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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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D. 7.1.1. Reaktionen von Aldehyden und Ketonen mit Aminoverbindungen 463<br />

O NH2<br />

H3C-C-CH2-COOC2H5 + NH3 - H3C-C=CH-COOC2H5 + H2O [7.12]<br />

Bei der Reaktion secundärer Amine mit Aldehyden vom Typ des Benzaldehyds oder Formaldehyds entfallen<br />

beide Eliminierungsmöglichkeiten für ein Proton. Hier addiert sich an das Carbenium-Immoniumlon<br />

ein zweites Molekül Amin unter Bildung sog. „Aminale" (Aminoacetale), z. B.:<br />

JP OH +He_ 0^NR2 + NR2<br />

Ph-C + NHR2 ^==: Ph-CH - Ph-C ^f- Ph-CH [7.13]<br />

H NR2 +H2O1-H 0 X H - H NR2<br />

Die Aminale von Aldehyden mit a-ständigem Wasserstoff spalten bei erhöhter Temperatur<br />

ein Mol Amin ab und gehen in Enamine über.<br />

Die Azomethine aus Aldehyden und Anilin (Anile) bzw. aus Benzaldehyden und primären<br />

Aminen, die Oxime, Phenylhydrazone, Semicarbazone (vgl. Tab. 7.7), Azine 1 ) u. a. lassen sich<br />

zur Isolierung, Reinigung und Identifizierung von Carbonylverbindungen benutzen. Man formuliere<br />

die Darstellung der genannten Verbindungen! Weshalb erfordert die Bildung von<br />

p-Nitro- und 2,4-Dinitro-phenylhydrazonen Zusatz von Säure?<br />

Imine (aus Aldehyden und Ammoniak) und Azomethine aus aliphatischen Aldehyden und primären aliphatischen<br />

Aminen polymerisieren leicht bzw. geben aldolartige Kondensationsprodukte (vgl. D.7.2.I.3.).<br />

So liegt z. B. das Imin des Acetaldehyds als cyclisches Trimeres vor:<br />

OH<br />

H3C-CH=O + NH3 - H3C-CH H3C-CH=NH<br />

H3C H<br />

NH2<br />

HN NH<br />

3H3C-CH=NH _] \_<br />

/"N^ 3<br />

H3C H H<br />

Beim Formaldehyd geht diese Reaktion noch weiter, indem sich die Aminogruppen des Trimeren mit<br />

weiterem Aldehyd und Ammoniak zu Hexamethylentetramin (Urotropin) umsetzen:<br />

-'*"" HOCH2,N,C 2 N,CH2OH<br />

- I I<br />

H2C, /CH2<br />

H Y CH2OH<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Darstellung von Enaminen (Tab. 7.16)<br />

l mol Carbonylverbindung wird mit l ,2 mol Amin, 0,2 g p-Toluensulfonsäure (bei ß-Dicarbonylverbindungen<br />

als Katalysator l ml 85%ige Ameisensäure verwenden) und 200ml Toluen<br />

versetzt und am Wasserabscheider unter Rückfluß erhitzt. Bei gasförmigen Aminen verwendet<br />

man zur Kondensation des Rücklaufs einen Intensivkühler und leitet das Amin durch einen<br />

seitlichen Ansatz am Kolben ein. Wird kein Reaktionswasser mehr abgeschieden, schüttelt<br />

1 X /<br />

C = N-N=C * aus Hydrazin und 2 mol Carbonylverbindung<br />

[7.14]

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