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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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D. 7.3.2. Katalytische Hydrierung von Carbonylverbindungen 583<br />

Freie Säuren, Ester und Amide werden dagegen unter Bedingungen unter denen Aldehyde,<br />

Ketone, Nitrile, Schiffsche Basen usw. hydriert werden, nicht angegriffen. So läßt sich z. B. aus<br />

Acetessigester leicht ß-Hydroxy-buttersäureester darstellen.<br />

Zur katalytischen Hydrierung von Carbonsäuren und Estern eignet sich am besten ein Kupferchromitkatalysator<br />

bei hohen Temperaturen (100 bis 30O 0 C) und hohem Druck (20 bis<br />

3OMPa (200 bis 300 atm). Diese Methode ist vor allem in der Technik von Bedeutung, während<br />

die Reduktion von Estern im Laboratorium einfacher auf andere Weise (Bouveault-Blanc-<br />

Reduktion, vgl. [7.261]; Reduktion mit komplexen Hydriden, vgl. D.7.3.1.1.) gelingt.<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur katalytischen Hydrierung von Ketonen, Aldehyden, Nitrilen,<br />

Oximen und Azomethinen (Tab. 7.255)<br />

I<br />

Über die allgemeine Arbeitsweise und die Sicherheitsvorkehrungen bei katalytischen<br />

Hydrierungen unterrichte man sich in D.4.5.2. und A. 1.8.2.!<br />

l mol der betreffenden Carbonylverbindung wird im doppelten Volumen Methanol gelöst,<br />

Raney-Urushibara-Nickel 1 ) aus 30g Legierung (30% Nickel) zugesetzt und im Rühr- oder<br />

Schüttelautoklav bei einem Druck von etwa 10 MPa (100 atm) hydriert. Bei einfachen, wenig<br />

verzweigten Aldehyden und Ketonen kann man bei Raumtemperatur arbeiten, a-tertiäre<br />

Aldehyde, Ketone und Nitrile werden bei 90 0 C umgesetzt.<br />

Nach Abkühlen und Entspannen des Autoklavs wird vom Katalysator abfiltriert und das<br />

Lösungsmittel abdestilliert. Den verbleibenden Rückstand reinigt man durch Destillation oder<br />

Kristallisation. Ausbeute 80 bis 90%.<br />

Kleinere Ansätze lassen sich bei den angegebenen Temperaturen auch unter Normaldruck<br />

durchführen. Die Katalysatormenge wird dabei zweckmäßig vergrößert.<br />

Tabelle 7.255<br />

Katalytische Hydrierung von Carbonyl- und carbonylanalogen Verbindungen<br />

Produkt<br />

Heptanol<br />

Tetrahydrufurfurylalkohol<br />

Butan-2-ol<br />

Cyclopentanol<br />

ß-Hydroxy-buttersäureethylester<br />

a-Phenyl-ethanol<br />

Diphenylmethanol<br />

4-Phenyl-butan-2-ol<br />

1 ,2-Diphenyl-ethylenglycol<br />

(Hydrobenzoin)<br />

3,3-Dimethyl-butan-2-ol<br />

Menthol<br />

4-Hydroxy-l-methyl-piperidin-<br />

3-carbonsäureethylester<br />

D-Sorbit 1 )<br />

Benzylanilin 2 )<br />

Hexamethylendiamin<br />

ß-Phenyl-ethylamin<br />

Ausgangsverbindung<br />

Heptanal<br />

Furfural<br />

Butanon<br />

Cyclopentanon<br />

Acetessigsäureethylester<br />

Acetophenon<br />

Benzophenon<br />

Benzylidenaceton<br />

Benzoin<br />

Pinacolon<br />

p-Menth-1 -en-3-on<br />

l -Methyl-piperid-4-on-<br />

3-carbonsäureethylester<br />

D-Glucose<br />

Benzylidenanilin<br />

Adiponitril<br />

Benzylcyanid<br />

I Alkalisches Raney-Nickel, vgl. Reagenzienanhang.<br />

Kp (bzw. F) in 0 C<br />

781>3(10)<br />

8O2Jt20)<br />

100<br />

140<br />

74 1,5(11)<br />

94^12)<br />

17O1J^3)<br />

F68(Ligroin)<br />

US1Ja3)<br />

F 139 (W.)<br />

120<br />

1 2 30,5(4)<br />

,;F36<br />

F etwa 100<br />

1731,3(10);F39<br />

881,5(11);F40<br />

83^9(14)<br />

n 2 ?<br />

1,4235<br />

1,4498<br />

1,3971<br />

1,4530<br />

1,4182<br />

1,5211<br />

1,5165<br />

1,4148<br />

1,3742<br />

1,5321

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