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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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22 A. Einführung in die Laboratoriumstechnik<br />

eine zwischen Apparatur und Pumpe geschaltene Kühlfalle (Abb. A.26,b, Füllung: Trockeneis/<br />

Ethanol oder flüssiger Stickstoff) werden diese störenden Einflüsse minimiert.<br />

Für Anwendungen mit korrosiven Substanzen und kondensierbaren Gasen verwendet man<br />

vorteilhaft eine Hybridpumpe, bei der eine chemikalienresistente Membranpumpe permanent<br />

den ölgedichteten Bereich einer Drehschieberpumpe evakuiert. Das mit Drehschieberpumpen<br />

erzielbare Vakuum beträgt bis zu l O^ mbar (~ 10^ Torr).<br />

Zur Erzielung von Hochvakuum (< 10-^* kPa; < 10- 3 Torr) werden Öl- oder Quecksilberdiffusionspumpen<br />

verwendet. Bezüglich des Aufbaus und Gebrauchs dieser Pumpen und der<br />

Methoden zur Messung von Hochvakuum sei auf die entsprechende Spezialliteratur verwiesen.<br />

Zur Erzeugung und Regelung von Unterdrücken, die nicht der Endleistung einer Pumpe entsprechen,<br />

z. B. bei Destillationen und an Vakuumrotationsverdampfern, benutzt man Vakuumkonstanthalter (Manostate),<br />

von denen es verschiedene Typen gibt. Bequem sind handelsübliche elektronisch gesteuerte Geräte,<br />

die mit einem integrierten Belüftungsventil ausgestattet sind. Mit ihnen läßt sich einfach und zeitsparend<br />

das optimale Arbeitsvakuum auffinden und regeln. Ihr Arbeitsbereich liegt zwischen 0,1 und 100 kPa<br />

(~ l bis 750 Torr).<br />

Abb. A.22<br />

Hahnküken, an der Bohrung eingekerbt<br />

Einfacher, jedoch für viele Zwecke genügend genau, lassen sich ohne Anwendung eines<br />

Manostaten Drücke von l bis 100 kPa (~ 10 bis 760 Torr) realisieren, wenn man über den<br />

Hahn an der Woulfeschen Flasche (vgl. Abb. A.25) eine geringe Luftmenge einströmen läßt.<br />

Die Regulierung der einströmenden Luft gelingt besser, wenn das Hahnküken an der Bohrung<br />

eingekerbt ist (Abb. A.22). Auch mit einer verstellbaren Schlauchklemme ist eine Feinregulierung<br />

möglich, wenn man durch einen in den Schlauch geschobenen dünnen Draht dafür sorgt,<br />

daß eine geringe Öffnung für den Luftzutritt bleibt.<br />

1.9.2. Vakuummessung<br />

Zur Messung von Drücken in der Größenordnung von 0,1 bis 25 kPa (~ l bis 200 Torr) dient<br />

das verkürzte Quecksilbermanometer, daß zum Schutz vor verspritzendem Quecksilber bei<br />

Glasbruch doppelwandig ausgeführt ist (Abb. A.23). Die Genauigkeit der Messung beträgt<br />

±70 Pa (~ 0,5 Torr), jedoch treten des öfteren größere Fehler auf, wenn während des<br />

Gebrauchs Luftblasen bzw. Dämpfe in den abgeschlossenen Schenkel des Manometers gelangen.<br />

Man mache sich deshalb zur Regel, den Hahn des Manometers nur während der Ablesung<br />

zu öffnen. Eine einfache Möglichkeit, ein Manometer auf Verunreinigungen durch Luft oder<br />

flüchtige Bestandteile zu prüfen, besteht darin, es mit einer Ölpumpe auf < 30 Pa (~ 0,2 Torr)<br />

zu evakuieren. Das Quecksilber muß dann in beiden Schenkeln gleich hoch stehen. Verunreinigungen<br />

zeigen sich durch „negativen" Druck an.<br />

Zur Druckmessung im Bereich von 1O -1 bis 10^ kPa (~ l bis 10-3 Torr) verwendet man<br />

Kompressionsvakuummeter. Am bekanntesten ist die Ausführung nach McLEOD. Das Prinzip<br />

soll an der für die meisten Zwecke ausreichenden, verkürzten Ausführungsform nach GAEDE<br />

erläutert werden (Abb. A.24): In waagerechter Stellung herrscht im Meßraum M derselbe<br />

Druck wie in der Apparatur. Durch Drehen des Vakuummeters um 90° in die gezeichnete Stellung<br />

komprimiert eine genau eingewogene Menge Quecksilber das im Raum M befindliche<br />

Gas auf ein kleineres Volumen. Dessen Ablesung an der (bereits in Druckeinheiten geeichten)<br />

Skala gestattet eine Messung des ursprünglichen Drucks. Bei Meßstellung des Gaedeschen<br />

Vakuummeters darf das Vakuum in der Apparatur nicht aufgehoben werden. Kompressions-

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