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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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C. 5. Einflüsse von Substituenten auf die Elektronendichte Verteilung 163<br />

H<br />

R2N-CH=C [C.66]<br />

Ar<br />

und die chemische Verschiebung des zur Carboxylgruppe vinylogen Protons Jm 1 H-NMR-SpCktrum<br />

der Crotonsäure (vgl. Abb. E.38).<br />

5.2. Quantitative Behandlung von polaren Substituenteneffekten.<br />

Hammett-Gleichung<br />

Empirisch wurde gefunden, daß polare Substituenten in der gleichen Reihenfolge, wie sie die Acidität von<br />

Säuren und die Basizität von Basen verändern, auch die Reaktivität organischer Verbindungen beeinflussen.<br />

Im Falle der Reaktionen m- und p-substituierter Benzenderivate kann diese Korrelation quantitativ<br />

beschrieben werden. Die Logarithmen der Geschwindigkeitskonstanten der Reaktionen substituierter<br />

Benzene stehen mit den Logarithmen der Dissoziationskonstanten Ks (= -pKs) der entsprechend substituierten<br />

Benzoesäuren in einer linearen Beziehung (Abb. C.68):<br />

Ig k = p Ig K8 + b p Reaktionskonstante [C.67]<br />

[C.67] ist eine Form der bereits in [C.30] vorgestellten linearen Beziehung zwischen den Gibbs-Energien<br />

(freien Enthalpien) JRG e und AG*. Sie ergibt sich aus [C.30] durch Einsetzen von [C.14] und [C.26].<br />

1,0<br />

P-NHj<br />

p-i<br />

5,0 45 4,0 35<br />

Abb. C.68<br />

Abhängigkeit der Verseifungsgeschwindigkeit<br />

m- und p-substituierter<br />

Benzoesäureethylester von der<br />

Acidität der entsprechenden<br />

3 O Benzoesäuren.<br />

Wird von [C.67] die entsprechende Gleichung für die unsubstituierte Verbindung subtrahiert (X = H;<br />

k = ko, K = Ko), so ergibt sich:<br />

lg— = pa Hammett-Gleichung [C.69]<br />

mit:<br />

o = Ig— o- Substituentenkonstante<br />

Ko<br />

[C.70]<br />

Die Hammett-Beziehung gilt für viele Reaktionen m- und p-substituierter Benzenderivate und kann<br />

sowohl auf deren Geschwindigkeitskonstanten als auch auf deren Gleichgewichtskonstanten angewendet<br />

werden.<br />

Die Substituentenkonstanten a sind Maße für die elektronischen Effekte von Substituenten in m- und<br />

p-Stellung. Sie geben die Summe ihres Induktions- und Mesomerieeffektes wieder, a erhält ein positives<br />

(bzw. negatives) Vorzeichen, wenn der Substituent das Reaktionszentrum positiviert (bzw. negativiert).<br />

Einige Werte sind in Tabelle C.74 aufgeführt.<br />

Die Reaktionskonstante ist ein Maß für die Empfindlichkeit einer Reaktion gegenüber dem Einfluß<br />

polarer Substituenten. Reaktionen, die um so schneller oder vollständiger ablaufen, je positiver (bzw. negativer)<br />

das Reaktionszentrum am Substrat wird, erhalten ein positives (bzw. negatives) p-Vorzeichen, so daß<br />

gilt:

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