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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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530 D. 7. Reaktionen von Carbonylverbindungen<br />

H3C^O<br />

ROOC NH2<br />

COOR<br />

H3C COOR<br />

Neben der Knoevenagel-Reaktion wird dabei unter Ringschluß eine Keto- mit einer Aminogruppe<br />

kondensiert. Die a-Amino-ketone sind durch Reduktion der entsprechenden Isonitrosoketone<br />

(vgl. D.8.2.3.) zugänglich.<br />

Die durch Reaktion von Orthoameisensäureiriethylester mit CH-aciden Nitrilen erhältlichen a-Alkoxymethylennitrile<br />

lassen sich mit Amidinen zu Pyrimidinen umsetzten, z. B.:<br />

HC(OEt)3 + H2C<br />

CN<br />

i<br />

H<br />

CN CN H 3 c ~9x<br />

- 2 EtOH<br />

NH2<br />

NH<br />

4-Amino-5-cyano-<br />

2-methyl-pyrimidin<br />

Diese sind Ausgangsverbindungen für die technische Synthese von Thiamin (Aneurin, Vitamin B1).<br />

Zur Synthese von 2-Amino-thiophenen aus a-Alkyliden-nitrilen und Schwefel, die eine Kombination<br />

von Knoevenagel- und Willgerodt-Reaktion darstellt, vgl. D.6.2.3.2.<br />

7.2.1.5. Mannich-Reaktion<br />

Als Mannich-Reaktion bezeichnet man die Umsetzung eines Aldehyds (meist Formaldehyd) mit<br />

einem primären oder secundären Amin und einer CH-aciden Verbindung. Die Reaktion wird<br />

meist im sauren Bereich durchgeführt. Dabei reagiert zunächst das im vorgelagerten Hydrolysegleichgewicht<br />

[7.140] vorhandene freie Amin in der üblichen Weise mit dem Formaldehyd:<br />

©<br />

R2NH2 R2NH + H © [7.140]<br />

H2C=O + HNR2<br />

OH<br />

H2C<br />

NR2 +H2O1-H<br />

[7.141]<br />

Das entstandene Kation mit delokalisierter positiver Ladung stellt einen stickstoffanalogen<br />

Formaldehyd dar und setzt sich im Sinne einer normalen sauer katalysierten Aldolreaktion<br />

analog [7.104] mit dem Enol der CH-aciden Komponente um:<br />

/ H<br />

C-CH<br />

/ \<br />

0<br />

H0 x / e<br />

C=C + H2C^NR2<br />

/ \<br />

HO©<br />

/ C-C-CH2-NR2<br />

C-C-CH2-NR2<br />

/ I H<br />

Salz der Mannich-Base<br />

[7.142]

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