<br />

gebildete Ameisensäureester geht im Vorlauf über. Sofern das Acetal einen ähnlichen Siedepunkt<br />

wie Ethanol aufweist, muß vor der Destillation mit verdünnter Natriumcarbonatlösung<br />

ausgewaschen und mit Kaliumcarbonat getrocknet werden.<br />

Tabelle 7.26<br />

Diethylacetale mittels Orthoameisensäuretriethylester<br />

Produkt<br />

Acetaldehyddiethylacetal 1 )<br />

Propionaldehyddiethylacetal 1 )<br />

Butyraldehyddiethylacetal<br />

Benzaldehyddiethylacetal<br />

Acroleindiethylacetal<br />

Crotonaldehyddiethylacetal<br />

Hglinaldehyddiethylacetal<br />

Hexan-2-ondiethylacetal<br />

Acetophenondiethylacetal<br />

Cyclohexanondiethylacetal<br />

l ) Alkohol auswaschen (s. Vorschift)<br />

Ausgangsverbindung<br />

Acetaldehyd<br />

Propionaldehyd<br />

Butyraldehyd<br />

Benzaldehyd<br />

Acrolein<br />

Crotonaldehyd<br />

2,3-Dimetyl-acrolein<br />

(Tiglinaldehyd)<br />

Hexan-2-on<br />

Acetophenon<br />

Cyclohexanon<br />

Kp<br />

in 0 C<br />

102<br />

123<br />

114<br />

97i,6(i2)<br />

123<br />

146<br />

159<br />

692,4(i8)<br />

1121,602)<br />

73i,7(i3)<br />

« 2 D°<br />

1,3808<br />

1,3897<br />

1,3965<br />

1,4800<br />

!,4O! 2<br />

1,4097<br />

!,4233<br />

i, 4109<br />

!,4805<br />

1, 4440<br />

Ausbeute<br />

in%<br />

Da in Gleichgewichten sowohl Hin- als auch Rückreaktion stets durch den gleichen Katalysator<br />

beschleunigt werden, lassen sich Acetale durch verdünnte Säuren leicht wieder in die<br />

Ausgangsprodukte spalten ([7.24]), Rückreaktion). Die Hydrolyse gelingt besonders leicht bei<br />

65<br />

70<br />

75<br />

95<br />

75<br />

65<br />

79<br />

75<br />

90<br />

95

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