26.01.2013 Aufrufe

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Darstellung von Adipinsäure aus Cyclohexanol<br />

D. 6.6. Dehydrierung von Kohlenwasserstoffen und Hydroaromaten 451<br />

| Vorsicht! Nitrose Gase; Abzug! I .<br />

In einem Becherglas werden 0,032 mol 50%ige Salpetersäure (D = 1,32) und 0,1g Ammo- ^<br />

niumvanadat auf etwa 9O 0 C erhitzt. Von 0,01 mol Cyclohexanol setzt man unter Rühren G<br />

zunächst einige Tropfen bis zum Beginn der Reaktion zu, der Rest wird unter Kühlung (bei<br />

etwa 60 0 C) zugegeben. Nach einer halben Stunde wird auf O 0 C gekühlt, abgesaugt, mit Eiswasser<br />

gewaschen und getrocknet. Rohausbeute 58 bis 60%; F 141-145 0 C. Zur Reinigung kristallisiert<br />

man aus konz. Salpetersäure und anschließend aus Wasser um. F151 bis 152 0 C.<br />

6.6. Dehydrierung von Kohlenwasserstoffen<br />

und Hydroaromaten<br />

Werden gesättigte Kohlenwasserstoffe unter Luftausschluß auf Temperaturen über 50O 0 C<br />

erhitzt, so zersetzen sie sich unter Dehydrierung und Spaltung („Crackung"), z. B:<br />

H3C-CH2-CH3 -65O 0 C<br />

thermisch<br />

H2C=CH-CH3 + H2 +HOkJ-mor 1 55%<br />

H2C=CH2 + CH4 + 65kJ-mor 1 45%<br />

katalytisch<br />

99o/0<br />

[6.7Ia]<br />

1% [6.7Ib]<br />

Während die Crackreaktion [6.7Ib] irreversibel verläuft, stellt die Dehydrierung [6.7Ia]<br />

eine reversible Reaktion dar, die mit der Hydrierung im Gleichgewicht steht. Sie läßt sich demzufolge<br />

durch dieselben Katalysatoren beschleunigen wie die Hydrierung, also z. B. durch Nikkei,<br />

Platin, Palladium (vgl. D.4.5.2.) und mit deutlich geringerer Wirksamkeit z. B. auch durch<br />

Chromium-Aluminiumoxid. Während die Hydrierung bei niedrigeren Temperaturen überwiegt,<br />

dominiert die Dehydrierung bei hohen Temperaturen (vgl. dazu C.2.). In der Technik<br />

werden C6-C8-Fraktionen aliphatischer Kohlenwasserstoffe katalytisch zu Aromaten (Benzen,<br />

Toluen, Xylene) dehydriert/cyclisiert (Cyclodehydrierung, Reforming-Prozeß)<br />

Die Schwierigkeit der katalytischen Dehydrierung von Kohlenwasserstoffen steigt in der<br />

Reihe Cycloalkene < Cycloalkane < Alkene < Alkane erheblich an: Die katalytische Dehydrierung<br />

von Paraffinen kommt erst bei 550 bis 600 0 C nennenswert in Gang. Hydroaromaten reagieren<br />

häufig bereits bei 300 bis 350 0 C quantitativ, und die Reaktion kann auch im Laboratorium<br />

angewandt werden. Sie verläuft in der Regel nicht als partielle Dehydrierung, sondern als<br />

Aromatisierung und liefert auch Heteroaromaten, z. B.:<br />

^ + 2 H2<br />

N N<br />

i i<br />

H H<br />

[6.72]<br />

Bereits im Molekül vorhandene Doppelbindungen erleichtern die Aromatisierung erheblich.<br />

Im Laboratorium hat die katalytische Dehydrierung wenig Bedeutung. Eine Allgemeine<br />

Arbeitsvorschrift und eine entsprechende Labor-Apparatur sind in früheren Auflagen dieses<br />

Buches detailliert angegeben.<br />

Außer durch katalytische Dehydrierung kann einem organischen Molekül Wasserstoff auch<br />

durch Dehydrierungsmittel entzogen werden, die selbst in die Reaktionsbilanz eingehen, z. B.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!