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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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D. 7.1.4.4. Acidolyse von Carbonsäuren und ihren Derivaten 497<br />

und auch makrocyclische Teilstrukturen, z.B. in Porphyrinen, werden normalerweise nicht<br />

angegriffen.<br />

Die wichtigste und allgemeinste Darstellungsmethode für Acylchloride ist jedoch die<br />

Umsetzung der Carbonsäuren mit anorganischen Säurechloriden, wie Phosphortrichlorid,<br />

Phosphorpentachlorid und Thionylchlorid:<br />

/P /P<br />

R-Cx' + PCI5 R-C 7 + POCI3 + HCI [7.75a]<br />

OH Cl<br />

3R-Cx 7 + PCI3 3R-C 7 + H3PO3 [7.75b]<br />

OH Cl<br />

/° /°<br />

R-Cx 7 + SOCI2 - R-Cx 7 + HCI + SO2 [7.75c]<br />

OH Cl<br />

Die Umsetzung mit Thionylchlorid läßt sich analog [7.74] formulieren:<br />

7 O<br />

/<br />

R-C<br />

n<br />

//<br />

o<br />

/r<br />

7 O<br />

/<br />

R-C<br />

OH R C \ -HCI R / C + ^== ©OH -<br />

\<br />

f (O<br />

Cl<br />

- +<br />

r„,-<br />

7.76<br />

/P CI-S-O 0 +HCI ci-s v,<br />

ClW ,P<br />

V X s<br />

Phosphorpentachlorid ist das am kräftigsten wirkende Reagens, es wird jedoch nur ein Chloratom<br />

ausgenutzt. Man verwendet es im allgemeinen nur, wenn die Überführung der Säure in<br />

das Chlorid mit Phosphortrichlorid oder Thionylchlorid nicht gelingt.<br />

Phosphortrichlorid reagiert nicht ausschließlich entsprechend der Gleichung [7.75b], da stets<br />

etwas gemischtes Anhydrid entsteht und dabei Salzsäure abgespalten wird. Sofern sich überschüssiges<br />

Phosphortrichlorid (Kp 75 0 C) vom gebildeten Säurechlorid destillativ leicht trennen<br />

läßt, benutzt man in der Praxis einen geringen Überschuß.<br />

Thionylchlorid (Kp 19 0 C) ist am wenigsten reaktionsfähig und wird stets im Überschuß eingesetzt.<br />

Zur Darstellung leicht flüchtiger Säurechloride (z.B. Acetylchlorid) eignet es sich<br />

wenig, da diese zu stark vom entweichenden Schwefeldioxid und Chlorwasserstoff mitgerissen<br />

werden und die destillative Trennung von überschüssigem Reagens überdies schwierig ist. Die<br />

Wirksamkeit von Thionylchlorid wird durch katalytische Mengen Dimethylformamid gesteigert.<br />

Nur in Sonderfällen ist die Umsetzung von Natriumsalzen der Carbonsäuren mit Phosphorylchlorid,<br />

Thionylchlorid, Phosphortrichlorid oder Phosphorpentachlorid von Bedeutung, so z. B. für die Synthese<br />

von besonders reinem Acetylchlorid oder solchen Säurechloriden, die in Gegenwart von Chlorwasserstoff<br />

nicht destilliert werden können.<br />

Für alle beschriebenen Präparationen müssen Apparaturen und Reagenzien völlig trocken<br />

sein.

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