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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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A. 2.7. Chromatographie 75<br />

Trennung kontinuierlich erhöht werden, was der Gradienten-Elution bei der Flüssigchromatographie<br />

entspricht.<br />

Probenaufgabe<br />

Auffangvorrichtung<br />

Schreiber<br />

Thermostat<br />

Abb. A.106<br />

Schematische Darstellung eines<br />

Gaschromatographen<br />

Als stationäre Phase für die Gasverteilungschromatographie finden organische Flüssigkeiten<br />

mit einem niedrigen Dampfdruck (< 0,1 kPa (< l Torr) bei der Arbeitstemperatur) Verwendung,<br />

z. B. Squalan (ein verzweigtes C30-Alkan), Apiezonfette (Erdölfraktionen), Siliconöle,<br />

Phthalsäureester, Polyglycole (sog. Carbowachse), Polyester u. a. Als Trägermaterial eignen<br />

sich Stoffe, die bei geringer Adsorptionsaktivität eine große Oberfläche besitzen, vor allem<br />

Kieselgure und Kieselgele. Sie ermöglichen eine großflächige Verteilung der Trennflüssigkeit,<br />

ohne dabei das Verteilungsgleichgewicht zwischen Flüssigkeit und Gas durch Adsorptionskräfte<br />

zu stören.<br />

Zur Messung der am Ende der Kolonne gasförmig austretenden Komponenten in einem<br />

Detektor können im Prinzip alle physikalischen Eigenschaften der Gase oder Dämpfe benutzt<br />

werden. Verbreitet ist die Messung der Wärmeleitfähigkeit (Wärmeleitfähigkeitsdetektor,<br />

Katharometer) und die Messung des lonenstromes bei der Verbrennung bzw. Bestrahlung des<br />

Gases (Flammenionisationsdetektor, Strahlungsionisationsdetektor). Auch IR-spektroskopische<br />

Detektion ist üblich, besonders bei Gaschromatographen, die direkt an ein Massenspektrometer<br />

gekoppelt sind. Die Detektorsignale werden von einem empfindlichen Kompensationsschreiber<br />

registriert oder nach Digitalisierung einem Rechner zugeführt. Man erhält das<br />

Gaschromatogramm, das genau so wie ein Flüssigchromatogramm aussieht (Abb. A. 104).<br />

Die Fläche der Peaks (Berge, Banden) ist, wie in A.2.7.3. beschrieben, der Menge der<br />

getrennten Stoffe proportional. Als Retentions zeit tR bezeichnet man die Zeit, die von der<br />

Injektion bis zum Substanzmaximum verstreicht (vgl. Abb. A. 104). Bei konstanter Strömungsgeschwindigkeit<br />

entspricht diese Zeit dem Retentionsvolumen VR. Retentionszeit bzw. Retentionsvolumen<br />

sind für eine Substanz charakteristische Größen. Statt der absoluten Werte verwendet<br />

man meist die relativen Retentionen, die man auf eine Standardsubstanz bezieht, die in<br />

dem zu charakterisierenden Stoffgemisch enthalten ist oder ihm zugegeben wird:<br />

*R2<br />

'RI<br />

[A.107]<br />

Auch die die Trennleistung der Säule charakterisierende Anzahl der theoretischen Böden n<br />

(vgl. A.2.3.3.1.) wird analog der HPLC nach Formel [A. 105] berechnet. Sie nimmt mit steigender<br />

Säulenlänge zu. Außerdem hängt n von einer Anzahl anderer Parameter, wie Art und<br />

Menge der stationären Phase, Kolonnentemperatur, Strömungsgeschwindigkeit sowie Art und<br />

Druck des Trägergases ab. Mit kommerziellen Geräten für die Gaschromatographie erreicht<br />

man bei einer Kolonnenlänge von 2 m eine Trennwirkung von etwa 2 000 theoretischen Böden.<br />

Bei Verwendung von Kapillarkolonnen mit einer Länge von 30 m ist die Trennwirkung um das<br />

Zehn- bis Zwanzigfache höher. Sie läßt sich mit Präzisionsgeräten auf 500 000 theoretische<br />

Böden steigern.

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