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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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D. 7.3.1. Reduktion von Carbonylverbindungen durch H-Nucleophile 575<br />

Darstellung von J 4 -Cholesten-3-on aus Cholesterol [7.237]<br />

[7.237]<br />

In einem 1-1-Kolben mit Rückflußkühler und Calciumchloridrohr werden 0,03 mol Cholesterol<br />

in 2 mol heißem, über Kaliumpermanganat und danach über Kaliumhydroxid destilliertem<br />

Aceton gelöst und mit 0,05 mol Alummium-tert-butanolat 1 ) in 300 ml absolutem Toluen 1 ) versetzt.<br />

Man erhitzt 10 Stunden unter Rückfluß, läßt erkalten und schüttelt zur Abtrennung der<br />

Aluminiumsalze mehrmals mit verd. Schwefelsäure aus. Die Toluenschicht wird mit Wasser<br />

gewaschen, bis die Waschflüssigkeit neutral reagiert, mit Natriumsulfat getrocknet und der<br />

nach dem Entfernen des Lösungsmittels verbleibende Rückstand aus Methanol umkristallisiert.<br />

F. 8O 0 C; Ausbeute: 85% d. Th,<br />

A*-Cholesten-3-on nach OPPENAUER mit Cyclohexanon: EASTHAM, J. F.; TERANISHI, R., Org.<br />

Synth., CoIl.Vol. IV (1963), 192.<br />

7.3.1.3. Reaktionen nach Cannizzaro und Claisen-Tishchenko<br />

Aromatische und nichtenolisierbare aliphatische Aldehyde disproportionieren unter dem Einfluß<br />

basischer Katalysatoren (Alkali- und Erdalkalihydroxide) zu C^rbonsäuren und Alkoholen (Cannizzaro-Reaktion).<br />

Bei enolisierbaren Aldehyden beobachtet man hingegen ausschließlich Aldolreaktion,<br />

da deren Geschwindigkeit größer ist als die der Cannizzaro-Reaktion.<br />

Der Mechanismus der Cannizzaro-Reaktion ist dem der Meerwem-Ponndorf-Reduktion<br />

verwandt: In einem cyclischen Übergangszustand, an dem 2 Moleküle des Aldehyds, das<br />

Hydroxyl- und das Alkaliion beteiligt sind, wird der Wasserstoff mit seinen Bindungselektronen<br />

von einem zum anderen Aldehydmolekül übertragen. Es entstehen zunächst ein Alkoholat<br />

und eine Carbonsäure, die zum Alkohol bzw. Carbonsäuresalz weiterreagieren:<br />

Ar, ,Ar<br />

Na<br />

ONa O<br />

ArCH2OH + ArCOONa [7.238]<br />

Man formuliere die Bildung von a-Hydroxy-phenylessigsäure (Mandelsäure) aus Oxophenyl-acetaldehyd<br />

(Phenylglyoxal) durch intramolekulare Cannizzaro-Reaktion!<br />

Bei der Cannizzaro-Reaktion des Gemisches eines Aldehyds mit Formaldehyd fungiert stets<br />

der Formaldehyd als Hydriddonor und wird dabei zur Ameisensäure oxidiert („gekreuzte"<br />

Cannizzaro-Reaktion):<br />

R-CHO + H2CO R-CH2OH + HCOOH [7.239]<br />

Enthält der Aldehyd R-CHO in [7.239] noch a-ständigen Wasserstoff, so findet zunächst eine Aldolreaktion<br />

statt. Erst nach Ersatz aller a-ständigen Wasserstoffatome tritt mit weiterem Formaldehyd die<br />

Cannizzaro-Reaktion ein, z. B. bei der Darstellung von Pentaerythritol aus Acet- und Formaldehyd:<br />

> VgI. Reagenzienanhang.

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