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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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640 D. 8. Reaktionen weiterer heteroanaloger Carbonylverbindungen<br />

e 0 + Cu ,2©<br />

Cu ,©<br />

CII + e"<br />

[8.27b]<br />

[8.27c]<br />

Die hierbei als Nebenprodukt auftretenden Derivate des Diphenyls weisen auf einen radikalischen<br />

Ablauf der Reaktion hin. 1 ) (Vergleiche dazu: Radikalbildung durch Redoxprozesse, D. 1.1.)<br />

Das Kupferion tritt als Elektronendonor bzw. -acceptor auf. Es ist deshalb verständlich, daß<br />

man bei der Einführung leicht oxiderbarer bzw. reversibel oxidierbarer nucleophiler Reagenzien<br />

keinen eigentlichen Sandmeyer-Katalysator mehr braucht, so z.B. beim lodidion, das<br />

gewissermaßen seinen eigenen Katalysator darstellt. (Durch Nebenreaktionen wird dabei aber<br />

auch stets etwas lod gebildet.) Auch durch Arsenit wird das Diazoniumion zum Arendiazoradikal<br />

reduziert, eine Kettenreaktion unterbleibt jedoch, und als Reaktionsprodukt wird die<br />

Arsonsäure erhalten. Man formuliere die entsprechenden Reaktionsschritte! Die folgende<br />

Übersicht unterrichtet über einige Möglichkeiten:<br />

NEN -N2<br />

+ Cl 0 ; Cu 0<br />

+ Br 0 ;Cu®<br />

+ 1<br />

fVc,<br />

R-\=/<br />

+ CN G ;Cu® fyc,N<br />

RA=/<br />

[8.28]<br />

Die Bedeutung dieser Reaktion liegt in der Möglichkeit, über eine Nitrogruppe nach<br />

Reduktion und Diazotierung Substituenten einzuführen, die durch direkte Substitution gar<br />

nicht oder nicht an der gewünschten Stelle eingeführt werden können. Als Produkt von Konkurrenzreaktionen<br />

können Phenole, Diaryle oder Azoverbindungen auftreten. Man erkläre<br />

sich diese Nebenreaktionen!<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Darstellung von Chlorarenen, Bromarenen und lodarenen<br />

sowie aromatischen Nitriten nach SANDMEYER (Tab. 8.29)<br />

I<br />

Achtung! Bei der Nitrildarstellung wird Blausäure frei! Unter einem sehr gut ziehenden<br />

Abzug arbeiten und Gasmaske (Atemfilter B, vgl. Reagenzienanhang) bereithalten! Metallcyanide<br />

sind stark giftig! Entsorgung der Cyanidrückstände beachten!<br />

1 J Diaryle werden zum Hauptprodukt, wenn man Diazoniumsalze mit Laugen in die Diazoanhydride,<br />

(Ar-N=N)2O, überführt und diese durch aromatische Lösungsmittel extrahiert, in denen sie sich zersetzen.<br />

Das entstehende Arylradikal substituiert das Lösungsmittel (Gomberg-Bachmann-Arylierung).

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