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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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604 D. 7. Reaktionen von Carbonylverbindungen<br />

5-Hydroxy-2-methyl-indol-3-carbonsäurealkylester aus ß-Amino-crotonsäureestern undp-Benzochinonen:<br />

PATRICK, J. B.; SAUNDERS, E. K., Tetrahedron Lett. 1979 (42), 4009.<br />

7.4.1.4. Addition von Säureamiden an vinyloge Carbonylverbindungen<br />

Auch unsubstituierte oder monosubstituierte Säureamide lagern sich an a,/?-ungesättigte Carbonylverbindungen<br />

und Nitrile an. Diese Reaktion muß stets durch Basen katalysiert werden.<br />

Besonders geeignet sind Säureimide, wie Phthalimid und Succinimid, sowie Sulfonsäureamide,<br />

die durch den Katalysator sehr leicht in die eigentlich additionsfähige basische Form übergeführt<br />

werden (vgl. [8.49]).<br />

Die Additionsprodukte sind deswegen von Interesse, weil durch Verseifung der Säureamidgruppe<br />

ß-Aminoethylverbindungen erhalten werden können. Diese lassen sich durch direkte<br />

Addition von Ammoniak bzw. Monoalkylaminen schlecht herstellen, so beispielsweise das<br />

ß-Alanin, für dessen Darstellung im Laboratorium die folgende Vorschrift günstig ist.<br />

Darstellung von)?-Alanin<br />

ß-Phthalimido-propiononitril durch Cyanethylierung von Phthalimid<br />

In einem 1-1-Dreihalskolben mit Rührer, Rückflußkühler und Thermometer werden 2 mol<br />

Phthalimid, 130 ml Dimethylformamid und 2,5 mol Acrylonitril im Wasserbad auf 6O 0 C<br />

erwärmt. Dann werden unter Rühren auf einmal 4 ml 50%ige Kalilauge zugegeben, worauf<br />

gewöhnlich die Reaktion sofort einsetzt. Wenn nach einigen Minuten noch kein Temperaturanstieg<br />

zu beobachten ist, wird noch mehr Kalilauge zugefügt. Die notwendige Menge Lauge<br />

hängt von der Qualität des Phthalimids ab, das möglichst frei von Phthalamidsäure sein soll.<br />

Die Innentemperatur steigt schnell auf etwa 120 0 C an. Die klare, schwach gelbe Lösung wird<br />

noch 20 bis 30 Minuten bei etwa 12O 0 C gehalten, dann läßt man etwas abkühlen und gießt<br />

unter ständigem Rühren in etwa 2 l kaltes Wasser. Das muß geschehen, ehe die Kristallisation<br />

im Kolben einsetzt. Die farblosen Kristalle werden abgesaugt und mit kaltem Wasser gewaschen.<br />

F154 0 C (EtOH); Ausbeute 95%.<br />

Hydrolyse von ß-Phthalimido-propiononitril zu ß-Alanin<br />

In einem 3-1-Rundkolben werden 2 mol /?-Phthalimido-propiononitril (Rohprodukt) mit 900 ml<br />

20%iger Salzsäure 5 Stunden unter Rückfluß gekocht. Die gebildete Phthalsäure fällt nach etwa 4<br />

Stunden schlagartig aus und verursacht starkes Stoßen (Kolben gut einspannen). Man gießt noch<br />

heiß in ein Becherglas und läßt unter häufigem Rühren erkalten. Dann wird die ausgefallene<br />

Phthalsäure abgesaugt und sorgfältig mit Wasser gewaschen. Die vereinigten Filtrate dampft man<br />

auf dem siedenden Wasserbad im Wasserstrahlvakuum zur Trockne und trocknet noch l Stunde<br />

unter den gleichen Bedingungen. Zu dem noch heißen Abdampfrückstand gibt man 150 ml<br />

Methanol, arbeitet gut durch und saugt ab. Der Filterrückstand wird noch zweimal in gleicher<br />

Weise mit je 100 ml Methanol behandelt. Die vereinigten Methanolextrakte werden nach Abkühlen<br />

nochmals filtriert und bis zur schwach alkalischen Reaktion mit Tributylamin oder Diethylamin<br />

versetzt, wodurch die auf den isoelektrischen Punkt gebrachte Aminosäure ausfällt. Man filtriert<br />

und wäscht mit Methanol. F 200 0 C; Ausbeute 80 % (bezogen auf Phthalimid).<br />

7.4.1.5. Substitutionsreaktionen an vinylogen Carbonylverbindungen<br />

Abgangsgruppen wie Cl > OCH3 > SCH3 > NR2 1 ) die sich in /^-Position an vinylogen Carbonylverbindungen<br />

befinden, lassen sich über einen Additions-Eliminierungs-Mechanismus<br />

durch Basen bzw. CH-acide Verbindungen substituieren. Beispielsweise sind so aus ß-Chlor-<br />

l ) In dieser Reihenfolge nimmt die Austrittstendenz ab.

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