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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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D. 7.2.1. Reaktionen von Carbonylverbindungen mit CH-aciden Verbindungen 537<br />

10 ml Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum<br />

verdampft. Der Rückstand wird umkristallisiert. Für die Zuordnung der Stilbene zur E- oder<br />

Z-Form wird die Schmelztemperatur und das NMR-Spektrum (in CDCIs) herangezogen.<br />

Tabelle 7.753<br />

Stilbene und l,4-Diphenyl-buta-l,3-diene (Homer-Wadsworth-Emmons-Reaktion)<br />

Produkt<br />

Stuben<br />

4-Methyl-stilben<br />

4-Chlor-stilben<br />

4-Methoxy-stilben<br />

l,4-Diphenyl-buta-l,3-dien<br />

l-(p-Dimethylamino-phenyl)-4phenyl-buta-1<br />

,3-dien<br />

i) In 30 ml Toluen lösen<br />

7.2.1.7.2. Wittig-Reaktion<br />

Ausgangsverbindung<br />

Benzaldehyd<br />

p-Toluylaldehyd<br />

p-Chlorbenzaldehyd<br />

Anisaldehyd<br />

Zimtaldehyd<br />

p-Dimethylaminozimtaldehyd<br />

1 )<br />

F in 0 C<br />

122...124(EtOH)<br />

117(EtOH)<br />

129 (EtOH)<br />

136 (EtOH)<br />

150...151 (EtOH)<br />

168...170 (PrOH)<br />

Ausbeute<br />

in%<br />

Die Wittig-Reaktion bedient sich der Alkyltriphenylphosphoniumsalze (vgl. D.2.6.5.I.). Deren<br />

Deprotonierung mit Natriumhydrid oder Lithiumalkylen liefert die Phosphoniumylide 1 )<br />

([7.154], I; aus II wird die Bezeichnung „Alkylidenphosphorane" deutlicher). Ohne daß sie aus<br />

Ionen vorliegen, besitzen Ylide ein ausgeprägt nucleophiles Zentrum am Kohlenstoff, das mit<br />

Carbonylverbindungen zu reagieren vermag. Der Addition an die Carbonylgruppe folgt eine<br />

Eliminierung von Triphenylphosphinoxid zum Olefin:<br />

Ph3P-CH<br />

1<br />

R -H"<br />

O ii<br />

PPh3<br />

© er<br />

Ph3P-CI<br />

R 1<br />

O7PPh3<br />

i^i R 1<br />

-C-C<br />

I F^<br />

III<br />

R<br />

Ph3P=Cx<br />

R 1<br />

\<br />

- Ph3P = O / C=C<br />

R 1<br />

70<br />

65<br />

65<br />

75<br />

60<br />

50<br />

[7.154]<br />

Bei dieser Umsetzung wird die C=C-Doppelbindung ausschließlich am Ort der ursprünglichen<br />

Carbonylgruppe gebildet, Isomerisierungen treten nur als Ausnahme bei der Umsetzung<br />

einiger cyclischer Ketone auf. Die Wittig-Reaktion [7.154] und die Horner-Wadsworth-<br />

Emmons-Variante sind wichtige Methoden zur gezielten Knüpfung von C=C-Doppelbindungen.<br />

In Ihrem Gesamtprozeß sind es Olefinsynthesen aus Carbonylverbindungen und Alkylhalogeniden.<br />

Durch Aldol- und Knoevenagel-Kondensation sind hingegen nur acceptorsubstituierte<br />

Olefine zugänglich.<br />

) Unter Ylid versteht man eine Verbindung, in der ein Kohlenstoffatom mit negativer Ladung direkt an<br />

ein Heteroatom (P,N,S), das eine positive Ladung trägt, gebunden ist. Die Bezeichnung bringt zum Ausdruck,<br />

daß Heteroatom und Kohlenstoff sowohl durch eine Atombindung (yl) als auch durch einen<br />

lonenbeziehung (id) verknüpft sind. Ammoniumylide lassen sich nur in dieser Form beschreiben, während<br />

bei Phosphor eine Oktettaufweitung (d-Orbitalbeteiligung) möglich ist. Deshalb ist in diesem Fall<br />

neben der „Ylid"-Form [7.154], I auch die „Ylen"-Form Il eine erlaubte Grenzformel.

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