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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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334 D. 4. Addition an nichtaktivierte C-C-Mehrfachbindungen<br />

\ / +2H2O<br />

/\ -EtOH<br />

- /-PrCHO<br />

CH2OH<br />

4.5. Metall- und metallkomplexkatalysierte Umsetzungen<br />

von Olefinen<br />

4.5.1. Homogenkatalysierte Reaktionen von Olefinen und Acetylenen<br />

[4.101]<br />

In Gegenwart von Metallkomplexen als Katalysatoren sind Olefine und Acetylene speziellen<br />

C-C- und C-H-Verknüpfungsreaktionen zugänglich.<br />

Voraussetzung für die Katalyse ist die Aktivierung des ungesättigten Substrates durch koordinative<br />

Bindung an das Zentralatom eines Übergangsmetallkomplexes, wobei ein Ti-Komplex<br />

entsteht. Olefine bilden solche 7r-Komplexe mit den Salzen und Komplexen vieler Übergangsmetalle<br />

(z. B. Fe, Co, Ni, Pd(II), Cu(I), Ag(I) u. a.).<br />

Nach dem LCAO-MO-Modell besteht diese Koordination aus einem rc-Acceptoranteil zwischen<br />

einem unbesetzten AO des Metalls und dem besetzten Tr-HOMO des Olefins sowie<br />

einem rc-Donatoranteil (back donation) zwischen einem besetzten AO des Zentralatoms und<br />

dem LUMO (7r*-Orbital) des Olefins (Abb. 4.102). Überwiegt der rc-Acceptoranteil der Bindung,<br />

so wird das Olefin einem nudeophilen, am freien Olefin nicht möglichen, Angriff<br />

zugänglich.<br />

C =<br />

4t-<br />

M<br />

Abb. 4.102<br />

Bindungsverhältnisse in Olefinkomplexen der Übergangsmetalle<br />

Die erhöhte Reaktionsfähigkeit des Olefins im Komplex zeigt sich auch an der mit der Koordination<br />

zunehmenden Bindungslänge der C=C-Doppelbindung der ungesättigten Verbindung.<br />

Maßgebend für die Reaktivität des Olefins und für den Reaktionsablauf ist die Elektronendichteverteilung<br />

im n-Komplex. Sie hängt von Art und Ladung des Übergangsmetalls und von<br />

der Natur der Liganden ab. Häufig entsteht der eigentliche Katalysator erst in einem sogenannten<br />

Formierungsschritt im Reaktionsgemisch (vgl. [4.115]).<br />

Die wichtigsten komplexkatalysierten Reaktionen liefern substituierte Olefine oder Additionsprodukte<br />

der Olefine. Sie verlaufen im allgemeinen als komplizierte Folgereaktionen, für<br />

die eine Reihe von Elementarschritten typisch ist.<br />

Bei der Synthese substituierter Olefine wird das im ur-Komplex koordinierte Olefinmolekül<br />

zunächst formal zwischen Metall und einen Liganden eingeschoben, wobei sich der Ligand

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