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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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A. Einführung in die Laboratoriumstechnik<br />

det man beim organisch-präparativen Arbeiten Apparateteile durch Glasschliffe, von denen<br />

die in Abbildung A. l wiedergegebenen gebräuchlich sind.<br />

b) c) d)<br />

Abb. A.l<br />

Schlifftypen<br />

a) Planschliff, z. B. an Exsikkatoren; b) Zylinderschliff, z. B. bei KPG-Rührverschlüssen, vgl. Abb. A.6;<br />

c) Kegelschliff (NS 29); d) Kugelschliff; e) Kegelschliff mit Schraubdichtung<br />

Die meisten Laboratoriumsgeräte besitzen genormte und dadurch gegeneinander austauschbare<br />

Kegelschliffe (Normalschliffe, NS). Eine Kegelschliffverbindung besteht aus der<br />

Hülse (Mantelschliff) und dem Kern (Kernschliff). Durch zwei Zahlen bringt man ihre größte<br />

Weite und ihre Länge zum Ausdruck, z. B. NS 29/32, NS 29/42 („Langschliff" mit größerer<br />

Dichtungsfläche, z. B. für Arbeiten im Vakuum), NS 14,5/23, NS 45/40 usw.<br />

Neben Laboratoriumsgeräten mit Normalschliffen gibt es auch solche mit genormten<br />

Schraubverbindungen (vgl. Abb. A.l,e).<br />

Schliffe verschiedener Weite lassen sich mit sog. Übergangs- oder Reduzierstücken miteinander<br />

verbinden (Abb. A.2).<br />

Abb. A.2<br />

Reduzierstücke<br />

Aus mit NS-Schliffen ausgerüsteten Laboratoriumsgeräten können nach dem „Baukastenprinzip"<br />

in kurzer Zeit auch kompliziertere Apparaturen aufgebaut werden.<br />

Beim Arbeiten mit Kegelschliffgeräten beachte man folgendes:<br />

a) Hülse und Kern sollten stets von gleicher Glassorte sein, notfalls kann die Hülse aus der<br />

Glassorte mit größerem Ausdehnungskoeffizienten bestehen.<br />

b) Die beiden Teile eines Kegelschliffs werden unter leichtem Drehen miteinander verbunden.<br />

c) Harzbildende, polymerisierende oder stark alkalische Substanzen sollen nach Möglichkeit<br />

von den Schliffen ferngehalten werden.<br />

Kugelschliffe sind vor allem bei größeren Apparaturen angezeigt, da sie eine flexible Verbindung<br />

der einzelnen Apparateteile gestatten, die mit Kegelschliffen nur unter größerem Aufwand<br />

durch sog. Schliffketten erreichbar ist. Die Kugelschliffverbindung ist stets leicht lösbar.<br />

Kugelschliffe sind bei auch nur schwachem Überdruck häufig schwer dicht zu halten, eignen<br />

sich dagegen ausgezeichnet für Vakuumapparaturen. Sie sind teurer als Kegelschliffe.<br />

Vor allem für Arbeiten im Vakuum müssen Schliffe gefettet bzw. geschmiert werden. Man<br />

sollte stets nur sparsam fetten, damit das Reaktionsgut bzw. Destillat nicht durch herausgelöstes<br />

Fett verunreinigt wird. Am besten legt man nur in die Mitte des Kegelschliffs einen Ring<br />

aus Schmiermittel und verteilt dieses gleichmäßig durch Drehen des Kerns in der Hülse. Ein<br />

richtig gefetteter dichter Schliff erscheint klar durchsichtig!<br />

Als Schmiermittel werden verwendet: Vaseline für Hähne, Planschliffe (Exsikkatoren) und<br />

Kegelschliffe bei Arbeiten unter Normaldruck; Apiezonfette verschiedener Typen sowie Silicon-Schliffpasten<br />

unterschiedlicher Viskosität für Arbeiten im Vakuum. Für viele Arbeiten<br />

haben sich wasserlösliche Schliffette, die sich leicht wieder entfernen lassen, bewährt. Bei<br />

hohen Temperaturschwankungen (-40 bis +200 0 C) verwendet man vorteilhaft KWS-Schliffett.<br />

Extreme Beständigkeit gegenüber agressiven Chemikalien bieten Pasten aus Polychlortrifluorethylen<br />

bzw. Polytetrafluorethylen.

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