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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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324 D. 4. Addition an nichtaktivierte C-C-Mehrfachbindungen<br />

Diese thermisch leicht verlaufenden Additionsreaktion sind insbesondere zur Synthese<br />

/e e\<br />

von Heterocyclen bedeutungsvoll, wobei als 1,3-Dipole ^X-Y-Zj z.B. Diazoverbindungen<br />

N=N-CH-R (vgl. D.8.4.), Azide N-N-N-R, Nitriloxide R-C-N-O), Nitrilimine R-C=N-N-R<br />

und Nitrilylide R-C=N-CR2 fungieren, die häufig erst im Reaktionsgemisch erzeugt werden.<br />

[4 + 2]-Cycloadditionen (D iels-Alder-Reaktionen)<br />

\ + ii<br />

Y -z A<br />

x-V-<br />

Il I [4.77]<br />

Die wichtigste [4 + 2]-Cycloaddition ist die thermisch leicht verlaufende Diels-Alder-Reaktion.<br />

Als 1,3-Dien (W=X-Y=Z) können sowohl offenkettige (z.B. Buta-l,3-dien) als auch cyclische<br />

Verbindungen (z.B. Cyclopentadien, Cyclohexa-l,3-dien usw.) eingesetzt werden. Mit heteroanalogen<br />

Dienen (a,ß-ungesättigte Aldehyde, a,ß-ungesättigte Ketone, Azine u.a.) erhält man<br />

Sechsringheterocyclen. Anstelle des Olefins (Dienophil) kann z.B. auch Singulettsauerstoff<br />

treten. Bei der Reaktion entstehen dann sechsgliedrige cyclische Peroxide.<br />

Cycloadditionen können in einem Schritt als pericyclische Reaktionen verlaufen. Die beteiligten<br />

Elektronen unterliegen dabei einer konzertierten Verschiebung in einem cyclischen<br />

Übergangszustand; der Ringschluß ist stereospezifisch und die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

nahezu unabhängig vom Lösungsmittel. Nichtstereospezifische Cycloadditionen verlaufen<br />

meist in zwei Stufen über Radikale oder Ionen. Bei ionischem Mechanismus hängt die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

von der Art des Lösungsmittels ab.<br />

LUMO<br />

HOMO<br />

[2+l]-Cycloaddition thermisch erlaubt,<br />

Konfiguration des Olefins bleibt erhalten<br />

LUMO<br />

HOMO<br />

[3+2]-Cydoaddition.thermisch erlaubt;<br />

suprafaciale Addition<br />

LUMO<br />

SOMO<br />

[2+2] -Cycloaddition<br />

a) thermisch verboten, b) photochemisch erlaubt<br />

allenfalls als supra- (supra-suprafaciale<br />

antarafaciale Addition Addition)<br />

möglich<br />

LUMO<br />

HOMO<br />

[4 + 2] - Cydoaddition , thermisch erlaubt,<br />

suprafaciale Addition<br />

Abb. 4.78<br />

Behandlung von Cycloadditionen nach dem Grenzorbitalkonzept<br />

LUMO<br />

HOMO

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